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Schlagwort: Refugees

Ein Besuch bei den Hasspredigern aus Freital

Spiegel TV hat mal welche besucht, die ihre unterirdisch rassistischen Kommentare auf Facebook absondern und sie offline damit konfrontiert. Finde ich einen guten Move. Die eher nicht so.

https://youtu.be/SC13vKuRIjk
(Direktlink)

Passend dazu:

Aber auch die vermeintlich gefühlte Anonymität schützt Facebook-User nicht vor Konsequenzen. So wurde eine Altenpflegerin, die auf Facebook öffentlich damit gedroht hat, hilfsbedürftige Alte unter ihren Händen sterben zu lassen, aktuell von ihrem Arbeitgeber, der AWO Thüringen, gekündigt. Und kommt mir in dem Fall nicht mit „Meinung“!

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Langenscheidt Verlag stellt online sein Arabisch-Wörterbuch zur freien Verfügung

Ich habe viel Zeit damit verbracht, für mich eine Kommunikationsebene mit syrischen Flüchtlingen zu finden, die damals noch nicht lange hier waren, und so gut wie keine Fremdsprachenkenntnisse mitbrachten. Sie hatten wichtige Anliegen, die zu klären ich ihnen helfen wollte, was nicht immer ohne Missverständnisse klappte. Eben weil mein arabisch denkbar schlecht, bzw. schlicht nicht vorhanden ist.

Wir übersetzten damals vieles mit Google und stellten schnell fest, das einiges davon zwar durchaus amüsant, aber nicht immer wirklich konstruktiv war. Wir lachten häufig darüber, wohlweislich weil wir wussten, dass in der Übersetzung etwas schief gegangen sein musste.

Mittlerweile sprechen sie durch die Reihe weg gut deutsch, wenn auch mein arabisch nach wie vor nicht über ein paar Vokabeln herausgeht.

Der Wörterbuchverlag Langenscheidt jedenfalls stellt für eben genau jene Sprachbarrieren ab sofort sein Arabisch-Wörterbuch kostenfrei im Netz zur Verfügung.

langenscheidt

Liebe Helferinnen und Helfer, die sich für Flüchtlinge engagieren:
Vielen von Euch ist bestimmt schon der Post aufgefallen, der sich seit gestern im Netz verbreitet – es ist KEIN FAKE!
Wir stellen tatsächlich einen kostenlosen Zugang zu unserem Online-Wörterbuch Arabisch zur Verfügung, um Euch und Euren Schützlingen die ersten Schritte in Deutschland zu erleichtern. Und wir sind begeistert, dass das Angebot so zahlreich genutzt wird.

Auf Langenscheidt.de kann man erstmal bis zum 26.2.2016 davon Gebrauch machen. Ich weiß nicht, ob das besser als die Google-Übersetzung kommt, aber ich würde es mal versuchen.

Ein Kommentar

Asylkritiker

Ich finde, dass das mit dem Alkohol kein wirklich passendes Kriterium ist. Weil: das kann ich auch. Auch ohne ein empathieloses Arschloch zu sein. Ansonsten passt das wohl.

Man sollte das Wort „Asylkritiker“ zum Unwort des Jahres nominieren. Und allen Medien, die eben jenes Wort irgendwie in ihren Schreib- und/oder Sprachgebrauch übernommen haben, um empathielose Arschlöcher nicht „empathielose Arschlöcher“ oder gar „Rassisten“ nennen zu müssen, was ja wohl deutlich treffender wäre, in den Arsch treten.

„Asylkritiker“… Was für ein Scheißwort, das Leute verharmlosend in Schutz nimmt, die andere Menschen dafür „kritisieren“, nichts weiter zu tun, als von einem Menschenrecht Gebrauch zu machen.

„Besorgte Bürger“ ist auch nicht viel besser.

Bildschirmfoto 2015-08-24 um 01.54.04


(von und via Extra 3)

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Die Bundesregierung bezieht Stellung zum Thema Flüchtlinge: ausgerechnet auf Facebook

Kurz: die Presseabteilung der Bundesregierung veröffentlicht auf Facebook einen Beitrag zum Thema Fluchtbewegungen nach Europa.

Ich warte seit Wochen, wenn nicht gar seit Monaten auf ein echtes Statement der uns Regierenden zur Flüchtlingsdebatte. Das geht soweit, dass ich mir irgendwelche beschissenen Talk-Shows im TV ansehe, nur um endlich mal einen handfesten Kommentar dazu hören zu können. Kommt nicht.

Da sitzt dann höchstens mal der lackaffige CSU-General Andreas Scheuer und zündelt in konservativer Tradition mit dem Terminus „Wirtschaftsflüchtlingen, die es nicht geben dürfte“, obwohl er ganz genau wissen muss, dass es die geben darf, weil unser Recht es erstmal allen Flüchtlingen erlaubt, einen Asyl-Antrag zu stellen – ganz egal aus welchen Gründen. Dass diese von jenen, die er „Wirtschaftsflüchtlinge“ nennt, zu 99% Prozent ohnehin abgelehnt werden, erwähnt er nicht. Er würde sie nur gerne schon vor den Grenzen der EU abfertigen wollen. Vor einem Zaun, den sie gerade an der ungarischen Grenze hochziehen. Ausgerechnet Ungarn, dort wo der Zaun für flüchtende Ostler ’89 aufgeschnitten wurde.

Antrag -> Abweisung. Weil es schneller geht und uns hier nicht weiter belastet. Und weil es hier dann keiner sieht. Weil wenigstens das dann hier den uns Regierenden weniger Zugzwang bereitet. Weil Zugzwang, den mögen die nicht so. Deshalb haben sie sich ja auch einst auf eine Koalition mit der SPD eingelassen, die mittlerweile darüber nachdenkt, auf eine eigene Kanzlerkandidatur zu verzichten, weil das mit Angela für sie ja auch ganz gut funktioniert, irgendwie.

Ja, dieses Statement ist wichtig. Keine Frage.

Erlauben Sie uns eine persönliche Bitte: Vergessen wir nie, dass wir über Menschen sprechen. Menschen, die – so oder so – in einer für die meisten von uns unvorstellbar schwierigen Lebenssituation sind.

Aber es reicht keineswegs, dieses von der PR-Bude auf Facebook veröffentlichen zu lassen. Nein. Statements wie diese brauchen den Klang einer Stimme, die das von sich gibt, brauchen Gesichter und keine Rauten. Bis dahin bleiben sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der in der Sommersonne nichts abzukühlen vermag. Johnny findet das okay, und irgendwie hat er auch Recht, weil es endlich auf den Stein, den heißen, tröpfelt. Aber das reicht noch lange nicht zum Klatschen. Wir bräuchten gerade viel mehr. Sehr viel mehr. Und die Regierung schifft, so wie immer in den letzten Jahren, auch hier seicht durchs Gewässer und freut sich womöglich gar, dass der gesellschaftliche Blick ob dessen gerade von anderen, für ihn nicht weniger wichtigen Themen abgelenkt wird: „NSA, NSU, Griechenland, #Landesverrat, ALG2, BGE… war da noch was?“ Bis dahin zündeln Regierungsmitglieder wider besseren Wissens munter weiter und versuchen die erhitzen Gemüter auf ausgerechnet Facebook ein wenig abzukühlen. Eine klare Kante mit Gesicht fehlt nach wie vor. Weil Facebook eben nicht der Bundestag ist, in dem jene, die für FB-Beiträge wie diese bezahlen, ihre Gewissen beruhigen könnten, ohne wirklich Stellung beziehen zu müssen. Wenn dann mal einer wie Gysi nachfragt, verziehen sich jene, die FB-Beiträge wie diese in Auftrag geben, in die hinteren Reihen. Um irgendwelche vermeintlichen, wichtigeren Dinge zu besprechen.

Wenn wir uns hiermit wirklich zufrieden geben sollten, könnten wir alle auch einfach CDSU wählen. Aber wer will das schon? Ich nicht. Beides nicht. Mittelfinger hoch! Beide.

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„Asylschmarotzer“

Tobias Huch hat mal Aufnahmen aus Syrien(?) Kommentaren von deutschen Facebook-Nutzern gegenübergestellt und das spricht in der Summe gänzlich für sich selbst.

"Asylschmarotzer"

"Asylschmarotzer", "Alle gleich erschießen", "Ab in die Gaskammer", "Die wollen nur unser Geld", ….. Flüchtlinge! Zwei Minuten zum Nachdenken über die Realität, ihre Ausblendung und die unglaublichen Reaktionen

Posted by Tobias Huch on Mittwoch, 19. August 2015


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Bodo Morshäuser zur Stimmungsmache gegen Asylsuchende: „Sie zündeln wieder und grinsen dabei“

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(Foto: Sebaso, CC-BY 2.0)

Hörenswerter Kommentar von Bodo Morshäuser zum politischen Umgang mit Flüchtlingen. Ausgestrahlt gestern im Deutschlandradio Kultur.

Auch Horst Seehofer ist ein Meister dieses Spiels. Seit Monaten sieht er „massenhaften Asylmissbrauch“ durch Asylantragsteller vom Balkan. Dabei weiß er genau: Antragstellung ist kein Missbrauch, sondern Ausübung eines Rechts. Die derzeitigen Probleme sind Probleme von Verwaltungen und ihrer Budgets, also Probleme der Politik, die die Verwaltungen führt und ihre Budgets verteilt. Wir haben es nicht mit einem Flüchtlings- und Asylbewerberproblem zu tun. Das Problem ist eine Politik, die sich der Realität verweigert.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/08/18/drk_20150818_0720_6e39b4a8.mp3]
(Direktlink)

Ein Kommentar

Finden die Fans auch doof: Frei.Wild wollen jetzt endgültig und in echt ganz wirklich nicht mehr für Nazis spielen

Ich mag Frei.Wild nicht. Mir geht das patriotische Gejammer auf den Saque und ich finde die Musik beschissen. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

Allerdings mag ich die Debatte, die sich seit Jahren um Frei.Wild aufgebaut hat und habe diese hier auch gerne begleitet. Da kam so einiges an lustigen Kommentaren zusammen. Besonders bei dem Theater um die Echo-Verleihungen.

Aktuell nahm ich wahr, das ausgerechnet Klaus Farin, den ich mal schätzte, ein Buch über die Südtiroler geschrieben hat, in dem er sie als „konservative Antifaschisten“ zu verkaufen versucht. Ging offenbar ein wenig nach hinten los – und nachdem, was ich dazu gelesen hatte, wohl das auch zurecht. Da war der angesetzte Gig auf dem Reeperbahn Festival, der dann gecancelt wurde. Und so weiter und so weiter.

Vielleicht haben die Freiwildernden endgültig genug von derlei Eskapaden und veröffentlichten heute ein Statement, das „klare Kante“ gegen AfDler und Pegidioten rüberbringen will, und sich solidarisch für Flüchtlinge ausspricht.

AfD & Pegida: „Verpisst euch! Ihr seid scheiße!“

Wie fast immer in jenen Kreisen mit der klemmenden Taste des Ausrufezeichens !!! Inklusive Leerzeichen davor, versteht sich. Nun gut.

Ohne Titel 6

Ja, man kann das als Marketing-Move verstehen wollen. Ich habe keine Ahnung, was genau Frei.Wild zu diesem Schritt bewegt hat. Ich werde die Musik dennoch beschissen finden und das patriotische Gejammer wird mir auch weiterhin gepflegt auf den Saque gehen. Genau wie ich Til Schweiger trotz seines ganz persönlichen Einsatzes für ein Flüchtlingsheim trotzdem noch voll blöde finden kann.

Schön hieran allerdings ist die sich daraus jetzt ergebende Facebook-Debatte der Frei.Wild Fans, von denen mir manche seit Jahren in den Ohren liegen, dass die Südtiroler Patridioten ja keine Nazis wären. Jetzt, wo es um eine ziemlich deutliche Distanzierung von den Fremdenfeinden geht, finden die das auch wieder nicht richtig und irgendwie alles doof. Sogar „Dislikes“ wurden als Sanktion darauf umgesetzt. Haha!

Ich habe das heute nur am Rande mitbekommen und nur wenige der noch verbleibenden Kommentare screenshoten können – die ganz krassen Hater-Comments werden wohl gelöscht. Schneller als bei mir, ey!

Hier ein kleine Auswahl von Kommentaren, die das Statement jetzt auch irgendwie doof finden. „Wir waren ja nie Nazis, aber wenn wir jetzt sagen, dass wir keine sind, ist das auch irgendwie blöde!“ Oder so ähnlich. Im Hinblick auf die Kommentare der letzten Jahre ist das pures Internet-Debatten-Gold.

freiwild9 freiwild8 freiwild7 freiwild6 freiwild6 freiwild5 freiwild4 freiwild3 freiwild2 freiwild1

Aber es gibt tatsächlich so etwas wie vernünftige Stimmen.

freiwild10
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