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Was Legida-Teilnehmer beim „Spazierengehen“ so von sich geben

Interessante Einblicke, die ein Reporter des Freien Radios Radio Blau während der Lediga-Demo vom 23.02. in Leipzig schaffen konnte. Er ist einfach mal im Demo-Zug mitgelaufen und hat ein Aufnahmegerät laufen lassen.

Unter sich nimmt man es mit der nach außen propagierten Gewaltfreiheit und Friedfertigkeit offenbar nicht ganz so genau. Offenbar findet es man es irgendwie witzig, Menschen, die Straßen blockieren in den „Steinbruch“ schicken zu wollen. Doch dabei bleibt es nicht.

Unser Reporter ist zwei Stunden bei Legida mitgelaufen und hat einfach nur Gespräche bei dem Aufmarsch mitgeschnitten. Zwischen dem ganzen „Wir sind das Volk“- „Jung muß weg“- und Neonazi-Gegröle war weniges zu verstehen, aber das hat es in sich. Locker und gelöst ermächtigen sich die Teilnehmer selbst. Es bleibt erstmal „nur“ bei menschenverachtenden Parolen. Aber wie den Legidisten das über die Lippen kommt, locker-flockig, ja fröhlich, das lässt tief blicken. Vor allem zwei ältere Herren machen ihrem Menschenhass mehrfach Luft, wollen Protestler_innen abfackeln, Asylbewerber_innen per „unserem 11. September“ umbringen, Politiker_innen lynchen und alles und jeden ins Arbeitslager, den Steinbruch, oder was auch immer stecken. Zwischendurch wollen sie „Die Straße frei“ (das Horst-Wessel-Lied) singen.

[audio:http://www.freie-radios.net/mp3/20150227-originalton-69097.mp3]
(Direktlink, via LIZ)

Währenddessen wurde gestern Abend nach der Pegida-Demo in Dresden ein Flüchtlingscamp vor der Semperoper von circa 100 Pegiden bedrängt.

18 Kommentare

  1. Udo3. März 2015 at 13:10

    „Flammenwerfer rein in das ganze Viehzeug [Gegendemonstranten, Anm. d. Red.]“

    Ein widerliches Dokument widerlicher Menschen mit widerlicher Gesinnung.

    Allerdings u. U. Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes…

  2. Vasilie3. März 2015 at 13:20

    Ekelhafte Altnazis. Und dann noch dieses dumme Ossigelaber. ( Ich komm selber aus DD und bin gebürtiger Ossi, um dem geflame mal vorwegzugreifen ).

  3. Stephan3. März 2015 at 13:40

    Einfach beschämend…
    Nicht auszudenken, es gäbe eine mächtige Person, die solche Leute in eine Uniform stecken und bewaffnen würde. Die würden sofort loslegen. Keine politischen Diskurse, sondern Herr Major hier, Panzer da, Räumkommando dort. Man findet die Vorstellungen anscheinend auch belustigend. Der Hass sitzt tief.
    Es ist offensichtlich, am liebsten hätte man einen starken Mann der aufräumt in Deutschland und das ganze „Pack“ einfach ausmerzt.
    Man möchte sich übergeben. :(

  4. Vasilie3. März 2015 at 13:47

    Ich gebe mal einen Dlf Kommentar wieder ( weiß leider nicht mehr genau wer da kommentiert hat, war letzte Woche irgendwann mal morgens zwischen 6 und 7 ) der da meinte: „Es ist nicht verwunderlich das dies gerade im Osten so populär ist. Die Menschen sehnen sich nach einer starken Hand die sie führt.“. ( nicht Worttreu, aber inhaltlich Korrekt ) Die Kackköppe kommen mit der Freiheit die sie sich 89 so gewünscht haben nicht klar. Denn auch hinsichtlich der Freiheit gilt: Jede Medaille hat zwei Seiten.

  5. Stephan3. März 2015 at 14:07

    Vasilie,

    Da stimme ich Dir zu. Allerdings kommen andere mit der Freiheit auch nicht klar und werden aber nicht direkt fremdenfeindlich. Wobei, es gibt ja auch Anhänger dieser Gruppe im Westen (siehe Köln usw..). Es ist mehr eine braun oder nicht braun Geschichte als eine Ost/West Geschichte. Ich hatte mir nur irgendwie vorgestellt, es gäbe wenigstes die Bereitschaft zu verhandeln. Also zu streiten und dann etwas zu verändern. Aber das will ja gar keiner. Die wollen das „Problem“, bzw. das was Sie selbst als Problem ausgemacht haben, aus der Welt geschafft haben. Am besten schnell mit einem lauten Rums.

  6. Vasilie3. März 2015 at 14:25

    Stimm ich dir zu. Ich wollte mit der Aussage auch nicht polarisieren, aber häufig hab ich einfach das Gefühl, dass der Kommmentator mit der Aussage durchaus recht hat. Letztlich ändert das aber nichts an der Tatsache, dass diese Typen für mich ein Haufen kleingeistiger Arschlöcher mit einem Neidproblem sind. Es ging denen nie um das Wohl aller, sondern nur ums eigene Säckel. Zum kotzen.

  7. Toco3. März 2015 at 15:44

    Ich bin jetzt nicht sicher, aber Ihr habt schon gesehen, das die Demo Teilnehmer auf dem Bild die Gegendemonstranten sind???? Legida=Pegida – Gegendemonstranten=NOLEGIDA – alles klar?

  8. thewolve3. März 2015 at 15:49

    bei einem fb-posting über asylanten schrieb jemand als kommentar dazu: „bitte die kamine anfeuern.“ ich hab den kommentar an fb gemeldet, die antwort: „…geprüft und festgestellt, dass er (der kommentar) nicht gegen unsere gemeinschaftsstandards verstößt.“ naja. die toleranzgrenze ist anscheinend sehr, sehr hoch.

  9. Ronny3. März 2015 at 15:49

    Toco,
    Ich bin jetzt nicht ganz sicher, aber vielleicht sollte ich zukünftig „Symbolbilder“ auch immer als solche kenntlich machen, weil die sonst zur Verwirrung führen könnten?

  10. someluciddream3. März 2015 at 17:47

    keine ahnung aber mich hats auch verwirrt. ist auch schon öfter passiert :)

  11. haywood jablome3. März 2015 at 19:27

    Die Frage ist bei diesen Zombies: Welchen Teil muss man abhacken, um den Organismus zum Erliegen zu bringen? Der Kopf kann es ja schwer sein…

    Das war: Zynismus.

  12. Beat3. März 2015 at 21:50

    thewolve,

    Selbe Erfahrung gemacht. Ich frage mich wie und wer da prüft.

  13. indumat4. März 2015 at 19:43

    Kann ich anhand dieser Information davon ausgehen dass ich nun weiß wer die Demonstranten sind?
    Was ist soll ich demjenigen sagen der völlig gegensetzliche Informationen über diese Demonstranten hat? Also ich sag mal über mindestens 10 Stück oder so.
    Mensch bin ich mal wieder verwirrt!

  14. Harry4. März 2015 at 23:16

    indumat,

    Ist ja keine wissenschaftliche Studie sondern ein Medien-Beitrag. Wer sowas nicht einordnen kann, wird wohl noch öfter in seinem Leben verwirrt sein.

  15. kati5. März 2015 at 11:38

    indumat,

    Die Legida-Orga betont seit Wochen, dass sie eher so die Fraktion ‚besorgte Bürger‘ seien. Wenn man sich die Demos genauer anschaut, sieht man viele junge Nazi-Hools, die zumindest in den ersten Wochen auch immer wieder Gegendemonstranten und Journalisten attackiert haben, sowie immer auch ältere Männer und mittlerweile auch immer mal ein paar Frauen. Meine Annahme war bisher, dass müssen die älteren Männer diese ‚besorgten Bürger‘ sein müssten, die nicht primär da sind um sich zu kloppen, sondern um ihrer Verbitterung durch die Demo freien Lauf zu lassen. Meine Annahme war, dass die sich vor zu viel Veränderungen in ihrem Umfeld fürchten, es nicht einordnen können was davon wie funktioniert, einfach auch keine Veränderungen mehr wollen und somit von gesellschaftlichen Entwicklungen die Schnauze voll haben.

    Dieses Tondokument enthüllt nun zumindest, dass nicht alle ‚besorgten Bürger‘ bei Legida verbitterte, verängstigte oder verunsicherte Menschen sind, sondern dass die teilweise klare Feindbilder hegen und Vorstellungen davon haben, was mit Vertretern anderen Meinungen anfangen sollte. Ich finde das gruselig, dass die sich denken, sie seien das Volk und die Gegendemonstranten seien minderwertiges Viehzeug, das man schnell mal wegbrennen müsste, damit man weiter schön „Wir sind das Volk“ durch die Straßen schreien kann.

  16. Vasilie5. März 2015 at 12:59

    kati,

    Dem stimme ich zu.

  17. indumat5. März 2015 at 16:43

    kati,

    Ich wollte Gedankengänge anregen dass man meiner Meinung nicht sagen kann, ich kenne ein paar aus dieser Gruppe, jetzt weiß ich wer dieser Gruppe von Zehntausenden angehört.
    Der Fremde der nach Leipzig kommt, eine solche Demo miterlebt und noch ein paar andere Menschen kennenlernt, der würde dann später erzählen: So ist der Deutsche.
    Und es gibt aus meiner Sicht nicht den Pegiisten, den Deutschen oder auch den bösen Russen!

  18. kati5. März 2015 at 22:59

    indumat,

    den Gedanken kann ich nicht so gut nachvollziehen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Beitrag die These aufstellt, so seien alle Legida-Teilnehmer. Dass die Gruppe weder nach Alter und Geschlecht, noch nach Radikalität homogen ist, dürfte jedem klar sein. Was sie halt eint, sind ihre Ansichten. Ich fand interessant, dass die älteren Herren in dem Radiobeitrag letztlich die selben Gedanken haben, wie einige der jüngeren, die ab und an Böller in die Gegendemos werfen oder versuchten Polizeisperren zu durchbrechen, um Gegendemonstranten zu vermöbeln. Dass letzteres nicht alle bei Legida gut finden, das ist klar und erklärt auch ein bisschen, warum die wieder weniger geworden sind.

    Wegen dem Eindruck, den Besucher bekommen könnten…

    Zum einen ist Legida nicht gleich der Deutsche, sondern da geht ja nur ein kleiner Bruchteil der Bevölkerung mit, der sich mit der Gruppe, ihren Themen und Ansichten identifizieren kann. Und anders als in Dresden bei Pegida zieht Leipzig mit Legida von Anfang an die gewaltbereite Hool-Szene stärker an. Auch die Reden sind einen Ticken radikaler. Zehntausende waren es in Leipzig nie, auch wenn die Polizei da einmal sehr großzügig ‚gezählt‘ hat, mehr als 6.000-8.000 waren das nicht.

    Zum anderen ist eben das jedem klar, der nach Leipzig zu einer der Demos kommt (und da ist egal welche Seite er sich anschaut). Allein schon die Tatsache, dass es jeweils Legida- und Nolegida-Demos gibt und diese in Sicht- und Hörweite voneinander stattfinden, müsste jedem Beteiligten klar machen, dass es hier eben keinen Konsens, sonder stark unterschiedliche Meinungen gibt.

    Der Fremde der nach Leipzig kommt, versteht schon, dass sich da unterschiedliche Grüppchen treffen und dass eben beide Deutsche sind und es nicht ‚den Deutschen‘ mit der einen Meinung gibt.

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