Kind 2 ist hier im Haushalt seit gut zwei Jahren dabei, Schleim zu produzieren. Das hatte sie auf YouTube gesehen. Ihr Zimmer sah in der Zeit mitunter aus wie das Chemielabor einer Oberschule – und roch auch so. Wir haben dafür, das Kind soll sich ja entfalten, mitunter literweise Klebstoff aus den USA bestellt. Außerdem Lebensmittelfarbe, Kombilösungen, irgendwelche Masken mit so Zeug und wasweißichnichtnochalles. Und dann wurde geschleimt. Immer. Dann kam das Zeug in irgendwelche Tupperdosen und – naja – stand da dann halt mitunter für ein paar Wochen so rum und experimentierte chemisch mit sich selber. Fragt nicht! Man hat es nicht immer einfach als Eltern… (Warum ist der gängige Singular dafür eigentlich nicht „Elt“?!)
Jedenfalls hat Kind 2 (natürlich) auch einen YouTube-Account und füllt den aktuell unter anderem mit ihren Schleimmachvideos. Vor ein paar Tagen wurde die Frau des Hauses dazu verdonnert, in einem dieser Videos Schleim zu machen – und ab da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann ich denn auch fällig werden würde. Bis gestern konnte ich mich irgendwie davor drücken, aber dann war nichts mehr zu machen. Ich musste ran und schwarzen Schleim machen. Was tut man nicht alles für Kinder. Und so.
Ich mag mich nach wie vor nicht sonderlich gerne vor einer Kamera, aber was willste machen. Was muss, das muss eben.
Ansonsten hin da, Daumen hoch und abonnieren. Schreibt man wohl so, wurde mir gesagt. Schnitt, Gestaltung und alles, was mit dem Video an sich zu tun hat, geht auf ihre Kappe. Vielleicht sollte ich ihr dann mal eine HD-Cam, ein Mikro und einen ordentlichen Rechner besorgen. Das Kind soll sich ja entfalten.
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