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Übersicht über Erscheinungsformen „negativ-dekadenter“ Jugendlicher in der DDR

Eine kleine Übersicht darüber, wie man beim Staatsapparat der DDR Jugendliche und ihre Subkulturen zu klassifizieren versuchte. Klar jedenfalls ist, dass jede Zugehörigkeit von Jugendlichen in etwaigen Subkulturen von Staatsseite alles andere als gern gesehen und durchaus beobachtet wurde. Deshalb waren Punks, Grufties, Blueser und alle anderen, die sich in der DDR einer Jugendkultur zugehörig fühlten, immer etwas anderes, als jene, die das im Westen für sich beanspruchten, wo das, bis auf die Nachbarn, kaum jemanden sonderlich tangiert hat.


(via reddit)

16 Kommentare

  1. Horst26. November 2018 at 18:04

    Die Stasi hat das Deppen-Apostroph erfunden?

  2. via26. November 2018 at 18:25

    Wollte ich auch gerade schreiben – tut echt weh!

  3. sld26. November 2018 at 20:11

    bisher habe ich wirklich daran geglaubt, dass man das Naziproblem in der DDR nicht wahrhaben wollte. Das dürfte dann das Gegenteil beweisen.

    • Ronny26. November 2018 at 20:55

      Öffentlich wahrhaben wollte man das nicht, politisch würde es gedeckelt, aber es war existent.

      • Scipio28. November 2018 at 01:43

        Es war so existent, daß man zu meiner Zeit sogar nen Film und Platten rausbrachte.

    • antiantianti27. November 2018 at 00:29

      Das negative-dekadente Hochkomma, bitteschön!

    • Eumelino1. Mai 2019 at 09:36

      das ist die konsequenz des überfalls auf die zionskirche am 17.10.1987, welcher durch faschos begangen wurde und die vp bzw. stasi sah zu (und schritt bewußt nicht ein); anschließend kam der mielke- befehl mit- auch diesen- konsequenzen…

  4. Martin Däniken26. November 2018 at 21:21

    „Geh(t) doch nach Drüben!“ beliebte Spruchweisheit im Westen für Anderssinnige…
    Im Osten gab es Popper,mit Chevignon-Jacken,echt?!

    • Ronny26. November 2018 at 21:25

      Naja. Wenn man die Harrington nicht kaufen oder sich von „drüben“ nicht hat mitbringen lassen können, hat man halt Oma gefragt, ob die sie so in etwa nähen könnte. Da war man im Osten echt kreativ. Ging ja auch nicht anders.

    • Ronny27. November 2018 at 00:31

      Ah. Okay. Aber wie kommst du ob der Zeichnung darauf, dass Popper Lederpilotenjacken von Chevignon getragen haben? Könnte auch einfach irgendeine Uniform-Kutte sein.

  5. ExHopExx27. November 2018 at 02:47

    Ach, siehste: Ost-Punks wurden angeblich durch Diakone „angeleitetet“… Interessante Ergänzung: „Ich war innerhalb der DDR immer republikflüchtig“ – Interview mit Henryk Gericke, der das Ganze im damaligen Prenzlauer Berg miterlebte und auch Lorenz „Lore“ Postler erwähnt. Der war nämlich einer dieser „anleitenden“ Diakone… (http://www.geschichte-treffen.de/ich-war-innerhalb-der-ddr-immer-republikfluechtig/)

    • Jens27. November 2018 at 08:45

      Wir wurden nicht „angeleitet“, sondern unterstützt. Zb. durch das zur Verfügungstellen von Räumlichkeiten. Vor allem für Konzerte usw…

      Ohne die Kirchen wäre vieles damals nicht möglich gewesen.

  6. Martin Däniken27. November 2018 at 10:38

    Ob der Zeichnung habe ich das nicht erkannt,aber Schulterklappen gesehen.
    Man musste mangels Masse improvisieren,wie du schon erwähntest.
    Bin aussm Westen!
    Ich weiss das mit den Chevignon-Jacken weil ich alt bin!
    (auch wenn ich manchmal ganz gut im zwischen den Zeilen lesen bin.
    Werde dafür immer wieder malvon Ossis gelobt)
    War in Achtzigern auf ner Realschule!
    (habe meistens unter der Bank SF/Krimis gelesen)
    Wo diese Typen/Schnösel/FDP-Wähler-Kinder rumliefen
    ,ausserdem wurde dazu ein „individueller“ weisser Rollkragenpulli getragen…
    Ich hab sie gehasst,das blöde arrogante Volk.
    doof wie Brot(sorry,Bernd)
    aber kriegten die Kohle innen Arsch geblasen von ihren sozial-/emotionalverkümmerten „Erzeugern“,diese sch**ss Kapitalistenschweine!
    Entschuldigung für diesen Rant.

    • sld27. November 2018 at 19:32

      haha, großartig!

  7. Scipio28. November 2018 at 01:36

    In frühen Nachwendejahren haben meine Kumpels aus dem Westen mir (ostdeutsch) erzählt, wie sie von schwerstbewaffneten Bullen in ihrer WG aus den Betten gezogen wurden.

    Später habe ich Punker aus dem Westen (Süddeutscher & NRW-Raum) kennengelernt, die mir berichteten, wie sie regelmäßig auf die Wache gezerrt und verprügelt wurden – verlustig gegangener Zähne inklusive.

    Wer an bestimmten Demos gegen „staatsrelevante“ Unternehmungen (Wackersdorf, Startbahn West etc.) teilnahm, wurde erfaßt, anschließend die Kommunikation infiltriert und alle möglichen Versuche unternommen, weitere Informationen zu erhalten und die Gruppen zu zersetzen.

    Was lehrt uns das?
    Spießertum ist keine Erfindung der DDR.
    Geheimdienstliche Maßnahmen ebenso wenig!

    Was glaubt Ihr Babies eigentlich, in was für einer Welt wir hier leben?

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