Gestern traf sich in Potsdam die Nachfolge-Truppe der hier gescheiterten pegidanahen Pogida-Spaten. Die nennen sich nun die “Freien Patrioten Potsdam”, haben einen neuen Anführer und hatten gestern auf dem zentral gelegenen Luisenplatz eine Demo in der Zeit von 14:00 bis 20:00 Uhr angemeldet. Ich hatte mir das mit 300-400 Potsdamern von aussen angesehen, musste dann aber nach Sachsen.
Am Ende saßen dort dann 50+ der Patrioten an Biertischgarnituren und grillten sich ein paar Würschte auf einem Grill, den zusammenzubauen ihnen einiges an Schwierigkeiten bescherte, was die Außenstehenden durchaus amüsierte. Bewacht wurden die freien Ex-Pogidi-jetzt-Patrioten dabei von hunderten Polizisten, zwei Wasserwerfern und ein paar Räumpanzern. Später liefen sie dann noch für ein paar Minuten durch die Stadt. Soweit alles wie immer.
Im Vorfeld allerdings kam es zu seinem seltsamen Zwischenfall, der sich in dem Springbrunnen des Luisenplatzes ereignete. Auf dem Platz also, auf dem die grillenden Patrioten in Ruhe und unter Publikum ihre Wurscht essen wollte.
Gegendemonstranten verabredeten sich schon um 12:00 Uhr zu einem Picknick auf dem Platz. Ich weiß nicht, ob die gepicknickt haben, aber als die “Gäste” der Grillparty eintrafen, hatten die circa 25 Gegner den Platz quasi schon besetzt. Sie zogen die Schuhe aus und stellten sich in den dortigen Springbrunnen, der eine Wassertiefe von vielleicht 40 Zentimetern hat. Als die Polizei sie bat, den Brunnen zu verlassen, weigerten sie sich. Auch ausgesprochene Platzverweise von Seiten der Beamten konnten sie nicht überzeugen das Wasser zu verlassen. Nun war es wohl so, dass keiner der Polizisten seine Stiefel ausziehen oder es riskieren wollte, dass diese nass werden könnten. So rief man die Feuerwehr, die den Pool auspumpen sollte, so dass die Demonstranten in Gewahrsam genommen werden konnte. Weitestgehend mit trockenen Beamtenfüßen.
Und die PARTEI in Potsdam weiß, wie man Demonstranten mobilisiert.
Eine Sächsin über Pegida und das, was da am 03. Oktober in Dresden passiert ist
Grit Maroske, Sächsin, Linke und aktive Antifaschistin hat neulich unter diesem Artikel der Zeit auf Facebook über Pegida in Dresden folgenden Kommentar geschrieben.
Außerdem schreibt sie heute ein weiteres Statement dazu: Keine Ausreden mehr.
Ich pack das hier mit rein, weil ich weiß, dass es natürlich(!) auch in Sachsen gute Leute gibt. Ich habe allerdings ein bisschen das Gefühl, dass sie weniger Gehör finden. Vielleicht auch, weil sie die Leiseren sind.