Heute habe ich gelernt: Die Toraja sind ein Volk auf dem Hochland Tanah Toraja auf der Insel Sulawesi in Indonesien und sie pflegten einst ziemlich außergewöhnliche Beerdigungsriten. Also nicht nur bei ihnen gestorbenen Neugeborenen. Sie glauben, “dass ein Erdenleben nur ein Übergang ist und nur das Jenseits von Bedeutung ist. Beim Tod eines Menschen verlässt die Seele zwar den Körper, aber verbleibt in der nächsten Umgebung.” Auch deshalb sind Erdbestattungen tabu. Soweit, so religiös nicht ungewöhnlich.
Bei der Bestattung von neugeborenen Babies, allerdings, wird es dann doch etwas spezieller. Diese nämlich wurden oder werden noch in besonderen Bäumen bestattet. Es handelt sich dabei um eine besondere harzreiche Baumart. Das Harz soll die Kinder ähnlich wie Muttermilch nähren, damit sie gemeinsam mit dem Baum wachsen, da man sie als zu jung zum Sterben ansieht.
Mittlerweile geraten diese und andere Traditionen in Vergessenheit, da immer mehr Toraja in die Städte ziehen und dort nach Arbeit suchen.
Schon abgefahren, wie unterschiedlich doch derartige Rituale und die Beweggründe für solche auf der Welt sein können. Und das meine ich in dem konkreten Fall ausdrücklich wertfrei.
In 10000 Jahren mit Harz übergossen… Irgendwann am Strand angespült…
…keine Mücken mehr im Bernstein… Babys…
Um meinen Klugscheißermodus mal wieder zu entstauben, behaupte ich mal, dass es erstmal nicht viel mit Religion zu tun hat. Solche Bestattungsriten oder JenseitsVorstellungen können rein spiritueller Natur sein und sind extrem weit verbreitet. Religion ist, was der “moderne, fotschrittliche” Mensch aus u.a. solchen Vorstellungen gemacht hat. So mit Dogmen, Bauwerken, Eroberungen und Pilgershizzle.
Aber ich schweife ab und spalte Haare. Finde nur den Gedanken interessant, zwischen Religion und Spiritualität zu unterscheiden.