An einer Berufsschule in Nürnberg haben sie heute einen 20-jährigen Afghanen festgenommen, der in das „sichere Herkunftsland“ Afghanistan abgeschoben werden soll. Dieses „sichere Herkunftsland“, in dem heute vor der deutschen Botschaft ein Sprengsatz 80 Menschen in den Tod riss und weitere 350 verletzte.
Laut Abschiebungsbeschluss sollte der junge Mann zu Schulbeginn festgenommen werden, was er anfänglich über sich ergehen lies. Mitschüler und Passanten stellten sich dem in den Weg und blockierten das Auto, in dem der Festgenommene saß. Die Situation eskalierte, die Polizei setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein und ließ wohl Hunde auf die Demonstranten los. Diese warfen mit Flaschen und einem Fahrrad, es gab mehrere Verletzte.
Der 20-Jährige lebt seit vier Jahren in Deutschland und hat nach Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrates einen Hauptschulabschluss und einen Ausbildungsplatz als Schreiner in Aussicht. „Der Vertrag liegt ihm vor, zur Unterschrift fehlt nur seine Bleibe-Erlaubnis“, sagt Thal. Die Regierung von Mittelfranken setzte die Abschiebung am Nachmittag außer Vollzug. Nach einer Vernehmung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sollte der 20-Jährige auf freien Fuß kommen.
Die Abschiebung wurde später aufgrund der Vorkommnisse in Kabul vorübergehend ausgesetzt.
https://youtu.be/FgbnG7t0xlM
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