Mein letztes Konzert ist fast zwei Jahre her und ich wusste gar nicht mehr so richtig, wie das so geht. Um so besser, dass das Waschaus in Potsdam zum Auftakt der aktuellen Tour von Martin Kohlstedt bestuhlt war. Das ist nicht nur dem Sound sondern auch meinem Alter angemessen. Ausverkauft war der Laden und alle schienen gespannt zu sein, was sie dort erwarten würde.
Kohlstedt, zwischen einem Rhodes, einem Flügel vor einem 19er Rack versprach Improvisationen, die er umgehend lieferte. Wunderschön, was er über die Tasten in die Anlage bringt. Mit einer Loop-Maschine schuf er träumerische Klangteppiche, die er mit Flügel, Rhodes, Synthie-Sounds und ab und an mit Bass und langsamen Beats fütterte. Eine passende Symbiose klanglicher Welten. Die strebt er an, wenn er sagt „die Themen am Klavier sind das Früher, das hier (die Synthie-Abteilung) ist das jetzt.“ Diese spielt er.
Für mich als Elektroniker immer wieder schön zu sehen, wie andere ihre elektronische Musik live auf die Bühne bringen. Kohlstedt hat da sein Standing eindeutig gefunden und wirkt in dem, was er da tut, ziemlich routiniert und professionell. Manchmal verliert er sich in seinen Impros und man könnte meinen, dann gehen die Pferde mit ihm durch und er hätte halt schon auch Bock, die Leute tanzen zu sehen, sich selber tanzen zu lassen. Dann spürt er die Momente und bremst sich selber, denn darum soll es ja gar nicht gehen. Dann bedient er seine 42.000 Presets mit sich bringende Sample-Schleuder und lässt die Leute daran teilhaben, mit welchem Preset er den nächsten Tune wohl einleiten könnte. Nerd-Humor für Wissende.
Nachdenklich wirkt er wenn er über Corona spricht. So nachdenklich wie die Musik seines Albums „FLUR“ klingt, das er während der Pandemie aufgenommen hat. „Manchmal können die Dinge beim Improvisieren auch gegen den Baum fahren“, sagt er und verliert sich kurz darauf an den Instrumenten in seiner Definition von Jetzt. Und als er merkt, dass er da gerade auf einen Baum zusteuert, bremst er sich selbst, setzt sich an den Flügel und bewegt sich und die Zuhörerschaft ins Früher. Für mich die stärksten Momente, für die war ich da.
Ein schöner Abend für das erste Konzert seit langem, ein charismatischer Musiker, der wirklich keine Angst vor Experimenten zu haben scheint und sich diese zu Nutzen macht. Er ist noch ein paar Wochen unterwegs und wenn ihr auf moderne Klassik stehen solltet, geht da ruhig hin. Lohnt sich.
Radioeins hat im August Danger Dan mit seinem großartigen Piano-Album auf die Bühne der Berliner Waldbühne geholt. Davon gibt es nun einen Live-Mitschnitt in der ARD-Audiothek.
Wer schon immer mal beim Verrichten seiner Notdurft mit den Füßen Klavier spielen wollte (Ich meine, wer nicht?), kann das jetzt mit dem Potty Piano machen. Das nur als Info nebenbei.
Aber selbst wenn nicht, macht es unfassbar viel Freude Rick Beato dabei zuzusehen, wie er das für ihn größte Piano Solo aller Zeiten, von Oscar Peterson im Jahr 1974 in London gespielt, zu erklären versucht. Und womöglich hat Beato auch einfach Recht.
In this episode I discuss what I believe is the Greatest Solo of All Time. This musician had a massive impact on mine and many others, musical journeys.
PACIL spielt in 3 Minuten mit 50 dem Klavier verwandten Instrumenten einen Song. Tasten-overload, auch wenn das am Ende so gar nicht mein Sound ist.
The project started 3 months ago with the intention of bringing you something that would leave my small mark in the music, something serious and fun, something for children and adults.
I know that not all instruments are really pianos, but they are similar in shape, in sound, in the way of playing it.
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