Ich halte das, was Extinction Rebellion aktuell so umsetzen, für mehr als streitbar und bin demgegenüber nach den letzten Wochen eher contra als pro, wobei ich in dem Anliegen eigentlich ganz pro mit denen bin. Die Umsetzungen ihrer „Rebellion“, allerdings, finde ich eher unrebellisch und mitunter komisch im Sinne von tatsächlich komisch. Aber offenbar kreuzen sich die Wege von Fridays for Future gerade mit denen von Extinction Rebellion und die Leute kommen deshalb mit ihren Autos an einem Montagmorgen nicht mehr pünktlich zur Arbeit. Sauerei!!11!!! Die Leute rasten noch mehr aus, als sie das bei Fridays for Future ohnehin schon taten.
Wie gesagt: Extinction Rebellion hat jetzt schon einiges an Bullshit geliefert und es könnte sein, dass ich kein Fan von denen mehr werde, aber das Ziel, dass sie aktuell verfolgen, ist so falsch nicht. Mir gefallen halt die Koalitionen nicht sonderlich gut, die sie einzugehen bereit sind. Manche Statements sind krude, der Umgang mit der Polizei ist fraglich, ihre online statt gefundenen Datenabfragen zweifelhaft. So.
Allerdings wird mal wieder, und das primär, über Protestformen diskutiert. Nicht über die Gründe des Protestes. Spart euch die Kommentarstränge in den sozialen Netzwerken dazu – sie sind erbärmlich. Wirklich. Protest darf demnach nur dann stattfinden, wenn er, bitte schön, auch so gar keinem wehtut. Protest, der keinem weh tut, ist Prostest, den kein Mensch braucht.
Luisa Neubauer von Fridays For Future, jedenfalls, äußert sich zu konstruierter Kritik, mit der sie versucht kontextuell zwischen Fridays For Future und Extinction Rebellion konfrontiert wird und kontert dann mal wieder und ganz zu Recht, dass es bei all dem, wie viel zu oft, nicht um das eigentliche Problem geht. Und genau damit trifft sie jeden erdenklichen Nagel auf jeden erdenklich zu versenkenden Kopf. „Politikversagen“. Bin ich bei ihr.
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