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Schlagwort: Indie

Adventskalender 2021, Türchen #15: Herr van Bohm – AllesfuerdieLiebe

Herr van Bohm aka Schmiddi-Cringe-Junior ist einer der mir liebsten Menschen überhaupt. Wie wir uns vor Jahren mal kennen lernten, schrieb ich hier bei seinem fulminantem DJ-Debüt im Kalender 2019. Man muss ja nicht alles doppelt schreiben. Jedenfalls singt er immer, wenn er mal hier ist. Manchmal singen wir zusammen. Wenn es ganz gut läuft, machen wir dann furchtbar dumme Sachen, wie halbnackt ins Planschbecken oder vom Schuppen in den Pool springen und sich dabei den Zeh brechen und so. Wir haben uns Pandemie-bedingt lange nicht gesehen, was sehr, sehr schade ist. Er hängt mit Covid Infektion gerade in der Quarantäne rum, es geht im gut. Wenn er mich anruft und ich überhaupt mal rangehe, was ich halt selten tue, begrüße ich ihn mit „Hey, Tzeksi“. Mag den schon lange. Sehr.

Musikalisch hat der einfach einen komplett eigenen Planeten. Aber ich würde mit ihm sofort auf diesen fliegen, wenn er danach fragen würde. Und hintenraus will er dann halt doch – so wie wir alle – endlich mal wieder zu Techno tanzen.

Außerdem hat er heute Gebohmstag! Alles Gute, mein Lieber! Für dich nur das Beste! Lass mal wieder hier und/oder in Wien treffen. Furchtbar dumme Sachen machen. Nur so. Zum Spaß.

Bohm, würdelos, aber sympathisch seit 1986. Immer noch.

Und wenn er schreibt „Und janz wichtig: was auch immer du dann dazu schreibst: es ist ein Geschenk für mein Lieblingsmensch.“

Der bin nicht ich, aber ich gönne es den Beiden von ganzem Herzen. Eh fix. Passt auf euch auf, Tzeksi.

„An alle Astronauten, hier spricht der Kapitän. Ich will heut Nacht mit euch einen trinken gehen.“

Style: Bohm, Singer songwriting, Indie
Lenght: 01:05:05
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
1 Krazy – So weit
2 Fortuna Ehrenfeld – Zwei Himmel
3 Brandã0 – Drei di hebe
4 Stimming & Das brandenburgische Staatsorchester – November Morning
5 Sophie Hunger – Walzer für Niemanden
6 Hermann van Veen – Ich weiß nichts über sie
7 Rio Reiser – Ich werde dich lieben
8 Tocotronic & Soap and Skin – Ich tauche auf
9 Gerhard Schöne – Liebeslied
10 Zupfgeigenhansel – Ich hab die Nacht geträumet
11 Georg Kreisler – Wenn nicht Liebe, was sonst?
12 Die wilde Jagd – Morgenrot
13 Wir sind Helden – Denkmal
14 Trentemøller – Moan
15 Jokke Ilsøe – Feeling good (Trentemøller remix)
16 Booka Shade – In white Rooms (Mexico mix)

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Mix: Jascha Hagen – Memory foam mattress is too soft

Klasse Mix von Jascha Hagen, der ganz wunderbar zum hiesigen Regenwetter passt und vieles vereint, was auf den ersten Blick vielleicht gar nicht sonderlich gut zusammenpassen mag. Wenn das in der Summe dann aber in die Ohren geht, passt alles perfekt.

Für mich auf jeden Fall der auch erste Soundcloud-Kommentarstrang, in dem Kaufempfehlungen für Matratzen ausgetauscht werden.

help! it is high quality mattress, but way too soft. i am sinking into grooves. it is a nice platform bed so i don’t think plywood will help.

i’ve been researching latex toppers and i am confused about their numbering system and how thick i should try, or if there is anything else i can do…

anyone have similar experiences or ideas?

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Schneemusik: We Are At Home #40 by Christian Kuhlmann – #stayrave

Kennt ihr das, wenn man sich in den letzten Monaten durch seinen eigentlich wohl sortierten Soundcloudstream geklickt und von allem einfach genug hat? Weil das alles nur noch nervt, der Bummeltechno sich zum 367. Mal total uninspiriert wiederholt, wobei man eh nicht zu ihm tanzen kann. Also wenn dann nur alleine halt. Hat ja aber auch keiner so richtig Bock drauf.

Also hatte ich es heute mal fast wieder aufgegeben und wollte nur noch einmal vorskippen, vielleicht käme dann ja mal doch noch mal was, was mich irgendwie einsammeln könnte. Und dann kam dieser Mix von Christian Kuhlmann, zu dem ich jetzt keine genauen Infos hatte, aber das Intro war schon super und deutete an, dass der Mann sich wirklich Gedanken gemacht hat. Und so kommen da dann nicht wenige Indie-Perlen mit jeder Menge zum Detail. Und mit Tocotronic und mit Radiohead und mit The Notwist und mit US-Cloud(t)rap. Alles sehr unerwartet, alles mich in diesem Moment sehr überzeugend. Alles irgendwie sehr schön. Alles sehr stimmig.

Als ich dann Feierabend hatte und es hier gerade nicht wenig zu schneien begann, setzte ich mich auf mein Rad und machte mich auf den Heimweg. Scheiß mal auf die Trittfrequenz einfach. Als der Mix dabei zu seinem Ende kam, switchte auf „Neon Golden“ und fuhr so vor mich hin. Im Dunkel durch den Schnee. War auch schön.

Weekend like it‘s winter 2021: am Freitagabend auf‘m Rad mit 23er Slicks durch die Stadt und den Schnee fahren, the Notwists „Neon Golden“ hören, laut mitsingend auf bessere Tage hoffen. Auch fast ’ne Party.

„Could be enough if only we are pilots once a day.“

(Und während ich das alles schreibe, fällt mir ein, dass ich genau diesen Mix hier im August 2020 schon mal hatte, was mir egal ist, weil er mich heute auf‘ Rad im Schnee noch deutlich tiefer abgeholt hat als noch im Sommer. Ja.)

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Mixtape: Quiet Indie Songs of 2020

Zugegeben: derartiger Sound kommt hier zu kurz, was dem geschuldet ist, dass ich von dem schlichtweg keine Ahnung habe. Wenn dann aber drüben bei Low Light, wo man ja eigentlich eher für Ambient verantwortlich ist, auftaucht, dann klicke ich schon mal auf Play und bin nicht wenig überrascht, wie gut mir dieses Mixtape gefällt. Sehr schön und passt mir gerade ganz wunderbar in die Stimmung.

Tracklist:
00:00 Squirrel Flower – Seasonal Affective Disorder
03:33 Field Report – Puget Sound
07:54 Devendra Banhart – Franklin’s Tower
16:19 Phoebe Bridgers – Moon Song
20:48 Clem Snide – Roger Ebert
23:36 Bonny Light Horseman – Bonny Light Horseman
27:58 Kevin Morby – Sundowner
32:56 Sarah Jarosz – Hometown
35:48 North Americans – Rivers That You Cannot See
39:28 Mute Forest – Crater Laugh
43:28 Kronos Quartet with Meklit – The President Sang Amazing Grace
47:15 Alexandra Savior – Soft Currents
50:20 S. Carey – Take It With Me
55:06 Tresspassers William – Winterstorms
58:18 H.C. McEntire – Hands for Harvest
62:28 Squirrel Flower – Headlights
64:55 Bedouine, Waxahatchee, Hurray for the Riff Raff – Thirteen
67:51 M. Ward – Migration of Souls
71:19 end

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Mixtape: Djanzy – Beautiful Sadness

Djanzys Mixtape für den November passt sich akustisch ganz der Jahreszeit an und klingt wie der Herbst aussieht. Lädt zum zu Hause verweilen ein. Dazu ließe es sich ganz wunderbar kochen oder mit einem Earl Grey auf der Couch rumhängen. Ich probiere heute mal beides dazu.

Tracklist:
1 Intro / Moondog –Stamping Ground (Edit)
2 Gil Scott-Heron – I’m New Here
3 Michael Kiwanuka – Hard To Say Goodbye
4 David McCallum – The Edge (Edit)
5 Guts – You Make Me Cry
6 Sugar Candy Mountain – Windows
7 Skinshape – Mandala
8 The Whitefield Brothers – Prowlin’
9 The Babe Rainbow – Fall In Love
10 El Michels Affair – Can It All Be So Simple
11 Richard In Your Mind – Shooting Star
12 Mocky – Birds Of A Feather
13 Desmond Cheese – Boo Ha ‘Yeah Yeah’
14 Nick Hakim – Cuffed
15 Yellow Days – The Way Things Change
16 Soft Hair – Lying Has To Stop
17 Sir Was – In The Midst
18 Kraak & Smaak feat. Alxndr London
19 Esbe – Darling
20 HNNY – Sunday

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Adventskalender 2019, Türchen #22: Neobeo – Where are all the Christmas trees gone?

Als ich im Sommer meine Fusion-Playlist zusammensammelte, fand ich auch den Mix, den ɳeoƁeơ dort auf der Dubstation gespielt hatte. Ich fand diesen Mix einen der „besseren Mixe“. Um genau zu sein, war es für mich am Ende der beste Mix der ganzen Sammlung und ich höre ihn bis heute immer wieder mal ganz gerne. Gerade sonntags. Und mir war recht fix klar, dass ich nach einem Kalendermix fragen würde.

Er sagte umgehend zu, was zeitlich allerdings etwas eng bemessen war, denn Ende November machte ich sich auf, um ein halbes Jahr in Australien zu bleiben. Nachdem er dort angekommen war, machte er sich an diesen sehr speziellen Mix, den hier wohl nur die Wenigsten so erwartet haben. So auch ich, denn es gibt Eine kleine alternative Indie-Weihnachtsgeschichte aus Down Under. Entspannter Indie mit jeder Menge Perlen. Und auch dafür liebe ich den Kalender: immer wieder für schöne Überraschungen gut.


(Direktlink)

Style: Indie
Lenght: 01:23:04
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
01 Market Place by Eden Ahbez
02 The Sicilian Plan (Ennio Morricone cover) by Khruangbin
03 Wondrous Place by Billy Fury
04 Sound Of Silence by Honey Boy
05 Stonecutters by Dope Lemon
06 Perro Viejo by Los Espiritus
07 Misirlou by Martin Denny
08 You Could Be More As You Are by Saada Bonaire
09 Amazoniaque (La decadanse edit) by Yves Simon
10 Black Balloon by Monster Magnet
11 Silbad el calipso by Axel Krygier
12 Los Padres by Tommy Guerrero
13 High Flying Bird by Judy Henske
14 Bang Bang by The Ukulele Orchestra of Great Britain
15 Malela by The Brian Jonestown Massacre
16 Friday by J.J. Cale
17 There Was A Bar by Capey Cash
18 Black Hole Sun by Handsome Hank And His Lonesome Boys
19 The Love Me or Die by C.W. Stoneking
20 Belong Tonight by Tarran The Tailor
21 Sheep by GonjaSufi
22 Social Scene by Insaunas
23 Christmas by Clinic

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Adventskalender 2019, Türchen #01: Herr van Bohm – Würdelos, aber sympathisch seit 1986

Herr van Bohm schrieb mir hierzu, „Du musst unbedingt mit reinschreiben, dass dieses Mixtape für all meine Freunde ist und ich die alle total dolle lieb hab.“
Das sei hiermit geschehen und man hört es halt auch wirklich. Und man weiß, dass er das ernst meint, wenn man ihn kennt.

Wir haben uns vor ein paar Jahren unter grotesken Umständen in Berlin kennengelernt. Dabei sah er nicht ganz so gut aus, war aber eben auch total Berlin. Eigentlich lernten wir uns damals nur kennen, weil er und seine Freundin damals von Berlin nach Wien machen wollten, was sie taten – und sie fragte per Twitter, ob nicht irgendwer ihre Bude mitstreichen könnte, was ich bejahte, weil ich es gerade konnte. Also fuhr ich nach Schöneberg, um eine Bude zu streichen. Die der Beiden. Und das war strange, aber irgendwie auch sehr sympatisch. Die beiden zogen dann nach Wien, wir besuchten sie dort. Wir hatten sofort unsere Herzen in spürbarer Nähe.

Später kamen die Beiden hier bei uns vorbei. Das mit den in der Nähe hüpfenden Herzen wurde sehr viel deutlicher. Die Beiden trennten sich, was mir sehr leid tat, aber auch nicht in meiner Entscheidungskraft lag.

Seit dem sehen der Bohm und ich uns 3-4 Mal im Jahr. Meistens hier bei mir, weil ich viel zu selten in Wien bin und er öfters mal in Berlin, das ja hier um die Ecke liegt.

Dann kommt er, wir kochen irgendwas geiles, trinken Schnaps (er trinkt ja selbst als ausgebildeter Bartender eigentlich gar keinen Schnaps), reden viel darüber wie man den Kapitalismus kaputt kriegen könnte, sitzen am Feuer, bis er irgendwann die Gitarre rausholt und zu singen beginnt. Dann spielt er Gundermann, Tamara Danz und Rio Reiser. Und dann haben wir hier halt so eine Hippie-Punk-Liebe-Situation. Herr van Bohm ist einer von den ganz Guten. Einer von denen, von denen es viel zu wenige gibt. Und dann fragte ich ihn, als er neulich mal wieder hier war, wir tranken und sangen, ob er denn nicht auch einen Mix für meinen Kalender machen wollen würde. Wohlwissend, dass das ungewöhnlich im Ergebnis werden könnte. Wurde es. Natürlich.

Und so haben wir hier hinter dem ersten Kalendertürchen für 2019 einen Mix, den ich mir so hier vorher nicht hätte vorstellen können. Gitarre, Piano, Text, Text, Text, Gunderman, Silly, Rio Reiser, Arbeiterklasse, Haftbefehl und Helge Schneider. Bohm, ick lieb dir och!

Bohm ist diese Art von Hippie-Punker, mit dem du erst einen fetten SUV in Berlin, dann das Patriarchat, jede Monarchie auf Erden und am Ende den Kapitalismus in seiner Gänze abfackeln könntest. Wenn es mehrere wie ihn geben würde. Er arbeitet dran, das zu vermehren. Und er liebt Rio Reiser nicht weniger als ich. Lasst mal alle was anzünden gehen. Die erste Adventskerze. Oder so.


(Direktlink)

Style: Singer songwriting, Indie
Length: 01:12:11
Quality: 192 kBit/s

Tracklist:

00:00 —> Fortuna Ehrenfeld, Bad Hair Day
03:20 —> Tocotronic, Pure Vernunft darf niemals siegen
07:34 —> Element of Crime, Am Ende denk ich immer nur an dich
11:38 —> Silly, Bataillon d’amour
15:14 —> Hannes Wader, Einheitsfront-Lied
17:33 —> Georg Kreisler, Das Wort „verlassen“
21:10 —> Haftbefehl, Rolle mit mein Besten
24:14 —> Spaceman Spiff, Photonenkanonen
27:25 —> Gerhard Gundermann, Leine Los
29:58 —> Schnipo Schranke, Pisse
34:24 —> Daniel Kahn, Hallelujah
38:38 —> Dota Kehr und die Stadtpiraten, Zuhause
40:43 —> Bodo Wartke, Er
43:37 —> Rio Reiser, Für dich
48:59 —> Helge Schneider, Möhrchenlied
52:51 —> Götz Widmann, die zwei Trauben
57:25 —> Faber, lass mich nicht los
1:01:05 —> Zupfgeigenhansel, Still – die Nacht is ojsgesternt
1:04:30 —> Rainald Grebe, Verliebt
1:07:21 —> Gerhard Gundermann, Old Dixie down.

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Indie in der DDR 1989

Von weitem und von außen mag Indie in der DDR keine große Rolle gespielt haben. Musik in der DDR verbindet man aus dieser Sicht eher mit realsozialistisch reguliertem Ostrock, Schlager und sonstig beliebigen Gedudel, das mitunter nur schwer zu ertragen ist.

Spätestens aber, wenn man das großartige Buch „Bye bye, Lübben City“ gelesen hat, weiß man, dass es auch in der DDR eine durchaus lebendige Indie-Szene gab, die nicht selten abenteuerliche Ausmaße annahm, aber das nur am Rande.

Im NDR‐Nachtclub gab es neulich eine wirklich hörenswerte Sendung über Indie in der DDR im Jahr 1989. Lutz Schramm, der damals bei DT64 die Sendung „Parocktikum“ moderierte erinnert sich an das im Osten aufregende Musikjahr und hat Aufnahmen dieser Zeit dabei. Hier zu hören in der NDR-Mediathek.

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