Geschichte nahebringen und veranschaulichen kann auch und gerade im Zeitalter der neuen Medien funktionieren. Wenn der Versuch dessen gut gemacht ist. Eva Stories würde ich vom Konzept zu diesen guten Versuchen zählen. So wird dort ab heute gezeigt, wie ein jüdisches Mädchen zur Zeit des Holocaust vielleicht mit Instagram umgegangen wäre. Aus der Sicht des Mädchens.
Based on a true story.
In memory of the 6 million Jews murdered in the Holocaust.
Starts May 1st @ 4pm Israel time.
הסטורי הראשון יעלה ב-1.5 ב-16:00.
Will ja nicht zu pessimistisch sein, aber vermutlich hätten die Nazis mit dem ersten Eintrag von ihr auf Instagram, ihre Lokation anhand der IP rausgefunden und sie abgeholt und ermordet.
Mir zieht sich innerlich schon alles zusammen, während ich auf die ersten relativistischen Kommentare irgendwelcher Rechtsaußen warte.
Das Internet ist in Deutschland immer noch #Neuland. Unsere Digitalministerin im Jahr 2019 ist nur Digitalministerin geworden, weil sie fand, dass das ja ein voll spannendes Zukunftsthema ist. Nene, also in Deutschland hätte DIE bestimmt niemand gefunden. :D
Ich glaub der Versuch ist legitim und gut. Ich fürchte allerdings, dass die Jugendlichen heute das zwar für spannend, gut gemacht, aber irgendwie unglaubwürdig halten könnten.
Auch wenn Instagrammer damals nicht sofort lokalisiert und hingerichtet worden wären, so hätte bestimmt kaum jemand sein Handy bei der Deportation mitnehmen können.
Ich find es eine gute Idee „Gegen das Vergessen“. So nehmen auch junge Generationen evtl. davon Kenntnis, wenn man Ihre Media-Channels nutzt.
Um neutral zu sein, muss man auch die Gegenseite beleuchten. Nicht alle Juden sind lieb. Search Ghermezian Triple Five Surfco dreamamerica
dafuq?
„Um Neutral zu sein“, muss man zeigen was da passiert ist: die Deutschen haben im Wahn einer antisemitischen Verschwörungstheorie 6 Millionen Jüdinnen und Juden (und wen sie dafür hielten) umgebracht und die gesamte europäische jüdische Tradition damit faktisch ausgelöscht.
Irgendwelche Wirren Sachen, die weder etwas mit Jüdinnen und Juden, noch mit der damaligen Zeit zu tun haben dienen höchstens dem Verzerren der Wahrheit und dem Relativieren der deutschen Verbrechen.
Dein „Denkanstoß“ mit surfco hat überhaupt keinen Bezug zu dem Thema hier?
Es scheinen einige nicht zu wissen oder vergessen zu haben, wie beispielsweise IBM die Nazis mit ihrer EDV (damals noch Lochkarten usw) unterstützt haben. Es gibt da ein aufschlussreiches Buch drüber, in dem die Theorie aufgestellt wird, dass das lokalisieren der Juden ohne deren Hilfe weitaus schwerer gewesen bzw. in dem Maße gar nicht möglich wäre. Ein anderes Beispiel sind die Niederlande, wo in den Bürgerkarteien auch die Religionszugehörigkeit vermerkt war. In keinem anderen Land verlief der Abtransport in die KZ’s schneller und „effizienter“ als dort. Was ich damit sagen will ist, dass Metadaten, wie auch eine IP eine Gefahr für das Leben darstellen, sobald sie in die falschen Hände geraten. Und das tun sie irgendwann immer. Wer glaubt, dass die Nazis zu unfähig gewesen wären, diese herauszufinden und zu nutzen, der ist mindestens naiv. Den gleichen Fehler machen heute leider auch sehr viele, bis es dann irgendwann möglicherweise wieder zu spät ist…
Geschichte wiederholt sich.