Diagramm: Woher kommen die Wähler der AfD?
||| CDU 5%
| SPD 1%
|| FDP 4%
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 90% Minen von Mordor
— Ahoi Polloi (@ahoi_polloi) September 14, 2014
Und damit ist dann hier auch erstmal für lange wieder Ruhe mit Wahlkampfthemen. Schön ist das alles nicht. Weder in Brandenburg, noch in Thüringen. Ich gehe davon aus, dass es perspektivisch auch nicht wirklich besser werden wird. Vermutlich eher im Gegenteil.
CDU und SPD werden versuchen, rechte Positionen in ihre „Mitte“ zu holen, um nicht noch mehr an die AfD zu verlieren. Die FDP ist tot, die NPD glücklicherweise zuckt nur noch. Vorerst. Rechtspopulismus kommt jetzt nicht mehr von den vermeintlichen Deppen vom Dorf, sondern von den Wirtschaftsliberalen und Marktradikalen aus gutem Hause und mit noch besserem Monatseinkommen. Verpackt in hochwertigen Anzügen, verbreitet mit einem schmierigen Lächeln. Und die Linke muss jetzt wohl auch erstmal gucken, in welchem Wald genau sie sich zumindest in Brandenburg über die Jahre verlaufen hat. Zeit wird’s. Die Piraten kannste seit den sich selber so nennenden „Sozialliberalen“ in einen Stall mit der FDP und der JU stecken, aber wählen kannste die nicht mehr. Auch traurig. Alles stagniert. Alles scheint immer irgendwie egaler zu werden.
Und ja, ich habe Verständnis für jeden Nichtwähler. Für jeden einzelnen! Ich schleppe mich da abends kurz vor Feierabend der durchweg geronten Wahlhelfer an die Urne, sitze vor dem Zettel und weiß einfach nicht, was ich darauf ankreuzen soll. Irgendwie fühle ich mich von niemandem vertreten und eigentlich gehe ich auch nur noch deshalb wählen, weil ich auf die Frage der Kinder, ob ich denn wählen war, mit „Ja“ antworten möchte. Der Verantwortung wegen. Warum ich die gewählt habe, die ich gewählt habe, mag ich nicht beantworten. Am Ende weiß ich es selber nicht mal ganz genau und entscheide mich nur für das mir so vorkommende „kleinste Übel“. Auch traurig. Alles stagniert. Alles scheint immer irgendwie egaler zu werden. Und ein bisschen schäme ich mich auch dafür.
Und ich habe oben die Grünen vergessen. Die Grünen! Hahahahaha!
Die Afd ist halt die „Ich bin ja kein Nazi, aber…“ – Partei…….
als kind von deutschstämmigen einwanderern war es früher immer abschätzbar, wann man nazis,rechten oder wie auch immer man sie nennt aus dem weg gehen soll, da man sie an ihrer „uniform“ von weitem schon erkannt hat. doch als in der schule einer der „normal“ aussah bzw nicht irgendeiner clique zuzuordnen war solche sprüche wie „advent, advent, ein russe brennt“ losgelassen hat, war es eine gute lektion für mich menschen nicht nach ihrem äußeren zu beurteilen. [sorry für die sehr subjektive geschichte, doch die afd ruft in mir halt solche kindheitserinnerungen hervor :) ]
Was ich verwunderlich finde ist die Tatsache, dass die offizielle Nachfolgepartei der SED, die Partei der Mauerschützen, Zwangsadoptionen, Reiseverbote, Zensur der Pressefreiheit usw. usf. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer in Sachsen und Brandenburg knappe 20 % bekommen und in Thüringen wohl wieder regieren und es scheinbar niemanden interessiert. Auch dich nicht Ronny. Die AfD ist zweifellos bedenklich, aber die linken Spinner die noch vor 25 Jahren eine Diktatur führten greifst du nicht an?
> Die Grünen! Hahahahaha!
Danke, das machte meinen Sonntag. :)
So treffend zusammengefasst…. Danke!
und mir den Start in den Montag – die Grünen, ja hahahaha…
Es heißt Minen von Moria :)
genau mein gefühl zum wählen gehen. traurig :(
nur ein gedankenexperiment:
im kopf eines professors bei der afd:
man ist in einer gewaltfreiem haushalt aufgewachsen. die eltern waren manchmal streng, manchmal lieb, wie es halt bei den meisten so der fall ist. der opa war in stalinistischer gefangenschaft und seit dem eh nicht mehr der selbe, sagt die oma und sowieso diese musik heutzutage. früher hatte man noch die texte wenigstens verstehehen können. in der schule muß man erfolgreich sein um zu etwas zu bringen, sagen die eltern immer. und sowieso, wenn man nicht lernt wird man eh bestraft durch eine schlechte note und andere halten dann einen für dumm, gute note werden belohnt, also muß man halt durch. lernen ist ok, dann kommt man halt weiter und die eltern sind dann stolz auf einen. nur diese mitschüler sind komisch, v.a. diese ausländer, die man eigentlich nur im fernsehen sieht. bleiben die auch eigentlich immer nur unter sich? die machen eh nur stress, wenn man versucht gegen die was zu sagen. einzeln fallen, die einem gar nicht so auf. die anderen hören hiphop und halten sich eh für die coolsten und kiffen noch die ganze zeit. drogen, nee! man will es ja zu was bringen sagen die eltern. da gibt’s noch diese glatzen mit springerstiefel. die lassen einen wenigstens in ruhe, aber saufen eigentlich nur immer und wollen ausländer verprügeln, wenn die in unterzahl sind. geschieht denen recht, aber man ist ja nicht so für gewalt. kommt man nicht weiter. muß man halt die zähne durchbeißen. wenn das belohnung/bestrafung-system mit nichts dazwischen vorbei ist, geht man dann studieren…auf der uni kann man sich endlich [nur] einen vielleicht zwei bereiche aussuchen in dem man gut ist. passt! in der uni nur gelernt, zwischendurch noch nebenbei gearbeitet und für privatleben eh keine zeit. diplomarbeit geschrieben. doktorarbeit fertig. endlich kann das leben losgehen. moment mal, da ist auf einmal viel mehr konkurrenz, warum sind da so viele professoren aus dem ausland. es gibt doch genug deutsche, die studieren. fachkräftemangel, sagen diese eu-befürworter, die ständig irgendwelche „rettungspakete“ für andere länder ausstellen und banken retten. Aber wie ist es nur möglich, dass in deutschland fachkräftemangel herrscht, wenn sich die zahl der studierenden in de letzten 20 jahren verdoppelt hat. diese ganzen leute nehmen deutschen die plätze weg, und drücken gleichzeitig dadurch, dass sie weniger bekommen, mein gehalt runter. eu, das funktioniert ja eh nicht wenn man den ganzen faulen griechen und so geld geben muß. die statistik, dass griechen z.B. 2013 in der woche mehr arbeiten als deutsche ist eh getürkt. Das schwarze spigel-cover „Mekka Deutschland. Die stille Islamisierung“ ist in erinnerung geblieben. Wenigstens gibt’s ein paar leute bei den medien, die sich trauen die wahrheit auszusprechen. Man sollte eh denen und den anderen, die hierher kommen um nur geld für nichtstun zu bekommen das hartz4 streichen. diese statistik, dass der prozentsatz der jugendlichen migranten genauso hoch ist wie die der deutschen ist eh nicht aussagekräftig. statistiken kann man fälschen bzw es kommt immer auf die fragestellung an, sowas weiß man als prof. und ich habe nichts gegen ausländer, es gibt gute, die sich integrieren, aber diese anderen…neugewichtung des fachs deutsch, dann kann man schon sehen, ob sich jamand integrieren will oder nicht. und die deutsche wirtschaft muß eh gestärkt werden, und immer diese gastarbeiter, die bereit sind für weniger zu arbeiten und die deutschen gehälter drücken. die von der afd sagen wenigstens, dass die eu uns in die nächste krise treibt (verlegen die ganzen betriebe ins ausland und lassen noch in luxemburg und schweiz versteuern usw). tret ich bei, meine kinder sind mir wichtig und meine deutsche kultur soll ja noch in zukunft bestehen bleiben.
Wieso wird hier eigentlich nicht alles veröffentlicht, was geposted wird? Selbst dann nicht, wenn es deutlich respektvoller, abgewogener und weniger tendenziös artikuliert ist, als vieles von dem was man hier sonst so insb. an „AfD-Bashing“ liest? Darf da etwa ein gemeinsames Feindbild nicht durch Dialog gestört werden?
@ant:Jau,genauso-traurig-und das ganze Leben ohne Selbstironie ertragen aber mit diesem speziellen Akademiker-Humor,der wo zum Lachen einen Keller braucht ; -)..
Laut Oli Welcke heisst heisst AfD-Akademiker fa-arschen Deutschland!
@Martin Dänlken:
:)
traurig bei all der entwicklung ist, dass es scheinbar keine neue partei schafft eine alternative zu den etablierten schwergewichten zu bilden. auch bei den piraten war ich anfangs -ganz anfangs, sehr interessiert und ein wenig begeistert. muss leider gestehen, dass in den ersten tagen der afd, auch ein kleiner hoffnungssschimmer sich anbahnte. nunja.
wenn ich tagträumer oder fantast wär, würde ich glauben, da würde irgendwie mitgeholfen, dass diese so derart abdriften…
Hallo Ronny!
Ich möchte mal auf diesen interessanten Artikel hinweisen
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/05/byung-chul-han-philosophie-neoliberalismus/komplettansicht.
„…Auch die Politik meidet heute jeden hohen Einsatz. Es entsteht eine Politik der Gefälligkeit. Wer ist ein exemplarischer Politiker dieser Gefälligkeit? Vielleicht Angela Merkel. Daher ist sie ja auch so beliebt. Sie hat offenbar keine festen Überzeugungen, keine Visionen. Sie schaut auf die Straße, und je nach der Stimmung auf der Straße ändert sie die Meinung. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ist sie plötzlich gegen Atomkraft. Man könnte auch sagen, sie ist aalglatt. Heute haben wir es tatsächlich mit einer glatten Politik zu tun. …“
Hallo Ronny, ich kann Dir nachfühlen. Ich gehe nur noch wählen, weil jede Stimme für eine der etablierten Parteien eine Stimme gegen die Rechen ist. Wie Du, wähle ich auch immer nur noch das kleinere Übel. Eine Partei, die meine Interessen vertritt, sehe ich nicht. Von der Stimmung her ist es wie 1998, als alle den Kohl satt hatten und deshalb den Schröder wählten. Nur dass die SPD diesmal keine Alternative ist. Jetzt wählt ein Teil der Leute die AfD.
Denk ich an die AfD kommt mir inzwischen Globuli in den Sinn. So von wegen Glaube an kleine Kügelchen oder an Hrrn Lucke oder Hrrn Hankel oder so würde alles gut machen…
Aber diese beleidigte Leberwurst-Akademiker-nää dah binsch fies führ ;-).
„Und immer sind die andere schuld! Und gegen die muss was unternommen werden!!Das muss man mal sagen dürfen.“
Da springt mein „Rechts-Sonar“ drauf an.Aber sowas von.
die partei [wäre doch ein interessantes experiment: siehe jon gnarr in reykjavik]
dann hätten wir wenigstens was zum lachen :)