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Schlagwort: Refugees

Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste

Ich bin mittlerweile ein wenig von der Hoffnung abgekommen, man könnte Vorurteilen mit Fakten begegnen, um sie dadurch zu entkräften. Manche wollen ihre Vorurteile halt einfach gar nicht aufgeben. Aber einen Versuch ist es immer noch wert. Ein solcher ist das Tumblr Bildkorrektur – Bilder gegen Bürgerängste, auf dem sich 15 Zeichner und Illustratoren zusammengetan haben, um eben verkannte Bilder zu korrigieren. Mit der Hilfe von illustrieren Fakten.

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Unsere Vorsätze für 2016: Weniger Angst haben – mehr Wissen. Eine Gruppe bekannter deutscher Zeichner hat sich zusammen getan, um die Top15 der Besorgten-Bürger-Ängste zu illustrieren – und mit Fakten zu entkräften… Die bunte Seite der Macht sind: Aike Arndt, Tim Dinter, FÖRM, Hamed Eshrat, Serafine Frey, Matthias Gubig, Jens Harder, Jim Avignon, Alex Jordan, Alexandra Klobouk, Sebastian Lörscher, Mawil, Moritz Stetter, Henning Wagenbreth, Barbara Yelin und Felix Denk (Journalist, Text und Recherche).

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(Bilder: Bildkorrektur, CC BY-NC-ND 2.0 DE, via René)

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Refugees Welcome-Schwibbögen

Ein kleines Unternehmen aus Dresden macht aktuell Schwibbögen mit dem Refugees Welcome-Motiv. Die Einnahmen gehen anteilig an die Initiative „Willkommen in Löbtau“. Sehr schöne Aktion.

Vom Schwibbogen gibt es zwei verschiedene Modelle: Einmal ist eine geflüchtete Familie in einem Oval abgebildet, einmal im Halbkreis. Von beiden Motiven gibt es je eine kleine und eine große Variante. Die 20 Centimeter kleinen Bögen beleuchtet ein Teelicht in einem sternförmigen Halter, der am Fuß des Bogens angebracht ist. Die 40cm großen Modelle zieren Kerzen, die auf der Oberseite des Bogens stehen. Die Bögen kosten je nach Größe 19,99 und 29,99 Euro – 40 Prozent des Erlöses spendet Laser Wünsche an das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“, das sich in Dresden für geflüchtete Menschen einsetzt.

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(via Das Leben ist kein Meg Ryan Film)

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Paar verwechselt Flüchtlingsheim mit Gasthof – und wird bewirtet

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(Symbolfoto: Golf Resort Achental Team, CC BY 2.0)

Die kleinen Geschichten aus dem Alltag. Ein Paar aus Karlsruhe überkam nach einem Kanuausflug der Hunger und so suchten sie sich einen alten Gasthof. Dieser, allerdings, ist mittlerweile ein Flüchtlingsheim. Bewirtet wurden sie trotzdem.

Sie hielten die Flüchtlingsunterkunft für eine Wirtschaft, wie die 68 Jahre alte Frau der Zeitung sagte: „Der junge Mann, der nach unseren Wünschen fragte, war so nett – so nette junge Gastronomen muss man doch unterstützen.“

Die Asylbewerber um Kawa Suliman tischten den Gästen spontan Brot, Marmelade, Eier, Käse und Tee auf: „Wir stellten den Tisch voller Essen.“ Erst als der Mann nach der Rechnung fragte, stellte sich heraus, dass das hungrige Paar in einer Flüchtlingsunterkunft gelandet war. Sie sei zu Tränen gerührt gewesen angesichts der Gastfreundschaft der Migranten, erzählte die Frau der Zeitung.

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Wir packen Päckchen für Kids von Geflüchteten und könnten etwas Hilfe gebrauchen

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(Foto: Sheila C., CC BY-SA 2.0)

Hier um die Ecke, im Potsdamer Lerchensteig, ist ein Übergangswohnheim für Geflüchtete. Bis zu 200 Menschen sind dort vorübergehend untergebracht. Menschen mit Kindern.

Die Frau des Hauses und andere Nachbarn engagieren sich schon länger für und in dieser Einrichtung und so entstand die Idee, den Kindern dort zu Weihnachten, ein Präsentpäckchen zukommen zu lassen. Auch wenn dieses Fest als solches einigen vielleicht nicht geläufig ist, sollen sie wissen, dass auch dann an sie gedacht wird, wenn die offiziellen Hilfestellungen mal runterfahren, was sie über die Feiertage definitiv tun werden. „Urlaub, an sich und seine Familien denken, den Job mal ruhen lassen“ und so.

Die Frau des Hauses hatte also deshalb die Idee, ein paar Päckchen für diese Kids zu packen. Ein bisschen was Süßes, ein bisschen was Spaßiges.

Der Träger der Einrichtung, die AWO, ging vor ein paar Wochen, als meine Frau diese Idee gebar, von 10-20 Päckchen aus, die an Weihnachten zu vergeben wären. An sich nichts Großes. Die hatte sie recht fix beisammen.

Nun telefonierte sie vor ein paar Tagen mit dem Träger, welcher meinte, „Oh, sorry, wir werden zu dem Termin dann doch 40 Kinder im Alter von 0-14 hier im Haus haben.“ Das macht die Sache dann doch ein bisschen größer und so sammeln wir gerade für 20 weitere Päckchen zu je maximal 15,00 EUR.

Ich wollte daraus eigentlich eine kleine Crowdfunding-Aktion machen, aber die Zeit dafür reicht einfach nicht aus. An diesem Freitag müssen alle bis dahin gepackten Pakete in der Einrichtung abgegeben sein. Deshalb jetzt hier mit ganz heißer Nadel gestrickt und so schnell wie möglich zum Sammeln via Paypal.

Wer helfen mag, dass alle der 40 Kids ihr Päckchen bekommen, kann hier eins, zwei, drei oder auch fünf Euro da lassen. Ich lasse die Aktion bis Donnerstagabend laufen. Reicht es dann nicht für weitere 20 Päckchen, packe ich den Rest dazu. Sollte mehr Geld zusammenkommen, als wir für die 20 Päckchen brauchen, wird das ausnahmslos in Fußbälle und Skateboards für diese Einrichtung investiert.





Vielen Dank!

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Video aus Lesbos: People of Nowhere

Lior Sperandeo ist mit seiner Kamera auf der griechischen Insel Lesbos unterwegs gewesen. Das Ergebnis ist dieser 2-minütige Kurzfilm, der erst recht „entspannt“ beginnt, sich dann entsprechend des dortigen Geschehens in Dramaturgie und Bildgewalt aber nahezu überschlägt. Und trotzdem können es die Aufnahmen wohl nicht schaffen, das dortig Erlebte vorstellbar zu machen.

I have heard and read different opinions about the wave of Syrian refugees who try to make their way in to EU. Then I went to Lesvos. 7 Days on the Greek Island gave me a healthier human perspective on the situation. Seeing in my own eyes the people behind the headlines and feeling their deep struggle, broke my heart.
Is this the “threat” people talk about? All I could see was courages people in a crisis.

https://vimeo.com/144857118
(Direktlink, via RBN)

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Thomas de Maizière: Die Afghanen sollen zu Hause bleiben

Ich habe letzte Woche ein paar unbegleitete Minderjährige aus Afghanistan betreut. Sie geben an, 16 Jahre alt zu sein, was ich den meisten von ihnen auch glauben mag. Ihre Familien haben allesamt das Geld gesammelt, um die Jungs auf einen Weg zu schicken, der ihnen irgendeine Perspektive bietet. Sie kamen zu Fuß, haben um die 6000 Kilometer in gut 40 Tagen hinter sich gebracht. Weil das Leben in Afghanistan auch ganz schnell im Tod enden kann – und Aussichten auf irgendeine Verbesserung der Lage eben nicht in Aussicht stehen. Im Gegenteil. Auch oder gerade für die jungen Leute nicht. Die Taliban holen sich Landstrich für Landstrich zurück.

Unser Innenminister findet das so schlimm alles nicht und erwartet, das die Menschen lieber dort auf ihren Tod warten, als sich auf den Weg nach Deutschland zu machen. Weil das dort alles Geld gekostet hat. Dass diese Ausgaben wohl für die sprichwörtliche Katz waren, sagt er nicht.

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(via NDRInfo)

So löst man Probleme. Fehlt nur noch, dass auch Syrien zu einem „sicheren Herkunftsland“ erklärt wird. Dann gäbe es diese Probleme nicht mehr.

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50 Refugees, 64 Meter Wand, 100 Kannen: Moin Moin Graffugees

Vor ein paar Tagen in Hamburg:

50 Refugees. 64 Meter Wand. 100 Sprühdosen. 1 großartiger Tag.

Am 20.09.2015 fand ein Graffiti-Event für und mit Flüchtlingen statt.
Ziel war es, ein paar Menschen die harte Zeiten hinter sich haben, ein paar schöne Stunden zu schenken.
Ergebnis: Ein großartiger Tag und ein Schriftzug: Moin Moin Graffugees.

Schöne Aktion.

https://youtu.be/Kap8DDoV4Kg
(Direktlink, via Mail)

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Wo Flüchtlingskinder auf ihren Wegen schlafen

Meine Kleine ist jetzt sieben. Viele der von Magnus Wennman (Instagram, Twitter, Facebook) im letzten Jahr fotografierten Kinder sind jünger. Er hat sie auf ihren mitunter beschwerlichen Wegen fotografiert. Irgendwann, irgendwo zwischen dem Tag ihrer Flucht und dem Ende derselbigen, das es nicht nur für diese irgendwann aber hoffentlich alsbald geben wird. Denn es sind weiterhin jeden Tag an allen diesen Orten Kinder unterwegs, die nicht nur einen Platz zum Schlafen brauchen. Und den nicht auf irgendeinem Bordstein, nicht irgendwo auf der Straße, nicht irgendwo im Wald.

Für Aftonbladet hat er die Geschichten aufgeschrieben: Where the children sleep. Eher nicht die Geschichten der Bilder, eher die Geschichten all dieser Kinder.

Magnus Wennman, winner of two World Press Photo Awards and fourfold winner of Sweden’s Photographer of the Year Award, has met refugees in countless refugee camps and on their journeys through Europe this year. The story of when the night comes is a living narrative with no given ending.

Der Instagram-Account von Magnus Wennman zeigt, dass er des Öf­te­ren dort fotografiert, wo das gesellschaftliche Auge ganz gerne wegzugucken pflegt.
(via Johnny)

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