Okay, richtig bedienen sieht natürlich anders aus und die Usability dabei, ein Tablett mit einem Nummernschalter zu steuern, ist wenig überraschend arg eingeschränkt, aber Grundsätzliches funktioniert. Find’s nach wie vor immer noch toll, worin Leute so ihre Zeit investieren, nur um das gemacht zu haben.
Erinnert ihr euch an den Mann, der während einer Rabattaktion der die Telko-Bude Telefónica auf über 500 SIM-Karten ein Guthaben in Höhe von 210.000 Euro ansammelte, woraufhin ihm Telefónica sämtliche Verträge kündigte und die Auszahlung des Guthabens verweigerte?
Damals legte O2 – das nun zu Telefónica gehört – einen Tarif für Prepaid-Karten auf, der eine Art Rabatt-System beinhaltete: Im Tarif „Easy money“ erhält der Kunde für jeden eingehenden Anruf zwei Cent gutgeschrieben. Das funktionierte, solange es noch keine Flatrates für das Telefonieren mit dem Handy gab – der Anruf kostete pro Minute neun Cent, also auf jeden Fall mehr als die Erstattung von zwei Cent.
Mit der Einführung von Flatrates änderte sich das: Nun kostete der einzelne Anruf gar nichts mehr, durch die monatliche Pauschale war alles abgegolten. Es gab aber immer noch die Easy-Money-SIMs. Und da fanden nun findige Freaks einen Weg, Einkommen zu generieren: Über automatische Wahlwiederholungen ließen sie massenhaft ihre Easy-Money-Handys anrufen.
Das Oberlandesgericht München hat heute nach mehrjährigem Rechtsstreit entschieden, dass Telefónica dem „Easy Money“-Sammler jetzt 225.000 Euro zahlen muss. Eine Revision wurde nicht zugelassen. Im September wurde Telefónica von einem Richter noch nahegelegt, sich mit dem Mann zu vergleichen. Das lehnte man damals ab.
Unsere Schalte zum Anti-Funkloch-Treffen des Bundeskabinetts in #Meseberg wurde leider unterbrochen. Der Grund: offenbar ein Funkloch. pic.twitter.com/kQWqHAI42S
Aus der Kategorie: Geld verdienen, wie es keiner gedacht hat. Ein Mann aus München verklagt aktuell die Telko-Bude Telefónica auf Zahlung von 320 000 Euro. Er hatte vor ein paar Jahren mehr als 500 SIM-Karten gesammelt. Wohl auch, weil er einen Weg fand, mit diesen überraschend viel Guthaben zu sammeln.
Damals legte O2 – das nun zu Telefónica gehört – einen Tarif für Prepaid-Karten auf, der eine Art Rabatt-System beinhaltete: Im Tarif „Easy money“ erhält der Kunde für jeden eingehenden Anruf zwei Cent gutgeschrieben. Das funktionierte, solange es noch keine Flatrates für das Telefonieren mit dem Handy gab – der Anruf kostete pro Minute neun Cent, also auf jeden Fall mehr als die Erstattung von zwei Cent.
Mit der Einführung von Flatrates änderte sich das: Nun kostete der einzelne Anruf gar nichts mehr, durch die monatliche Pauschale war alles abgegolten. Es gab aber immer noch die Easy-Money-SIMs. Und da fanden nun findige Freaks einen Weg, Einkommen zu generieren: Über automatische Wahlwiederholungen ließen sie massenhaft ihre Easy-Money-Handys anrufen.
Das brachte Guthaben, welches allerdings nie zur Auszahlung gedacht war, was so wohl auch vertraglich geregelt war. Anders als die Tatsache, was mit dem Guthaben passiert, wenn der Anbieter dem Kunden eine Kündigung schickt. „Easy Money muss man dann irgendwann auch kriegen können“, sagt der zuständige Richter. Das Gericht weist nach dem ersten Prozesstag darauf hin, dass es sich noch keine abschließende Meinung gebildet habe, das Risiko, den Prozess zu verlieren, liegt für beide Seiten bei 50 Prozent. Es schlägt Telefónica vor, sich mit dem Kläger zu vergleichen. „Sonst bekommen Sie am Ende ein Urteil, in dem Sätze stehen, die Ihnen nicht gefallen.“
Deckt sich leider mit den von mir in den letzten drei Jahren in Europa gemachten Erfahrungen. Und ich möchte erweitern; um Österreich, Kroatien, Slowenien, Polen, Tschechien, den spanischen Inseln. Überall und fast immer LTE. Bis du an irgendeiner Grenze nach Deutschland reinfährst und erstmal gar nichts mehr an Netz hast. Kurz darauf dann Edge, und das bleibt dann, und wenigstens darauf kann man sich verlassen, meistens bis nach Hause auch so. Und dabei habe ich schon, eine für deutsche Verhältnisse, wirklich gute Netzabdeckung.
Es gab eine Zeit, in der das Wort „Ferngespräch“ den Eltern kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Die waren nämlich teuer, weshalb sie meist auf die späten Abendstunden verschoben wurden. Da wurden sie dann preiswerter. Auch sonst wusste man selten, was genau am Ende des Monats auf der Telefonrechnung stehen würde. Flatrates gab es noch keine und man sah ständig auf die Uhr, um Gespräche möglichst kurz halten zu können, so dass sich das einrichten lies.
Diese Scheibe hier, die damals auch neben dem Telefon meiner Eltern lag, sollte als Anhaltspunkt dienen, um die Kosten halbwegs überblicken zu können. Billig war das nicht. Halbe Stunde Ortsgespräch am Vormittag kam 2,40 DM.
1996 hat eine halbe Stunde Ortsgespräch am Vormittag noch 2 Maaak 40 gekostet. pic.twitter.com/EPRsmDjXZ2
Wenn ich als Medienberater unterwegs bin, frage ich gerne, ob irgendwer irgendwann mal die AGBs zu irgendwas gelesen hat, bevor diese bestätigt wurden. Eltern sagen dann gerne mal „natürlich“. Wenigen glaube ich das. Die meisten sagen das dann, weil sie meinen, dass ich erwarten würde, dass man AGBs auch lesen müsste. Kinder und Jugendliche lachen gerne über diese Frage. „Kein Mensch hat Zeit, die AGBs zu lesen. ‚Okay‘ klicken und weiter geht’s.“
Ich habe für den Anschluss an diese Frage dann gerne mal die ausgedruckten AGBs von WhatsApp dabei. Beidseitig ausgedruckt und trotzdem fast mehr Seiten als eine Wochenzeitung. Nur, um mal zu veranschaulichen, wie viel Text man dabei so bestätigt, ohne den gelesen zu haben. Dann gucken immer alle ganz irritiert. „So viel Zeug steht da drin?!“ Ja. Aber auch ich gehöre zu denen, die gerne mal „Kein Mensch hat Zeit, die AGBs zu lesen. ‚Okay‘ klicken und weiter geht’s.“ in die Tat umsetzen. Klar.
Ein britischer WLAN-Anbieter hat sich daraus jetzt mal den Spaß gemacht und für alle, die keine Zeit für die AGBs, haben ein paar fiese Klauseln in die selbigen eingebaut. So haben sich über 20.000 User mit einem Häkchen zum Beispiel dazu verpflichtet, Klos auf Festivals zu putzen, Tierkot aus öffentlichen Parks zu beseitigen, Kaugummireste von Straßen zu kratzen und Abwasserrohre zu reinigen. Außerdem müssten sie fremden Tieren ihre Zuneigung zeigen. „Zum einen, indem sie die Gehäuse lebender Schnecken bemalen, zum anderen, indem sie streunende Hunde und Katzen umarmen.“
So verpflichtete sich jeder Nutzer dazu, als Gegenleistung für das kostenlose WLAN insgesamt 1000 Stunden Gemeinschaftsdienst abzuleisten. 1000 Stunden – ausgehend von acht Stunden pro Tag und fünf Tagen pro Woche wäre das ein gutes halbes Jahr, sofern man zwischendurch nicht Urlaub nimmt.
Bämm! Am Arsch.
Glück für dir Schnellklicker: das Unternehmen hat nicht vor, die bestätigten Leistungen auch einzufordern. Es ging einzig darum den Usern nahezubringen, wie wenig es ihnen bewusst ist, was sie mit dem Klick auf „Akzeptieren“ hinnehmen.
Toller Fund von Boris Klinge: Günstig Telefonieren war 1996 ein bisschen komplizierter. Aber wir hatten einen Mondscheintarif. Und das Ferngespräch. Und man konnte immer sagen, „Nun lass uns mal Schluss machen, wird mir sonst zu teuer.“ Diese Ausrede fällt ja heute gänzlich weg.