Sarajewo 1984. Das damals noch vereinte und sozialistische Jugoslawien war Austragungsort der XIV Olympischen Winterspiele. Die Sportler der DDR räumten so ziemlich alles ab, wie der Medaillenspiegel noch heute zu beweisen weiß. „Jens Weißflog gewann, damals noch im Parallelstil, Gold und Silber im Skispringen. Katarina Witt holte sich Gold im Eiskunstlauf. Den Rodlerinnen gelang ein Dreifachsieg und auch die beiden Bobs fuhren einen Doppelsieg ein. Bei den Eisschnelllaufwettbewerben der Damen gewannen die DDR-Sportlerinnen neun von zwölf Medaillen.“
Nach 1991 zerfiel Jugoslawien in fünf autarke Republiken. Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Montenegro. Es folgte der sogenannte „Balkankonflikt“, der diverse Kriege mit sich brachte und erst im Jahr 2001 endgültig zumindest großflächig beigelegt werden konnte. Sich um die ehemaligen Spielstätten der Winterolympiade zu kümmern, hatte da offenbar und verständlicherweise keiner auf dem Schirm.
Der in Sarajewo lebende Fotograf Dado Ruvic ist im Herbst letzten Jahres mit seiner Kamera über die heute verlassenen und vor sich hin gammelnden Sportstätten von damals gezogen und hat diese beindruckenden Aufnahmen von dort mitgebracht. Ich vermute für die Spielstätten im Sotschi nahen Krasnaja Poljana ein ähnliches Schicksal, würde mich allerdings in 20 Jahren auch gerne vom Gegenteil überzeugen lassen.
(via r0byn)