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— Tim Reichel (@Studienscheiss) July 15, 2017
Hier an der A24 stand über viele Jahre hinweg ein aus Dosen oder Ähnlichem zusammengebasteltes Peace-Zeichen, das sich immer im Wind um die eigene Achse drehte. Wenn man dort vorbei fuhr, wusste man, dass man etwa die Hälfte zwischen Berlin und Güstrow weggefahren hatte. So zumindest meine Erinnerung daran – kann sein, dass es in Kilometern gemessen so nicht ganz genau passt. Jenes Peace-Zeichen tauchte damals neben der Autobahn kurz nach dem Mauerfall auf. Einer Zeit, in der ich aus familiären Gründen mal öfter noch nach Güstrow fuhr und jenes Zeichen für mich den Mittelpunkt des Weges dorthin markierte.
Nachdem ich dann nicht mehr nach Güstrow fuhr, war dieses Zeichen immer noch ein Hinweis darauf, fast zu Hause zu sein, wenn man aus dem Norden kam. Fast die A19 und dann den Berliner Ring erreicht zu haben. Wenn wir von der Ostsee kamen. Wenn wir aus Hamburg kamen. Wenn wir von der Fusion kamen. Da war immer dieses Peace-Zeichen, das sich drehte und das dir klarmachen konnte, dass du fasst schon zu Hause bist.
Seit 2-3 Jahren steht es dort nicht mehr. Ist einfach so weg. Der Hof dort hinter steht immer noch, aber das Zeichen ist verschwunden. So, als wäre es nie dort gewesen. Als Wegweiser. Als Forderung. Als Auftrag. Als Markierung. Jeder, der dort mal vorbeikam muss es gesehen haben.
Das wirft Fragen auf. Warum dreht es sich dort nicht mehr? Warum ist es weg? Wer hat es abgebaut? Warum weiß trotzdem jeder um genau diese Stelle, wenn er an dieser vorbeifährt, auch wenn sich das Dingen dort trotzdem nicht mehr dreht?
Das alles kam mir gerade in den Sinn, als mir Paul sein Foto eines Landeanflugs auf Rom schickte. Er schreibt: “
Schönheit am Weg: Das hat mir heute das Herz erwärmt. ??
Gesehen beim Landeanflug auf Rom“.
Irgendwie musste ich an die A24 denken – und hoffte kurz, dass dieses Zeichen auf einer Weide in Italien mindestens so lange vom Flugzeug ausgesehen werden kann, wie das sich gefühlt schon immer an der A24 drehende, graue Peace-Zeichen.
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Ahja, die @DB_Bahn und ihr Humor. #Bahn #München @BahnAnsagen pic.twitter.com/8miiSUqJYb
— Maximilian Mühlens (@MMV_BN) November 29, 2014