Nach dem ich neulich die SWR Room tour vom vielleicht höchsten Tiny House von allen hatte, wies mich Jens auf diese Episode hin, die sich dem Haus von Josef widmet. Auch sehr schön.
Josef ist ein Original. Genau wie sein Haus. Geld hat hier kaum etwas gekostet. Und trotzdem finden sich in dem alten Bauernhaus lauter Schätze, die der 74-Jährige in den letzten Jahrzehnten gesammelt und gefunden hat, um sie vor der Müllhalde und vor dem Vergessen zu bewahren.
Vor etwa 40 Jahren kam der gebürtige Mainzer mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern auf der Suche nach einem bezahlbaren Zuhause und dem Wunsch nach einem alternativen Leben in das Dörfchen Gimsbach im Glantal. Und hier wurde er fündig: ein ehemaliges Bauernhaus aus dem Jahr 1744 mit großem Anwesen für 60.000 Mark: „Dafür hätte man im Rhein-Main-Gebiet vielleicht gerade mal eine Garage bekommen“, erinnert er sich.
Beruflich hat Josef als Hausmeister gearbeitet. Nachdem seine Frau die Familie verlassen hat, zog Josef die beiden Kinder allein groß. Da die kleine Familie nur wenig Geld hatte, der Hof jedoch baufällig war, musste er selbst anpacken und das Haus nach und nach renovieren. Er hat Balken freigelegt und Bruchsteine gemauert, hat die historische Bausubstanz wieder atmen lassen. Fast alles hat er allein gemacht, ganz ohne handwerkliche Vorkenntnisse. Das Haus habe ihn das alles „gelehrt“, sagt er. Und auch, wenn alles ein bisschen „krumm und buckelig“ ist, das Haus ist letztlich viel schöner geworden als er sich das je erträumt hat. Sein Haus ist für Josef wie ein lebendiger Organismus und das Arbeiten daran soll und wird nie aufhören.
(Direktlink | Danke, Jens!)