Mein Vater hatte immer einen elipsenförmigen, dunkelgrauen Schleifstein im Besteckkasten. Wenn er meinte, dass sein Lieblingsmesser nicht mehr scharf genug war, holte er den Stein raus und wetzte das Messer da drüber. Irgendwie wurde es dann schärfer. Irgendwie aber sah die Klinge danach auch immer ganz schön mitgenommen aus. Es war ein ziemlich grober Schleifstein. Aber das Messer schnitt. Das tut es heute noch – mittlerweile liegt es in meinem Besteckkasten.
Andere schliffen ihre Messer damals in Maschinen mit Schleifsteinen. Sie hatten das irgendwo gesehen und meinten, dass das so gehen würde. Die Messer sahen danach meistens aus als wäre ein T-72 rübergefahren, aber sie schnitten wohl auch.
Ich gebe meine Messer zwei mal im Jahr zum Schleifer. Soviel Luxus muss sein. Ich glaube, die machen das dort auch maschinell, aber die Messer sehen danach immer gut aus und sind scharf.
Dieser Mann hier schleift ein Messer in mehreren Gängen, auf verschieden starken Schleifblöcken von Hand. Nass.
Vielleicht ist das nicht gerade der perfekte Zeitpunkt, sich dieses Video jetzt im Büro anzusehen. Es hat so eine meditative Wirkung. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
https://youtu.be/Ft93ncEBpGo
(Direktlink, via Devour)