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Schlagwort: Ratinger Hof

Hörspiel um den Ratinger Hof 1979: Zurück zum Beton

(Foto: Ralf ZeigermannCC BY-SA 3.0)

Kurzweiliges Hörspiel, das Xaõ Seffcheque und Martin Ritzenhoff für den WDR produziert haben, und das sich dem Punkerleben um den Ratinger Hof im Düsseldorf des Jahres 1979 widmet.

Landpomeranze und Hippie Jürgen besucht seinen Cousin Lloyd in Düsseldorf. Lloyd ist Kunststudent und Mitglied der Punkband „DER A.R.S.C.H.“, die gerade ihren Gitarristen Tommy verloren hat.

Jürgen bietet sich als Ersatzmann an. Leider finden ihn die anderen komplett inakzeptabel, ideologisch und frisurtechnisch sowieso. Aber sie brauchen wirklich dringend einen Ersatzmann, denn ihr bis jetzt wichtigster Gig steht gerade bevor. Also setzt sich Bassistin Nivea, Lloyds Freundin und Jürgens heimlicher Schwarm, schließlich doch für das Landei ein – und das offenbar nicht nur, weil Jürgen geil Gitarre spielt. Die Band gerät dadurch in eine echte Zerreißprobe: Ist es Verrat an den eigenen Idealen, den Hippie aufzunehmen, nur um als Vorgruppe von Iggy Pop im „Ratinger Hof“ auftreten zu können? Oder ist das am Ende gar kein Verrat, weil es doch um mehr geht als Frisuren und Parolen?


(Direkt-MP3)

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Doku: Keine Atempause – Düsseldorf, der Ratinger Hof und die neue Musik

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(Foto: Ralf ZeigermannCC BY-SA 3.0)

Vor zwei Tagen lief im WDR Oliver Schwabes Doku Keine Atempause – Düsseldorf, der Ratinger Hof und die neue Musik, die sich der musikalischen Umtriebe im und um dem Ratinger Hof in Düsseldorf widmet, die später auch für das ganze Land nicht unwichtig bleiben sollten. Hier in der ARD-Mediathek. TV-Wiederholung am Soonntag, 02:26 Uhr.

Der Film von Oliver Schwabe ist die erste umfassende Dokumentation dieser Zeit. Campino erinnert sich an seine erste Band ZK, mit der er nicht wirklich einen Plan verfolgte. Harry Rag gab vor eine Band zu haben, die aber gar nicht existierte. Bis er plötzlich mit S.Y.P.H. ein Konzert spielen sollte. Gabi Delgado gründete DAF und wollte Körpermusik machen, Peter Hein fing an zu singen, weil er nicht Bassspielen konnte und Martina Weith stand als Frau ‚ihren Mann‘ in einer von Jungs dominierten Szene.

Die Kunststudenten der Akademie schauen gespannt auf die wilde Szene und Kurt Dahlke von Der Plan forderte, es müsse „mehr Kunst in die Musik und mehr Musik in die Kunst.“

Aber schon 1979 zerbricht die kleine Szene in der Altstadt wieder, vielleicht auch, weil die sogenannte Neue Deutsche Welle die Musik aus Düsseldorf kopiert und plötzlich Hubert Kah, Frl. Menke und Nena die Hitparaden bevölkerten.

Gabi Delgado zog es mit DAF nach London und startete dort eine internationale Karriere. Fehlfarben landeten mit „Ein Jahr (Es geht voran)“ einen Hit, als Sänger Peter Hein schon ausgestiegen war. Andere Bands lösten sich auf. Und aus ZK wurden Die Toten Hosen, mittlerweile Deutschlands erfolgreichste Rockband.

„Keine Atempause“ dokumentiert mit bisher unveröffentlichten Archivaufnahmen, Musik und zahlreichen Interviews den Sound aus Düsseldorf, der die Deutsche Musikszene bis heute beeinflusst.

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