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Teile der Beelitzer Heilstätten erwachen für Kreative aus dem Dornröschenschlaf

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(Foto: Refugium Beelitz-Heilstätten)

Ich arbeite seit über 10 Jahren keine fünf Kilometer von den Heilstätten entfernt und fahre seitdem zwei Mal täglich durch sie durch. Während dieser Zeit war ich oft da, habe mir vieles angesehen und hin und wieder Fotos gemacht. Und immer wieder, wenn ich mal da war, habe ich mich gefragt, wie lange das alles eigentlich noch vor sich hingammeln soll, bis da mal irgendwer auf eine halbwegs passabele Idee für die Zukunft kommt.

Diese Gedanken haben sich offenbar auch andere gemacht und beginnen im Herbst diesen Jahres mit dem Umbau eines Quadranten des riesigen Geländes zum Refugium Beelitz-Heilstätten.

2014 wird der Quadrant D der Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten aus seinem Dornröschen-Schlaf erweckt und zu einem „Creative Village“ umgebaut.

Die drei denkmalgeschützten Gebäude am Waldrand – mit dem Zug nur 35 Minuten vom Berliner Bahnhof Zoo entfernt – verfügen über insgesamt 6.200 m² Nutzfläche. In dieser idyllischen Umgebung sollen 60 Ateliers/ Studios entstehen für Maler, Bildhauer, Designer, Schriftsteller, Journalisten, Architekten, Fotografen, Musiker, Komponisten, Modeschöpfer und andere Kreativschaffende.

Für alle, die abends nicht alleine sein wollen, gibt es ein großes gemeinschaftliches Kaminzimmer, das auch für eigene Veranstaltungen genutzt werden kann.

Ein Platz also, der Kreative anziehen soll, was grundsätzlich natürlich immer zu begrüßen ist – gerade hier in der vorberlinerischen Pampa. Schade nur, dass, wenn ich das richtig blicke, die Partizipation an dem Projekt nur über den Weg des Teileigentums angedacht ist, was bedeutet, dass man ein paar Scheinchen schon erstmal mitbringen muss, wenn man da mit dem sprichwörtlichen Fuß in die Tür kommen will. Die Preise liegen bis zum 31. Juli 2014 zwischen € 1.750,- und € 2.350,- pro m² inklusive Studio-Ausbau laut Baubeschreibung, wobei ich nicht weiß, ob das nun teuer ist.

Ich jedenfalls finde es schon geil, dass da endlich wieder Leben reinkommt, auch wenn dieses erstmal einem wohl kleineren Kreise vorbehalten sein wird. Vielleicht entwickelt sich über die Zeit ja auch konzeptionell die Möglichkeit, junge Menschen daran teilhaben zu lassen, die einen Proberaum oder ein Atelier nicht auch gleich kaufen wollen.
(via Artconnect Berlin)

7 Kommentare

  1. Baumeister23. Juni 2014 at 17:32

    1.750€ pro Quadratmeter? Ich denke da stimmt was nicht.
    Viel Spaß mit 105.000 € pro Monat Miete für 60 Quadratmeter.

  2. Mart23. Juni 2014 at 19:19

    Liebe Baumeister-Kinder: es gibt (Teil-)Eigentum – und es gibt Miete. Beides ist leider mit unterschiedlichen Kosten verbunden. Bei Eigentum fallen diese jedoch nur einmalig und nicht pro Monat an. Bei Teileigentum wirds eine Mischform sein, die aber nicht bei 105.000 für 60qm liegen dürfte.

    Zu Beelitz an sich: Ich habe, als Hamburger, die Meldung „Fabrik XYZ wird jetzt zu Kreativzentrum umgebaut“ schon oft genug lesen dürfen. Das kann theoretisch meinen, dass dort viele tolle Künstler einziehen – in der Realität meint es meist: „wir wollen ein Büroobjekt für solvente Werbeagenturspacken schaffen“.
    Ob die weitere Nutzung als freie Kulisse für „lost-place“-Fotografen, nach dem Tötungsdelikt dort, irgendwie weiter haltbar gewesen wäre, weiss ich nicht. Ob dies, nach dem dat Dingen so dermassen in der Szene bekannt war, überhaupt noch sinnvoll gewesen wäre (oder nicht vielmehr schon längst eine Art Disneyworld für Fotografen geworden ist), weiss ich auch nicht.

    Aber schade um die geile Kulisse ist es schon.

  3. UliKlon24. Juni 2014 at 23:15

    Hej Mart.
    verstehe den letzten Teil deines Kommentars nicht.
    Deiner Meinung nach hätte das weiterhin lost place sein sollen – für Fotografen die irgendwas mit Disneyland mögen?
    Diese Exklusivität (aufgrund recht hoher Einstiegshürden) wäre auch nicht meins, doch in dem Fall vielleicht leider nur so machbar? … und dann geht es lieber erst mal so vorwärts als gar nicht.
    @Ronnys Meinung teile ich, dass ja die Chance besteht das Konzept peu à peu zu flexibilisieren und ein (Mit)-Wirken auch für Leute zugänglich zu machen, die nichts auf der hohen Kante haben, doch gewillt sind sich einzubringen.

  4. some lucid dreams25. Juni 2014 at 22:58

    großartig! mich wundert allerdings, dass die bausubstanz das noch mitmacht, so wie es dort aussieht. immerhin stehen die gebäude seit über 20 jahren leer.

  5. chet8. Juli 2014 at 13:22

    ich finde dieses projekt wird sich noch beweisen. ich war vor ort und habe mich mit dem projektleiter getroffen. diese preise sind nicht so hoch, wenn man bedenkt, dass man für die entsprechende summe in berlin city direkt lediglich die hälfte an platz bekommt. die preise sind daher völlig relativ. hier hat man dann seinen freiraum, in der natur, mit tatsächlich nicht irgendwelchen werbeagenturen, denn solche leute kommen da gar nicht erst hin. ich bin kein künstler und werde diesen monat meine anzahlung machen. es wird sicher die möglichkeit geben, als band aus berlin dort sich für ne weile einzunisten in einer art proberaum, oder tonstudio. und wohl in diesem quadrant sind die wenigsten leute gestorben. 35 min vom Zoo, und 3 minuten zu fuß zum bahnhof beelitz-heilstätten. klingt gut!

  6. Ronny8. Juli 2014 at 13:25

    chet,
    Sag Bescheid, wenn es soweit ist – ich komme dann mit Kuchen aus Fichtenwalde zum Kaffee rüber. ;)

  7. chet8. Juli 2014 at 13:47

    Ronny,

    Sehr gern! Aber bitte bio ;-) haha

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