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Weil er Rechtspopulisten „Vollidioten“ nannte: Kraftklub-Sänger kassiert Anzeige

Felix Brummer, Sänger von Kraftklub, hat sich neulich während eines Festival-Auftritts bei „Rock am Kopp“ in Chemnitz gewohnt deutlich über Rechtspopulisten und deren Anhängerschaft geäußert. Er nannte sie „Vollidioten“ und bedachte sie mit einem „Fick-Finger“. Kann man machen, finde ich.

Bei dem Auftritt am 11. Juni rief er ins Publikum:

„Das geht übrigens auch raus an die ganzen Vollidioten, die sich ’ne ganze Weile (…) versammelt haben, von ‚Pro Chemnitz‘ oder von Pegida oder wie die alle heißen. Fick Finger!“

Martin Kohlmann, seines Zeichen Vorsitzender der rechtspopulistischen „Pro Chemnitz“-Fraktion im Chemnitzer Stadtrat findet, dass man das nicht machen kann und erstattet Anzeige gegen Brummer. Wegen Beleidigung.

„Wenn man eine ganze Gruppe von Leuten als Vollidioten bezeichnet, dann ist da schon eine rote Linie überschritten.“

Kraftklub nimmt es gelassen. Natürlich.

11 Kommentare

  1. Martin Däniken19. Juli 2017 at 11:04

    Den Anzeigenerstatter einer MPU unterziehen,dann den Rest de Partei ,dann ist ja bewiesen ob sie „Vollidioten“seien…oder eben nicht!
    Drogenscreening,Leberwerte usw

  2. Balthasar19. Juli 2017 at 11:38

    Ich dachte, man kann Menschenmengen nicht beleidigen (nach geltendem Recht), sondern nur Einzelpersonen?

    • Lutz Herting19. Juli 2017 at 12:14

      Ist auch meine Info. Du kannst eine Bevölkerungsgruppe als ganzes herabsetzen – das ist dann aber eher Volksverhetzung als Beleidiung.

      Du kannst aber keine Einzelpersonen beleidigen, indem du dich über eine Gruppe lustig machst, so wie z.B. kein einzelner Polizist beleidigt sein kann, wenn du „ACAB“ rufst – außer wenn klar ist, dass du eben genau diesen Polizisten meintest und keinen anderen.

      Denn du hast eben keine Person direkt herabgesetzt (verbaler Angrif / Beleidigung), sondern deine allgemeine Meinung über eine Gruppe kundgetan (Meinungsfreiheit). Die (meisten) Gerichte gehen davon aus, dass der Durchschnittsdeutsche intelligent genug ist zu kapieren, dass solche Verallgemeinerungen wie „ACAB“ (ALL Cops are Bastards) Quatsch sind und die Gerichte nicht die Aufgabe haben, ignoranten Mitmenschen die Feinheiten der deutschen Sprache zu erklären.

      Wie sehr diese Hoffnung auf die Intelligenz eines Durchschnittsdeutschen bei Pegida-Vorsitzenden zutrifft oder eher nicht, will ich allerdings nicht erraten.

  3. FrankN.Stein19. Juli 2017 at 14:47

    Genau. Volksverrtäter oder Linksversifft ist ja politische Meinungsäußerung, aber Vollidioten. Geht gar nicht!

  4. Robert19. Juli 2017 at 20:36

    Egal ob Viertel-, Halb- oder Vollidioten. Das Wort leitet sich vom griechischen ἰδιώτης (idiotes) her, das wertfrei bis heute in etwa „Privatperson“ bedeutet. Ins Lateinische als idiōta entlehnt, verschob sich die Bedeutung des Wortes hin zu „Laie“, auch „Pfuscher“, „Stümper“, „unwissender Mensch“
    Kann man also ohne wenn und aber so sagen … zumindest unter gebildeten Menschen!

  5. Lenin20. Juli 2017 at 09:40

    ..wird man ja wohl mal sagen dürfen!

  6. Martin Däniken20. Juli 2017 at 14:19

    @Robert: Ist vielleicht überliefert ob die ollen Griecchen Sinn für Humor hatten…
    Weil nur Idioten finden ihre Meinung,so toll das sie andere damit belästigen!
    Ist Ernst gemeint.

    • Robert20. Juli 2017 at 19:58

      @Martin: Du bist ja ganz schön lustig! Und biste Grieche? Ist Ernst gemeint. VOLLernst, du verstehst.

  7. Martin Däniken21. Juli 2017 at 15:13

    Worauf ich hinaus wollte war das sich ähnlich wie im amerikanischen Englisch Begriffe verändern können wie z.B.“bad“…
    Etwas das aus der Umgangssprache zu einen (feststehenden) Begriff in der „gebildeten“ Sprache geworden ist!

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