Ein eindringlicher Appell der Kartoffelbauern – und in harten Zeiten muss man auch mal Opfer bringen.
(via @mstr0815)
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(via @mstr0815)
Letzte Woche die skandalöse Nachricht, dass man aus gesundheitlichen Gründen Tiefkühlpizzen verkleinern will und jetzt das: aufgrund der diesjährig mies ausfallenden Kartoffelernte werden wohl die Pommes kürzer. Kürzer und teurer.
Aufgrund von Hitze und Trockenheit hatten die Kartoffelpflanzen in den vergangenen Monaten hohen Stress. Also haben sie das Wachstum eingestellt, sodass die Knollen vorwiegend klein geblieben sind. Auch eine künstliche Beregnung – sofern überhaupt möglich und zugelassen – konnte nicht helfen, sagen die Erzeuger.
Und wenn das jetzt nicht zu tumultartigen Zuständen auf den Straßen Deutschlands führt, dann weiß ich es auch nicht.
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Ein KommentarIch kann mich genau genommen nur an eine Situation meiner Kindheit erinnern, in der ich – ich war damals 10 oder 11- an einer Imbissbude im Ostes Pommes kaufen konnte. Das war irgendwo bei einer Regatta in Köpenick. Wir fuhren damals sehr früh los, um vorher noch in einer Kaufhalle der Ostberliner Hauptstadt H-Milch in pyramidenförmigen Tetrapacks, die da natürlich nicht so hießen, und Werder-Ketchup in kleinen Flaschen kaufen zu können. Außerdem brauchte mein Alter einen Kotflügel für seinen Trabant, den es so eben unkompliziert nur in Ostberlin gab. Keine Ahnung, was der gekostet hatte, aber wenig war es nicht. Sonst hätten wir dafür nicht extra nach Berlin fahren müssen. Bei uns auf dem Land nämlich gab es so etwas nicht ohne B-vitaminliche Beziehungen.
Danach standen wir dort an der Regatta-Strecke und konnten Pommes in dreieckigen Papiertütchen kaufen. Mit dem Ketchup, für den wir extra nach Berlin gefahren sind. Pommes! An irgendeinem Imbiss!
Ich war sofort verliebt und verklickerte meinen Eltern, dass wir jetzt auch zu Hause endlich mal hin und wieder Pommes essen müssten. Kurz darauf kaufte meine Mum den Pommes-Frites-Schneider vom Typ 474. Von Foron. Made in GDR.
Ab dort gab es dann öfter mal Pommes, die ich sehr gerne höchstpersönlich durch das neu erstandene Schneidewerkzeug aus der Kartoffel drückte. Fast schon vergessen, bis ich eben dieses Bild sah.
Für den Werder-Ketchup aus kleinen Flaschen fuhren wir dennoch alle paar Monate nach Ostberlin. Bei uns gab es den eben nie wirklich zuverlässig. Dort schon. Ebenso wie die H-Milch in pyramidenförmigen Tetrapacks, die da natürlich nicht so hießen. Einen neuen Kotflügel für seinen Trabbi musste mein Alter seitdem nicht mehr kaufen. Die Mauer fiel vor dem nächsten Crash, der die Kiste direkt in die Schrottpresse bugsierte.
Heute schneide ich meine Pommes total selbstverständlich und total okay mit dem Messer, bevor sie in heißes Fett kommen. Aber jedes verdammte Mal muss ich beim Schneiden an den Pommes-Frites-Schneider Typ 474 denken. Und ich frage mich dann halt immer: wo genau ist dieses Dingen eigentlich abgeblieben? Ich komm‘ einfach nicht drauf.
3 KommentareDer Pommes-frites-Schneider Typ 474 wurde in Klingenthal hergestellt. /jk pic.twitter.com/GlgdsvhIhP
— DDR Museum (@ddrmuseum) August 22, 2017