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Schlagwort: Petitionen

Rettet die B.L.O. Ateliers

Ich bin größer Fan derartiger Projekte und empfinde sie immer für notwendig und deshalb unbedingt erhaltenswert. Ich weiß nicht, ob das hier irgendwie dazu beitragen kann, aber habe es versucht, weil wichtig. Vielleicht nicht für mich, aber für viele Menschen, die das direkt betrifft. Freiräume erhalten! Immer! Rettet die B.L.O. Ateliers. Hier zur Petition.

Unsere Band hat ihren Proberaum seit 20 Jahren auf dem Gelände der BLO-Ateliers. Unser Verein hat das Gelände vor 20 Jahren von der Deutschen Bahn gemietet, es gibt ca 60 Ateliers und Betriebe, von Malerei und Bildhauerei, Polsterei, Schneiderei, über Artistik und Feuershow hin zu Metallwerkstatt, Special FX und Maskenbildnerei, sowie auch Werkstätten wie Bumerang- und Bogenbau, Dunkelkammer oder Bambusfahrräder, und und und. Also wirklich bunt gemischt, sowie auch ein tolles Gelände, dass wir aus einem Dornröschenschlaf heraus wieder bespielbar gemacht haben. Es ist aus meiner Sicht etwas vergleichbar mit dem Neuland in Potsdam, auch wenn ich dessen Geschichte nicht kenne.

Jetzt soll, wenn es nach der Bahn geht, Schluß sein. Nach anfänglichen Verhandlungen zu Mietverlängerungen macht sie einfach dicht. Sie benötige das Gelände, hat aber gar keine konkreten Pläne (und die Gebäudesubstanz ist so alt, dass sie hier auch gar nichts machen könnte, außer banal Schienen lagern oder so).

Natürlich ist die Substanz marode, die Gebäude sind über 100 Jahre alt. Frühere Maßnahmen aus Brandschutzbegehungen haben wir umgesetzt, es gab immer ein kooperativen Vorgehen mit unserem Vermieter. Die Bahn hat jetzt im Zuge eines Gutachtens zur Elektrotechnik aber aus heiterem Himmel ein sofortiges Begehungsverbot ausgesprochen und ist plötzlich nicht mehr bereit, die bisherigen Mietverlängerungsgespräche fortzusetzen. Das ist überraschend und sehr enttäuschend, weil es zuvor Signale gab, dass wir langfristig unsere Arbeit fortsetzen können. Die wollen einfach von oben herab Fakten schaffen. Arschloch-Move.

Die Landespolitik ist uns wohlgesonnen und möchte die BLO-Ateliers ebenso erhalten. Das ist schon mal gut, aber der Bahn ist das egal. Das Land Berlin hat auch formal keinen Einfluß auf das Bundesunternehmen Deutsche Bahn, weswegen wir eine Petition auf Bundesebene gestartet haben (starten mussten): change.org/bloateliers

Für uns als Band ist es ärgerlich, wenn wir einen neuen Proberaum suchen müssten. Für viele Künstler und Gewerbetreibende ist es aber viel schlimmer, nämlich unmittelbar existenzbedrohend.

Wir haben in den letzten 20 Jahren einen wirklich besonderen Ort geschaffen, und jetzt wird es einfach platt gemacht, weil es für die Bahn einfacher ist, das Gelände wieder brach liegen zu lassen. Der Bahn als Staatsunternehmen scheint es auch egal zu sein, dass das Land Berlin und sogar der Kulturausschuss des Bundestages sich für den Erhalt einsetzen. Die machen einfach, was sie wollen. Das ist so borniert, und so ein offensichtliches Machtgefälle zwischen diesem Riesenunternehmen und uns, dass es einen einfach wütend macht.

Vielleicht kannst Du die Petition veröffentlichen, wenn Du uns unterstützen magst.

change.org/bloateliers

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Petition: Guns N’Roses-Fans wollen nach Gig in Berlin ihr Geld zurück

Ich stand mal tierisch auf Guns N’Roses und mag einige der alten Sachen auch heute noch ganz gerne. Eigentlich aber bin ich fertig mit den Männern um Frontmann Axl Rose und war deshalb überrascht am Sonntag mitzubekommen, dass die im Rahmen einer Comeback-Tour an genau jenem Abend in Berlin gastieren sollten. Eine Kollegin wollte hin und ich fragte mich innerlich und ganz leise, ob das wohl so eine gute Idee wäre.

Ich las dann später, dass es eher „so naja“ gewesen sein soll, um das mal ganz wohlwollend ausdrücken. Andere benutzten ganz schlimm böse Adjektive, soweit ich das in Blase mitbekommen habe. Einig war man sich aber auch über diese hinaus: der Sound war beschissen, die Band konnte nicht gerade mit Spiellust überzeugen. Gut, dachte ich mir. Ich hatte da so eine Ahnung.

Heute lese ich – und das nicht im Postillon – dass Fans eine Petition gestartet haben, weil sie ob des beschissenen Sounds ihr Geld wieder haben wollen. Eine Online-Petition! Ich klickte da drauf, weil ich erst sicher gehen wollte, dass das nicht vom Postillon kommt, und siehe da: es gibt diese Petition wirklich! Besser aber ist: da unterschreiben auch Leute! Über 1500 bisher. Das ist ja mal so richtig Rock n‘ Roll!

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Petition fordert Einreiseverbot für Donald Trump

Manche Petitionen sind lustig. Also die meisten sind es, diese hier aber hat einen auch durchaus ernsten Hintergrund: Verbot der Einreise von Donald Trump in die Bundesrepublik Deutschland. Auch wenn sie nichts zu ändern vermag.

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Hintergrund unserer Forderung

Hr. Trump, der bereits zuvor mit seinen rassistischen Äußerungen für Furore gesorgt hatte, stellt jetzt aufgrund des jüngsten Terroranschlags in den USA alle Muslime unter Generalverdacht. Er fordert nicht weniger als ein Einreiseverbot für alle Muslime in die USA, selbst für muslimische US-Bürger, die das Land vorübergehend verlassen. Dieser Form des Extremismus müssen wir uns, nicht zuletzt aufgrund unserer historischen Erfahrung, mit allen Mitteln entgegen stellen.

Mit unserer Forderung wollen wir ein Zeichen setzen und greifen dabei bewusst die rhetorische Argumentationskette auf, derer sich Herr Trump selbst bedient.

Nein Herr Trump, wir leugnen nicht, dass es Extremismus und Fundamentalismus in unserem Land gibt und dass hiervon eine Gefahr für unsere Sicherheit ausgeht. Aus diesem Grund ist entschiedenes Handeln notwendig, nicht pauschal gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Glaubensgemeinschaften, sonder gezielt gegen einzelne Extremisten und Hassprediger. Zu diesen gehören auch Sie!

(via Das Leben ist kein Meg Ryan Film)

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Skateboarder starten Petition gegen Skateboarden bei Olympia 2020

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(Foto: Alexander Hommel, CC BY 2.0)

Die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio haben kürzlich erst fünf neue Sportarten für die Aufnahme in ihr Programm empfohlen. Neben dem Baseball/Softball, Karate, Sportklettern und Surfen ist auch angedacht, ab 2020 das Skateboarden olympisch zu machen. Profis wie Tony Hawk und Shaun White haben sich dem gegenüber wohlwollend geäußert, andere Skater sind da nicht so angetan und haben nun eine Petition gestartet, die dafür sorgen soll, dass das Skaten eben nicht olympisch werden soll.

Die Petenten meinen, „Skaten sei kein Sport“, passe nicht zur olympischen Idee und haben offenbar Angst, vereinnahmt zu werden. So kann es gehen.

“We feel Olympic recognition will not due justice to the purity, individuality and uniqueness of skateboarding culture. We feel dedicated viewers of the Olympic games will not be interested in skateboarding. Skateboarding should not be viewed or utilized as a sport or game or used as a marketing tool for the personal gain of organizations. Skateboarding competition as presented to the public eye today is primarily invitational-only television productions for the purpose of attracting high paying corporate sponsors. These programs are very unpopular, poorly attended, and most skateboarders do not watch them because they do not represent what skateboarding is really about.

The typical skateboarder does not have anything in common with an Olympian athlete. Athletes train endlessly, have trainers, coaches, hard schedules to keep, many competitions and a true dedication to their goal of winning a gold metal. Skateboarding does not fit this scenario. The majority of skateboarders do not have a desire to compete against other countries. Skateboarders do not work upward towards a competitive goal of receiving metals. Skateboarding is an individual creative activity and skaters enjoy lesser known, non-televised, informal competitions among their peers with no corporate sponsors for the mere purpose of having fun.”

(via Good)

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Da hat wohl einer Lack gesoffen

Online-Petitionen könnten an sich ein gutes Mittel der Demokratie sein, Gedanken und Ideen, die mehrheitsfähig sind, in politische Prozesse umzuwandeln oder sie zumindest politisch zu debattieren. Siehe BGE vor nicht allzulanger Zeit. Dass auch das nicht unbedingt zum Ziel der Petitionisten führt, gehört offenbar auch zum demokratischen Prozess. Das kann man Scheiße finden, ist aber halt so.

Diese Petitionsmöglichkeiten allerdings spucken auch immer wieder völlig bekloppte Forderungen aus, was dem Instrument an sich die Ernsthaftigkeit nimmt. So mutiert das halt mitunter zum Schaulaufen der Knetbirnen. Der Ersteller dieser Perition hier dürfte zu den solchen zählen. Oder er hat Lack gesoffen. Oder es war die PARTEI. Oder die Titanic. Ich meine fast zu hoffen, Hauptsache irgendeine Satire!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch diese Petition nicht mehrheitsfähig sein wird, was die Angelegenheit auch irgendwie irrelevant macht, aber sie macht halt auch Schmerzen. Schon allein in ihrem Kern.

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