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Schlagwort: Riots

Polizisten beschädigen mit Eiern und Tennisbällen den eigenen High-Tech-Wasserwerfer

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(Foto unter CC von Klaus Gaeth)

Bei einer „realitätsnahen Übung“ der Thüringer Polizei wurde auch ihr neues High-Tech-Wasserwerfer-Spielzeug, der Typ WaWe 10, aufgefahren. Offenbar um ganz besonders realitätsnah üben zu können. Also haben die übenden Beamten mit Eiern, Tennisbällen und halb gefüllten 0,5er PET-Flaschen auf die Kiste geworfen. Dabei beschädigten sie den Wasserpanzer, die Frontscheibe platzte.

Ein solches Schadensbild sei nicht nachvollziehbar, erklärte die Landespolizeidirektion. Bei der Übung seien nicht etwas Steine verwendet worden, wie sie gelegentlich bei Demonstrationen und Fußballspielen gegen die Polizei fliegen, sondern „neben Eiern auch Tennisbälle und halb gefüllte PET-Flaschen (0,5 l)“.

Der Thüringer Wasserwerfer bei einem Testeinsatz an einer Kiesgrube.
Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums ist ein solcher Schaden bundesweit noch nicht vorgekommen. Eine entsprechende Schadensmeldung sei bereits an das Bundesinnenministerium geschickt worden, das den Wasserwerfer mit 10.000 Liter Fassungsvermögen für die Länder beschafft hat. Berlin habe den österreichischen Hersteller des Fahrzeugs um eine Stellungnahme gebeten.

Aber das kann schon mal passieren, die Kiste kostet ja „nur“ 900.000 Tacken pro Stück. 78 Stück davon hat der Bund beim österreichischen Hersteller geordert.

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Ein Angriff auf die Hamburger Davidwache, der wohl gar nicht stattfand

Ich bin ein wenig spät, will das aber der Vollständigkeit noch mit drin haben. Der Angriff, der am Abend des 28.12. letzten Jahres nach ersten Aussagen der Polizei auf die Hamburger Davidwache stattgefunden haben soll, erweist sich mittlerweile wohl als Luftnummer und womöglich gezielte Fehlinformation der der Hamburger Polizei, wie sie mittlerweile selber halb einräumt.

Die an dem Abend verletzten Beamten wurden wohl bei einer „für den Kiez“ typischen Rangelei 200 Meter von der benannten Dienststelle verletzt, wie mittlerweile Zeugen zu berichten wissen.

Ein anderer Augenzeuge berichtete Publikative.org ebenfalls, der Hergang sei anders gewesen, als von der Polizei zunächst behauptet. Er habe das Geschehen zufällig beobachtet, nachdem er von einem Konzert in einem Reeperbahn-Club gekommen sei. Dabei er habe eine lose Gruppe von maximal 25 Personen beobachtet, die weder vermummt gewesen sei, noch wie eine organisierte Gruppe aufgetreten sei. Seinen Angaben nach ist es unmittelbar vor der Davidwache zu keinerlei Stein- oder Flaschenwürfen gekommen.

Vielmehr sei die Gruppe, die lautstark Fußballgesänge gesungen habe, an der Wache vorbeigezogen, woraufhin Polizisten aus der Davidwache versucht hätten, die Gruppe aufzuhalten,. Dabei sei ein Mitglied der Gruppe mitten auf der Reeperbahn von einem Polizisten zu Boden gebracht worden. Dies habe wiederum eine rein verbale Auseinandersetzung nach sich gezogen, die zunächst zu Boden gebrachte Person sei aber wieder “laufengelassen” worden. Erst kurze Zeit später sei dann der verletzte Beamte aus der Hein-Hoyer-Straße gekommen – und in die Davidwache gebracht worden.

Wir erinnern uns: dieser angebliche Angriff war einer der ausschlaggebenden Punkte, mit dem die Hamburger Polizei die Einrichtung des Gefahrengebiets in Hamburg begründete. In diesem wurden alleine am ersten Wochenende über 400 Personen unter den dafür geschaffenen Bedingungen überprüft. Es wurden Schlagwerkzeuge, Pyrotechnik und schwarze Masken sichergestellt. Nun ja.

Ungeachtet dessen allerdings warnt die US-Botschaft amerikanische Bürger per Mail vor dem Hamburger Gefahrengebiet. Kann man sich nicht ausdenken.

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Katz und Maus spielen im Gefahrengebiet

Während sich Frau Burmester auf SpOn auf wenig amüsantere Art, als sie wahrscheinlich denkt, Gedanken darüber macht, wie man in Hamburgs Gefahrengebiet denn nun in die Fänge der Polizei geraten kann, haben es zwei junge Frauen wohl einfach mal darauf angelegt.

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„Ich und eine Freundin spazierten heute bei dem schönen Wetter warm angezogen und mit einem schwarzen Tuch vorm Gesicht (es ist ja schließlich Winter) durch das Hamburger Gefahrengebiet. Weil zwischendurch die Sonne rauskam trugen wir außerdem eine Sonnenbrille um unsere Augen vor dem gefährlichen UV-Licht zu schützen.
In unseren Taschen führten wir allerhand nützliche Sachen mit uns mit, auf die bei einem Spaziergang nie zu verzichten ist: Sozialistische Literatur, ein Märchenbuch, Sexspielzeug, Panzertape, Reizunterwäsche, Kondome, eine Banane, Fünf-Freunde-Kassetten, Rettungsdecken, Landkarten, Feuchttücher, Schnur, Schokolade und in kleine Tütchen abgepackte getrocknete Petersilie und Algenpulver, sowie einen Beutel mit Katzenscheiße.“

Und natürlich sind die „Erfolgschancen“ unter diesen Umständen mehr als nur hoch:

„Weil uns die verstärkte Präsenz der Gesetzeshüter etwas verschreckte, sind wir immer ein bisschen schneller gegangen wenn wir sie hinter einer Ecke auftauchen sahen, oder haben auch mal spontan unsere Richtung gewechselt und haben kleine Sprints eingelegt, um ihnen nicht zu nahe kommen zu müssen.
Komischer Weise hat das ihre Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, und schon bald hatten wir eine grüne Wanne auf unseren Fersen. Vor Angst flüchteten wir in den beschaulichen Florapark. Als wir auf der anderen Seite wieder herauskamen wartete besagte Wanne schon auf uns. Wir liefen den Bürgersteig in die andere Richtung davon, so dass die Wanne aufwendig wenden musste und uns dann mit Vollgas verfolgte. Sie musste dann falschherum in eine Einbahnstraße fahren um unsere Flucht zu stoppen. Fünf schwer bewaffnete Cops sprangen aus dem Wagen, liefen uns nach, packten mich am Rucksack damit ich stehen blieb und umstelle uns. Sie nahmen unsere Personalien auf. Als wir nach dem Grund für die Kontrolle fragten, sagten sie, es handele sich um Routinekontrollen, weil wir uns in einem Gefahrengebiet befänden. Auf die Frage, wieso wir denn vor Ihnen weggelaufen wäre sagten wir, dass uns so schwer bewaffnete Leute Angst machen würden.“

Ich kann mir schon vorstellen, dass das so funktioniert, ja.
(Danke, Thomas!)

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Teile Hamburgs von Polizei zum Gefahrengebiet erklärt

Noch mal Hamburg. Die Polizei erklärt nach wiederholten Übergriffen auf Beamte Teile von Hamburg zum Gefahrengebiet , setzt damit einige Grundrechte außer Kraft und ermöglicht so verdachtsunabhängige Kontrollen gegen Personen.

Ganze Stadtteile unterliegen dem polizeilichen Ausnahmezustand, um Identitätsfeststellungen, Durchsuchungen, Platzverweise und Aufenthaltsverbote sowie Ingewahrsamnahnmen zu begründen.

Gefahrengebiete konstruieren einen Generalverdacht gegenüber Menschen, die sich in bestimmten Stadtteilen aufhalten. Dieser Generalverdacht richtet sich insbesondere gegen polizeilich definierte „Zielgruppen“. In den Senatsantworten auf eine Kleine Anfragen der LINKEN werden folgende „Zielgruppen“ genannt:

· „Personen, die sich in den Grenzen des Gefahrengebiets aufhalten und vom äußeren Erscheinungsbild und/oder ihrem Verhalten der Drogenszene zugeordnet werden können“ (Drogenkonsum),

· „16-25-Jährige in Gruppen ab drei Personen oder Personen, die alkoholisiert sind und/oder sich auffällig verhalten.“ (Jugenddevianz)

· „Einzelpersonen, die nach polizeiliche Erfahrung der gewaltbereiten Fußballszene zuzurechnen sind oder 16-35-Jährige in Gruppen ab drei Personen“ (Fußballfans)

· „Personen, die augenscheinlich dem linken Spektrum zuzurechnen sind“ (links-alternative Demonstrationen)

Das Gefahrengebiet definiert sich räumlich auf Teile von Hamburg Altona, St. Pauli und Sternschanze. Die Hamburger Polizei bekräftigt in einer Pressemitteilung, dass „die Kontrollen wie gewohnt mit Augenmaß durchgeführt werden und es ist nicht beabsichtigt, Anwohner oder Besucher des Vergnügungsviertels übermäßig zu belasten.“ Natürlich. Wie gewohnt. Die Zone gelte ab Samstagmorgen 6 Uhr bis auf Weiteres. Bis auf Weiteres!

gefahrengebiet


(via Zeit)

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