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Schlagwort: Media

Was blieb, als Flüchtlinge ihr Zeltlager verließen

Die Macht der Bilder. Gerade auf Facebook aber auch in anderen Medien wird diese gerne gebraucht, um Propaganda zu betreiben und etwaige Vorurteile zu bestätigen. Auch dieses Foto würde sich dafür bestens missbrauchen lassen. Allerdings zeigt es tatsächlich ein von Flüchtlingen verlassenes Zeltlager. Im Jahre 1989.

Das Bild wurde vom Deutschen Roten Kreuz im Herbst 1989 in der Prager Botschaft der BRD aufgenommen.

Vor kurzem haben die in die Botschaft geflüchteten DDR-Bürger das Lager verlassen. „Inzwischen versinkt die kurzfristig leere Zeltstadt im Müll“, heißt es beim DRK in der Bildbeschreibung.

Facebook-User Benny Stobiński kam vielleicht auch aufgrund dieser Story auf die Idee, die Leute mal daran zu erinnern, wie einfach es ist, sich von Bildern mit entsprechendem Text ein falsches Bild vermitteln zu lassen.

So wird also ein Flüchtlingscamp von "Wirtschaftsflüchtlingen" verlassen!?

Bevor jetzt hier gleich die Rassisten lospö…

Posted by Benny Stobiński on Mittwoch, 26. August 2015

(via Tanith)

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Was Bild-Leser traurig macht – und worüber sie lachen können

Jede Zeitung bekommt die Leser, die sie verdient. Man hat sie sich schließlich ausdauernd erarbeitet. Gerade im Fall der Bild dürfte das treffender kaum sein. Die Saat geht auf und man fragt sich, was genau wohl in den Köpfen der „Leserschaft“ dort los ist. So scheiße kann doch eigentlich keiner sein. Dort sind das offenbar mehrere.

Glückwunsch zu diesen Lesern, Bild. Habt ihr euch so erzogen. Die Leser, die ihr rieft…

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(via emhaspro)

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Mit Flüchtlingen im Gespräch: Von Syrien nach Deutschland

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Die taz und Deutschlandradio Kultur machen heute den gemeinsamen Thementag „Das Mittelmeer – Sehnsuchtsort und Flüchtlingsfalle“. Alle Beiträge dazu finden Sie auch auf der taz-Themenseite.

Ein aufschlussreicher Beitrag kommt von Sabine Adler, die sich mit dem syrischen Paar Razan Skeif und Wael Sabia getroffen und mit ihnen über ihre Flucht aus Syrien gesprochen hat: Von Syrien nach Deutschland. Hier auch zum Lesen und Anhören in einem Pageflow.

„Bis zum nächsten Tag tuckerte das erste kleine Boot noch mehrmals zur Küste und zurück, um weitere Flüchtlinge zu holen und an Bord zu nehmen. An Ende waren wir ungefähr 270 Personen auf diesem 18-Meter-Kahn. Es war sehr, sehr eng. Wir konnten uns kaum bewegen. Also, vor mir, neben mir, hinter mir, überall waren Leute. Ich konnte meinen Platz nicht mehr wechseln.

Dann ging es los Richtung Italien. Wir haben am Tag ein halbes Glas Wasser bekommen und fünf bis sieben Datteln. Das war alles. Wir sollten keine Bedürfnisse mehr zu verrichten haben. Doch viele haben sich die gesamten zwölf Tage auf hoher See lang übergeben, egal, was sie gegessen haben. Andere waren bewusstlos. Einmal gab einen starken Sturm und ich dachte, jetzt ertrinken wir. Es ist vorbei. Jetzt werden wir sterben.“

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CNN meldet Dildo- und Buttplugflagge auf Londoner Gay Parade als ISIS-Fahne

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(via reddit)

Passiert den Besten. Hier als Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Außer für die ISIS-Tüpen. Aber „man kann halt nicht alles haben“, wusste meine Oma immer schon zu sagen – und meine Oma war ein kluge Frau.

Vielleicht aber ist das auch genau das, was diesen ISIS-Leuten fehlt. Dafür aber müssten sie sich erstmal den Stock aus dem eigenen Arsch ziehen. Butt Plugs for ISIS.

https://youtu.be/5y6qTLf0AI4
(Direktlink, via BoingBoing)

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Warum die „Ich-zerschneide-alles-und-verkaufe-es-auf-eBay“-Aktion am Ende Werbung und trotzdem genial ist

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Ich bekam vor ein paar Tagen eine Mail mit dem Hinweis auf ein paar eBay Auktionen eines Tüpen, der nach der Trennung von seiner Frau alles auf die Hälfte zerschneidet und dann auf eBay verscheuert. Die Mail kam von einer Agentur mit dem Hinweis auf einen „Ultra-Low-Budget-Kunden“, dem Deutschen Anwaltverein, für den diese Idee entwickelt wurde.

Man bat mir das „weltexklusiv“ an, wobei ich wusste, dass das nur ein Wort wäre, was sich extraleicht copy und pasten lassen würde. Ich brachte das nicht, auch wenn ich die Idee und vor allem die Umsetzung dieser ziemlich geil fand. Allerdings passten „Ultra-Low-Budget-Kunde“ und „Deutscher Anwaltverein“ für mich nicht so recht zusammen.

Ich mag die 2-3 Anwälte, an die ich mich hin und wieder leider wenden muss, wirklich sehr gerne, aber in der Summe hat dieser Berufsstand in den letzten Jahren gerade im Hinblick aufs Internet in meinen Augen echt Federn lassen müssen.

Und dann dieses „Wenn man heiratet, dann nur mit einem Ehevertrag, den dir dein Anwalt zusammenzimmert!“ Fuck. Als wäre Heiraten eine primär ökonomische Angelegenheit! Wir hier hatten bei der Hochzeit nichts und nannten sie wohl auch deshalb halbironisch „feierliche Änderung der Lohnsteuerklasse“. Und wir werden auch bei einer etwaigen Trennung nicht viel mehr haben. Weil wir eh immer alles gemeinsam schnell zu verbraten uns angewöhnt haben. Man weiß ja nie… Obwohl eine „Scheidung“ eh nicht zur Debatte steht.

Also lies ich das bleiben. Wohlwissend, dass das gut laufen würde, was es ohne Zweifel gerade tut.

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Dieses o.g. „weltexklusiv“ muss demnach auch an irgendwen anders rausgegangen sein, denn aktuell haben den Tüpen, der auf eBay Sachen verscheuert, die er nach der Trennung von seiner Frau durchgeschnitten hat, so ziemlich alle und jeder. National schrieb nach ein paar Blogs der Tagesspiegel darüber, die Nummer landete bei RTL, vermutlich hatte es auch Focus, was ich gerade nicht geprüft habe, aber bestimmt trotzdem. Jetzt geht die Nummer gerade auf englischsprachigen Blogs wie Bored Panda, Dangerous Minds und selbst in dortigen Medien um. Keine Ahnung, wer das sonst noch hatte, aber es dürften so einige sein. Zu Recht gar.

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Am Ende bekomme ich die Woche 1-17 Mails von Agenturen, die sehr viel Geld für irgendwelche Kampagnen auszugeben bereit sind, wenn man darüber schreibt. Hin und wieder mache ich das auch.

Und dann kommt diese Agentur aus Berlin und räumt alles weg. Versteckt, mit Hinblick auf die damit auszulösende virale Welle, die am Ende im Publishing fast nichts gekostet haben dürfte. Virales Guerilla-Marketing at it’s best.

Auszüge der Mail:

Hallo Herr Kraak,

[…]

Die Story: Ein Typ hat keinen Ehevertrag gemacht und verliert bei der Scheidung deshalb die Hälfte seiner Sachen an seine Ex-Frau. Deshalb sägt er alles durch und verkauft die verbliebene Hälfte dann bei ebay: iPhone, Rechner, sogar sein Auto. Das ganze ist seit heute bei ebay und sieht so aus:

http://www.ebay.de/sch/der.juli/m.html?item=201368555436&ssPageName=STRK%3AMESELX%3AIT&rt=nc&_trksid=p2047675.l2562

[…]

Auch wenn es nach Photoshop aussieht: Wir haben das alles wirklich in tagelanger Arbeit nach Feierabend von Hand durchgesägt und den Kram auch noch selbst von irgendwelchen Dachböden zusammengekratzt, weil es natürlich ein Ultra-Low-Budget-Kunde ist. Sonst hätten wir einfach Deutschland mit Plakaten zugepflastert und „MACH EINEN EHEVERTRAG!“ drauf geschrieben.

Die Aktion ist bisher völlig jungfräulich und noch nirgendwo gelaufen,

[…]

Beste Grüße

Vermutlich werden die von serviceplan.com mich ab nachher abgrundtief hassen, weil ich ihnen hiermit gerade ein bisschen die Tour vermassele. Aber dann hättet ihr mir halt nicht schreiben dürfen. Und Ihr hättet es eh irgendwann bekannt machen wollen. Sorry, dass ich das jetzt schon tue.

Bisher dürfte das eine der bisher fettesten Marketing-Kampagnen des Jahres 2015 sein.

Habt Ihr gut hinbekommen. Ich würde euch sofort „Low Budget“ beauftragen. Und ein kleines Sorry. <3 Das ganz dolle ernst gemeint.

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Stefan Raab beendet TV-Karriere

Nicht, dass ich heute noch ein großer Freund von Stefan Raab wäre. Im Gegenteil, ich habe ihm ewig nicht mehr bei seiner Arbeit zugesehen. Allerdings hat er mich ein Stück weit durch meine späte Jugend begleitet, in der ich hin und wieder doch über seine kleine Fernseh-Anarchie lachen konnte. Heute fühlt er sich an wie ein alter Kumpel, von dem man sich fragt, was der heute wohl so treibt. Und das, obwohl mir klar war, dass er immer noch über die Mattscheibe hampelt. Aber wer guckt da schon noch rein…

Raab streicht die Segel und beendet Ende 2015 seine TV-Karriere. Ich weiß nicht mal, ob das nicht endlich auch an der Zeit ist. „Nach mehr als 16 gemeinsamen Jahren wird er Ende 2015 seine letzte TV-Show moderieren, wie ProSieben und Raab in einer gemeinsamen Erklärung bekannt geben.“

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