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Schlagwort: ÖPNV

Fahrplan nach Plan

Und so sieht es halt da draußen aufm Dorf mitunter wirklich aus. Einer der Gründe, warum die Kids so schnell wie möglich dort weg wollen. Dieses Beispiel kommt vom Rhein Nahe Nahverkehrsverbund. Hier auf dem Brandenburger Land sieht es nur mitunter besser aus. Dann heißt das „Rufbus“, den man zeitlich angemessen erstmal bestellen muss, so dass der einen dann auch abholen kommt. Wenn da irgendwer gerade verfügbar ist.

Einer der vielen Gründe für einen fahrscheinlos, steuerfinanzierten ÖPNV, der immer nach Plan fährt. Auch wenn mal gerade gar keiner zusteigen will.

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(via Max)

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„Flatrate“ für den Nahverkehr: Berliner Linke fordert 30 Euro von jedem

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(Foto: Kai Schreiber, CC BY-SA 2.0)

Ich mag diese Idee wirklich mehr als nur sehr und frage mich schon lange, warum wir zwar „organisiert“ erhobene Rundfunkgebühren bezahlen, aber auf diesem Weg keine Gelder für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Davon schließlich hätten alle was. Zumindest im urbanen Raum. Ob das so auch in ländlichen Regionen so funktionieren könnte, weiß ich nicht. Wenn dort die fahrenden Möglichkeiten auch mit dieser Art der Finanzierung so „bescheiden“ bleiben würden, eher wohl nicht, aber das müsste wohl erstmal gerechnet werden. Für Großstädte halte ich diese Art der Finanzierung der öffentlichen Verkehrsmittel für absolut optimal; Punkt.

Heute hat die Berliner Linke auf ihrem Landesparteitag über genau jenen Vorschlag abgestimmt. Ich war zwei Tage unterwegs und weiß gerade nicht, wie genau sich da heute entschieden wurde, aber es wäre doof, das abzulehnen.

Mobilität ist ein Grundrecht
Sich frei durch die Stadt bewegen zu können stellt eine Voraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe dar. Wem der Besuch von Kultureinrichtungen, der Weg zur Arbeit oder die Fahrt ins Grüne unmöglich ist, der fühlt sich ausgeschlossen. Die uneingeschränkte Gewährleistung von Mobilität für alle, vom Kind bis zur Seniorin – auch für gesundheitlich Eingeschränkte und Menschen mit geringem Einkommen – ist Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit Bussen und Bahnen ist daher auch unter öffentlicher Kontrolle zu organisieren. Nur so kann Mobilität demokratisch, ökologisch und barrierefrei weiterentwickelt, können die Kosten gerecht verteilt, und die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel vorangetrieben werden. Doch der öffentliche Nahverkehr soll nicht nur öffentlich finanziert und kontrolliert werden, sondern die Berlinerinnen und Berliner sollen auch bei Planung und Ausbau mitreden dürfen. Alle Möglichkeiten zur Beteiligung der Bevölkerung an der weiteren Entwicklung des ÖPNV im umweltgerechten Zusammenspiel der Verkehrsmittel, dem »Umweltverbund«, müssen genutzt werden. Schon 2008 verzichteten über 45% der Berliner Haushalte auf ein eigenes Auto. Dieses positive Verhalten gilt es zu unterstützen. Dazu ist es erforderlich, den »Umweltverbund« so weiter zu entwickeln, dass die Attraktivität in Quantität und Qualität der Verkehrsdienstleistungen den Verzicht auf ein eigenes Auto unterstützen. Die Fahrpreise müssen dauerhaft und spürbar gesenkt werden und der BVG, der S-Bahn GmbH und den Regionalverkehrsunternehmen sind im Rahmen einer bedarfsgerechten Finanzierung anspruchsvolle und klare Aufgaben zu stellen.

Die Idee gab es vorher schon mal von der Piratenpartei, aber die gibt es ja nicht mehr. (Kchkchkch!) Und das ist ja kein Grund, daran nicht festzuhalten.

Natürlich müsste daran noch geschraubt und gefeilt werden, und natürlich trifft die Entscheidung der Umsetzung dessen gerade nicht die Berliner Linke. Aber die Idee und diese Idee politische endlich mal zu diskutieren, finde ich ziemlich großartig. So.

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Fleischgeruch im Zug: Vegetarier dreht durch

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(Foto: Nico Kaiser, CC BY 2.0)

Action in einem Zug bei Rosenheim. „Wie die Bundespolizei mitteilt, waren am Sonntag acht Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren gegen Mitternacht auf dem Heimweg vom Traunsteiner Frühlingsfest nach München.“ Dabei drehten sich zwei der Männer etwas zu Essen rein, was wohl nach Fleisch roch. Zuviel für einen mitreisenden Vegetarier, der zu pöbeln begann und daraufhin ein Messer zog. Außerdem ohrfeigte er die beiden Fleischesser.

Die Beamten nahmen den mutmaßlichen Täter am Bahnhof Rosenheim schließlich fest. Er wird sich wegen Körperverletzung und Bedrohung strafrechtlich verantworten müssen.

Und so übertrieben die Reaktion darauf erscheinen mag, so verständlich ist das Ausrasten auch – das Messer mal weggedacht. Es gibt kaum Ekelhafteres, als Leuten in öffentlichen Verkehrsmitteln beim Essen zuriechen zu müssen. Im schlimmsten Fall noch Asia-Pfanne oder Döner mit schön Knoblauchsoße auf nüchternen Magen am frühen Morgen. Da kann man schon mal ausrasten. Auch als Nichtvegetarier. Dass das nicht in körperlichen Übergriffen enden muss, ist selbstredend.

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Unbekannte mauern Wagentür einer S-Bahn zu – Hamburger Bundespolizei ermittelt

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(Foto: Bundespolizei)

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(Foto: Bundespolizei)

Was gestern Abend noch nach Fake roch, und weil es so schön ist: hiermit offiziell. In Hamburg haben irgendwelche Leute die Tür einer S-Bahn zugemauert. Die Bundespolizei ermittelt. Fehlt nur noch der Putz und die Tapete.

Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei haben bislang unbekannte Täter die Eingangstür eines S-Bahnzuges der Linie S11 mit Ytong-Steinen zugemauert. Ein Triebfahrzeugführer fuhr am 28.04.2015 gegen 15.10 Uhr mit der entsprechenden S-Bahn aus der Abstellgruppe Barmbek heraus bis zum S-Bahnhaltepunkt Blankenese und anschließend zurück bis zum Bahnhof Hamburg-Altona. Danach wurde die zugemauerte Eingangstür entdeckt und der S-Bahnzug wurde im S-Bahnhaltepunkt Sternschanze gestoppt. Fahrgäste mussten an dieser Station die S-Bahn verlassen; die S-Bahn wurde ausgesetzt und in das Betriebswerk Ohlsdorf gefahren.

Angeforderte Bundespolizisten erreichten das Betriebswerk und sicherten in der S-Bahn relevante Spuren. Das Videomaterial aus den entsprechenden S-Bahnkameras wurde gesichert; die Auswertung des Materials wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei wurden die Ytong-Steine untereinander mit einem Kleber befestigt und auch im Türbereich an der Türverkleidung mit entsprechendem Kleber angebracht. Laut Auskunft der Deutschen Bahn musste die entsprechende S-Bahn für Instandsetzungsarbeiten für ca. zwölf Stunden ausgesetzt werden und war nicht betriebsbereit. Der entstandene finanzielle Schaden dürfte sich auf mehrere 10.000 Euro belaufen.

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(Foto: Bundespolizei)

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Schwarzfahren muss bezahlbar werden

Mir würde ja schon ein fahrscheinloser, auf Steuerbasis finanzierter Personennahverkehr reichen, aber gut. Vielleicht muss man auch sehr viel fordern, um wenigstens ein bisschen was erreichen zu können. Andererseits fällt wegen derartiger Forderungen ja auch nicht die jährliche Erhöhung der Tarife aus, der keinerlei Verbesserung des Angebots gegenübersteht.

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Schwarzfahrer-Versicherung

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(Foto unter CC von Matthew Black)

Das nenne ich mal innovativ. Im schwedischen Stockholm haben sich einige Leute zu einer Art Versicherung für Schwarzfahrer zusammengeschlossen. Jeder zahlt eine überschaubare Summe in einen gemeinschaftlichen Topf ein, aus dem dann die Strafen jener bezahlt werden, die beim Schwarzfahren erwischt werden.

Meine Monatsmarke kostet über 80 Tacken. Kann das mal jemand für hier initiieren? Ich wäre dabei.

Die schwedische Organisation Planka.nu hat demnach im vergangenen Jahr doppelt so viel eingenommen wie für die Bezahlung der Bußgelder ausgegeben: Knapp 5500 Euro hätte die Schwarzfahrerversicherung pro Monat von ihren Mitgliedern bekommen – knapp elf Euro pro Person. Vor zehn Jahren habe die Gruppe laut dem Zeitungsbericht noch ungefähr 80 Prozent ihrer Mitgliederbeiträge für die Strafen abdrücken müssen.

Auch sonst habe Planka.nu seit der Gründung vor 13 Jahren extrem an Einfluss gewonnen. Außer den ungefähr 500 Mitgliedern habe die Organisation mehrere Tausend andere Nutzer dazu angeregt, im öffentlichen Nahverkehr schwarzzufahren, teilt ein Sprecher der Stockholmer Verkehrsbetriebe laut „NYT“ mit. Ungefähr 15 Millionen Schwarzfahrten habe die schwedische Hauptstadt im vergangenen Jahr verzeichnet, das seien drei Prozent aller Fahrten. Ähnliche Gruppen hätten sich zudem in Göteborg und Oslo gegründet.

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