Falko Brocksieper. Frantic Formula – einer dieser Tracks, die ich bis heute mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Geliebt und gespielt im Jahr 2011 und in diesem Sommer aus irgendwelchen Gründen wieder in die Playlists geschoben. Ein wirklich wahnsinnig guter „Techno-Song“, von denen es halt so viele nicht gibt.
Ich kenne das, was Falko so macht, seit nun schon gut 10 Jahren und weiß gar nicht genau, ob er weiß, dass ich mal einer dieser Tüpen war, die einst auf TFE Records unbedingt einen Remix für eine der eigenen VÖs von ihm haben wollte: Saint iBot – Idont like Mondays (Falko Brocksieper Remix). Und das ich damals wollte, dass er neben Marko Fürstenberg im Winter 2005 das Gewölbe des Potsdamer Archivs zum Tanzen bringt. Wofür ich dann den von mir gefühlt wahrscheinlich schönsten Flyer und das dazugehörige Plakat ever entworfen habe. Und das die Aufpasser-Punks in dieser Nacht eigentlich schon um 04:30 Uhr den Laden dicht machen wollten, weil die müden Besetzer über diesem Floor endlich schlafen wollten, woraufhin wir die Aufpasser-Punks mit irgendeinem schlechten Speed, das irgendwer noch in der Tasche hatte, bestechen mussten und für sie den Vodka ab dem gratis ausschenkten. Nur um irgendwie diese Party bis in den Morgen zu retten. Meine Fresse, ist das alles schon lange her…
Den Flyer finde ich leider nicht mehr, aber diese Nacht war absolut großartig. Der eigentlich kleine Laden platze aus allen Nähten und wir mussten ab 02:00 Uhr die Leute an der Tür wieder nach Hause schicken, weil halt einfach keiner mehr reinpassen wollte. Zwei Stunden später diskutierte ich mit den Punks des Archivs über „gute“ und über „schlechte“ Drogen, weil die die Bullen rufen wollten, da irgendwer auf deren Parkplatz wohl „weißes Pulver“ gezogen hätte, was „ja nun so gar nicht gehen würde“. Außerdem war noch ein Pissoir zu Bruch gegangen. „Sowas gibt es hier nicht!“, haben sie gesagt. Die Punks im Archiv also wollten die Bullen rufen, weil irgendwer sich auf ihrem Parkplatz weißes Pulver in die Nase zog, was sie wiederum voll unanständig fanden. Ja. Seitdem ist mir das Archiv keinen Cent mehr wert und wir ließen das mit dem Veranstalten dort kurz später auch daraufhin bleiben. Ich mag dort bis heute nicht mehr spielen. Auch deshalb. Aber es war halt eine „diese Nächte“, die man nie vergisst…
Und dann merkte ich im Sommer dieses Jahres auf Facebook, dass Falko irgendwie mein Blog zu lesen scheint und dachte mir, „Frag doch mal. Vielleicht macht er dir einen Mix für den Kalender“. Und hier ist er: Driving Nowhere For Christmas. Deeper Anfang, der dann im Techno-Keller explodiert, um wenig später wieder die Bremse zu treten. So wie damals halt. Guter Mann.
(Direktlink)
Style: Tech, House
Length: 00:58:48
Quality: 320 k/bits
Tracklist:
Mobach – At The Mines Of Planet X (Nsyde)
Falko Brocksieper – Give Up The Ghost (Caduceus)
Tuff City Kids – PF03 (Internasjonal)
MFO – Motor (Dekmantel)
Aubrey – Behind The Mirror (Sweatshop)
Transllusion – Dimensional Glide (Tresor)
DIN – Aetas (Ostgut Ton)
Brooks Mosher – Phoenixx (Dolly)
Mr. G – Tripped Out (Phoenix G)
Inner City – Ahnonghay / Dave Clarke Remix (six6)
Todd Osborn – Put Your Weight On It / Chicago Mix (Running Back)
Neil Landstrumm – Cheeseburgers with Beltram (Kick+Clap)
DJ Aroma – Boeses Maedchen / Falko Brocksieper Remix (aromamusic)
Truss – Redbrook / Fred P. Reshape (Prime Numbers)
Alle der diesjährigen Kalendermixe finden sich hier.