Ein KommentarHamburgs Neuer Sound. #G20ham #g20 #G20HH17 pic.twitter.com/zxCDsSbUET
— oGnzo (@Feedforth) July 7, 2017
Schlagwort: Hamburg
Nachtrag zu gestern: N24 hat den Split Screen Beitrag hochgeladen, der auf einer Seite die G20-Staatschefs in der Elbphilharmonie zeigt, wo sie Beethoven lauschen, und auf der anderen Seite das, was derweil auf den Straßen Hamburgs los war. Wie aus einem Film. Clockwork Orange im Live-Stream.
https://www.youtube.com/watch?v=5RLT2sBXNI0&sns=em
(Direktlink)
Vorhin saßen die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten in der Elbphilharmonie zusammen und lauschten Beethoven. Sowohl Spiegel Online als auch N24 übertrugen im Stream per Splitscreen Bilder vom Inneren der Elbphilharmonie als auch von den Straßenschlachten, die draußen nach wie vor stattfinden. Draußen Riots, drinnen „Ode an die Freude“. Aufm Split Screen. Wasserwerfer zu Beethoven. So makaber wie ein Drehbuch.
Ein KommentarDieser Stream von @SPIEGELONLINE ist ein fucking Meisterwerk. #G20Hamburg #g20 pic.twitter.com/RsFtto7tI4
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) July 7, 2017
Hamburg heute: in Stadtteilen brennen dutzende Autos, die von durch die Stadt marodierenden Leuten in angezündet worden sind. Polizei ist auf den im Netz kursierenden Videos kaum bis gar nicht zu sehen. Sie wirken wie Werbefilme für eine konservative Wählerschaft. In meiner Filterblase wird darüber diskutiert, inwiefern diese Sachbeschädigungen einen Sinn ergeben.
Wenn die Polizei dann zu sehen ist, wirkt sie mitunter sehr nervös. In diesem Fall hier hilflos. 30 Polizisten schaffen es offenbar nicht, eine Frau von einem Räumpanzer zu holen. Zwei ballern dann Pfefferspray in die Richtung der Frau. Es ist ja so schön einfach. Die Frage der Verhältnismäßigkeit scheint sich keiner zu stellen.
Eine Frau klettert während der Proteste gegen den #G20-Gipfel in Hamburg auf einen Polizeiwagen und wird mit Pfefferspray besprüht. (sbr) pic.twitter.com/ZLKcvT6RHH
— dpa (@dpa) July 7, 2017
Eigentlich ist der Polizei Pfefferspray nur in Ausnahmefällen erlaubt, z.B.:
-
• im Notfall und zur Selbstverteidigung
• wenn andere Mittel versagt haben oder nicht helfen
• um Angreifer auf Abstand zu halten
Stellt diese Frau eine „Gefahr für Leib und Leben“ von #G20-Vertretern oder Polizisten dar? #NoG20 #BlockG20
Foto: @FuocoSavinelli pic.twitter.com/ssK2E90Wte— junge Welt (@jungewelt) July 7, 2017
Ich kann davon hier nichts entdecken, weiß aber auch nicht, was vor diesen Aufnahmen geschehen ist. Vielleicht hat die Frau ja im Vorfeld drei Polizisten im Alleingang vermöbelt. Kann ja sein. Wenn nicht sitzt das Pfefferspray einfach mal wieder zu locker. Konsequenzen wird es sicher keine haben.
Sommer vorm Balkon. Protest. Polizei. Wasserwerfer. #G20HAM17 #G20 #NOG20
Posted by Matthias Sdun on Freitag, 7. Juli 2017
Ich habe es leider nicht gepackt, selber hinfahren zu können, habe aber interessiert Live-Streams gesehen und Leute gelesen, die mittendrin waren. Eine Demo sollte es werden. „Welcome to hell“ war ihr Claim. Im Vorfeld hat die Hamburger Polizei schon ordentlich daran gearbeitet, den Demozug als ganz, ganz böse zu verkaufen. Ob sie tatsächlich das glaubten, was sie da veröffentlichten, ist nicht klar, getan haben sie es trotzdem und es stellt sich die Frage, ob da nicht tatsächlich wissentlich mit an den Haaren herbei gezogenen Zahlen und Informationen gearbeitet wurde.
Vor der Demonstration „Welcome to Hell“ – Fake News als Waffe der Polizei?
Noch Anfang des Jahres forderten Politiker der großen Koalition in Berlin die strafrechtliche Verfolgung von sogenannten „Fake-News“. Jetzt scheint es, als würde die Hamburger Polizei sich dieses Mittels bedienen, um im Vorfeld der Demonstration gegen den G 20-Gipfel „Welcome to Hell“ Stimmung zu machen. Schon vor Wochen wurde eine Zahl von 4.000 „Gewaltbereiten“ in den Ring geworfen. Die Zahl stieg in den letzten zwei Wochen sprunghaft über 8.000 bis auf 10.000 an. Außer dem Hinweis auf angebliche Erkenntnisse des Verfassungsschutzes gibt es nichts, was diese Angaben glaubhaft machen könnte.
Gegen 19:00 Uhr wollte die Demo dann auch starten und kam so gut 50 Meter. Dann standen ihr vier Wasserwerfen gegenüber. Gefolgt von zwei Räumpanzern. Keine Ahnung, wie genau die Polizeistrategie aussah, eine eventuell friedliche Demo an so einem Aufgebot vorbeiführen zu wollen, ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das gar nicht geplant war.
Polizei bereitet "Deeskalation" vor ? #NoG20 #welcometohell #w2h pic.twitter.com/qYmC3VZGn0
— Ⓐlex (@alex_dd89) July 6, 2017
Der Anlass für dieses Aufgebot waren nach Aussage der Polizei Hamburg Vermummungen, die im „Schwarzen Block“ stattgefunden haben. Der Stopp der Demo, vor der Wasserwerfer und Panzer standen, wurde damit
begründet. Die aber standen da ja wohl offenbar vorher schon.
Bei Nazi-Demos sind Vermummungen selten bis nie ein Thema. Nun gut, wird wohl Zufall sein.
Vermummungen nämlich sind laut Denke der Hamburger Polizei schon mal per se nicht mehr friedfertig. Okay.
Viele, der bis dahin Vermummten, nahmen ihre Vermummung runter, las ich auf anderen Kanälen. Es flog wohl ein Stein eines Betrunkenen, die Sache eskalierte, die Wasserwerfer fuhren in eine Demo mit 12.000 Teilnehmern, pfefferten mal wieder orgienartig und nahmen generell eher weniger Rücksicht. Angeblich wurde versucht, den „Schwarzen Block“ von der Demo zu trennen. Erfahrungen zeigen, dass diese Strategie selten bis nie funktioniert hat. Bis dahin ging mir ersichtlich kaum bis keine Gewalt von den Demonstranten aus. Die Demo wurde innerhalb von zehn Minuten aufgelöst. Die Polizei fuhr quasi einmal mit ihren Wasserwerfen durch die selbige.
Polizei zieht bis hinten zum Demozug durch. Hier ist keine Demo mehr. #g20hh #WelcomeToHell
— Eva Horn (@habichthorn) July 6, 2017
Es gab Berichte von verletzten Demonstranten und Menschen. Über die an der Seite der Demoroute gelegenen Mauern versuchten einige zu fliehen. Die ganze Sache eskalierte.
Hier sieht man, wie Menschen versuchen, sich zu retten. Aufgenommen vor ca. einer Stunde. #welcometohell #g20hh pic.twitter.com/nt1m8mb9Fa
— Eva Horn (@habichthorn) July 6, 2017
Nachdem die Demo quasi aufgelöst wurde, twitterte die Polizei Hamburg, dass diese jetzt weiterlaufen könnte.
Auch dieser Zynismus könnte Zufall sein. Allein: ich glaube nicht daran. Es wurden auf ihrer Anreise schon Leute genötigt, ihre Handies zu entsperren, um Einsicht zu bekommen. Polizei Hamburg so: Ihr könnt euch ja später darüber beschweren. Schreibt ne Eingabe oder so.
Und wir wissen alle, wie gehaltvoll derartige Beschwerden behandelt werden. Gerade, weil die Polizei Hamburg in den letzten Tagen gerne mal am Rande von Rechtsbrüchen agierte. Da passiert genau nichts. Aber hey, wird wohl Zufall sein. Und so.
Außerdem wurden am Hamburger Flughafen italienische Aktivisten aus Bologna kurzum des Landes verwiesen. Zufall. Und so.
Kann alles Zufall sein und so. Aber ich mag nicht daran glauben. Schon gar nicht, nachdem mehrere Journalisten, die da heute wohl auch nicht so gut wegkamen, unabhängig voneinander berichten, dass die Eskalation von der Polizei ausging.
Wer so eine Deeskalation hat, braucht keine Eskalation mehr. So viel ist klar. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Nachdem und bis jetzt gibt dort nun – na klar – Scharmützel mit den vor Ort eingesetzten Polizeikräften. Keine Ahnung, was die Nacht noch bringen wird…
Für mich ist schlimm, dass mich das Geschehene nicht mal mehr fassungslos macht, was bis vor ein Monaten der Fall gewesen wäre. Ich habe es so oder so ähnlich erwartet. Hartmut Dudde, Lehrling unter Schill, ist kein Mann aus Zuckerwatte und dürfte für diese Form der Eskalation die Verantwortung tragen. Ich glaube allerdings nicht, dass er die Verantwortung für die heute dort Verletzten und/oder Schwerverletzten tragen werden muss. Offizielle Zahlen gibt es bisher keine.
Und dann wird Fassungslosigkeit zu Wut. Heute ganz besonders.
Der Claim „Welcome to Hell“ wurde von einigen Aktivisten im Vorfeld als unzupassend tituliert. Von anderen wurde er belächelt. Dudde hat ihn heute für die Protestierenden vor Ort zur Realität werden lassen. Sicher kein Zufall, zumindest aber ganz fiese und bösartige Ironie.
Schlusswort:
Es würde mich nicht wundern, wenn die Nummer da in Hamburg der letzte Sargnagel für das Vertrauen in die Polizei ist.
— Holger Klein (@holgi) July 6, 2017
Echte Deeskalation ginge übrigens so.
40 KommentareNeues zu den Himbeeren. pic.twitter.com/MeqUigvFr1
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) July 6, 2017
Die Leute von 25hours-Hotels haben in ihrem Hamburger Haus ein Zimmer voll mit Prunk und Pomp gestopft und vermieten die „geschmackvolle“ Bude, wie sie Donald Trump gefallen dürfte, nun als „Trump Suite“ während des G20-Gipfels. Buchen kann man, in dem man bei eBay mitsteigert. Aktuelles Gebot liegt bei 940,00 EUR.
Great Design! Amazing Hotelzimmer! Zum G20-Gipfel für ein Wochenende in die „Trump-Suite“ des 25hours Hotel Altes Hafenamt Hamburg.
Der in Hamburg stattfindende G20-Gipfel hält Hamburg in Atem. Am Freitag 7. Juli wird das Gebiet rund um die Elbphilharmonie zur Sicherheitszone. Das 25hours Hotel Altes Hafenamt liegt direkt daneben. Erleben sie Polizeisperren, Kontrollen und Staatskarossen-Konvois hautnah und übernachten sie vom 7.-9. Juli 2017 stilecht in der extra dafür gestalteten „Trump-Suite“.
Tauchen Sie ein, in nie dagewesenen (mit wenigen Ausnahmen) Prunk und Luxus mit kleinem Augenzwinkern: Goldene Louis XIV-Sessel, ein massiver Kamin, opulente Textilien, ein goldener Haarfön und viel Bling-Bling. Inspiriert vom schmerzhaft-üppigen Einrichtungsgeschmack des hohen Gipfelteilnehmers wurde ein ikonisch-ironisches Zimmer geschaffen, das exklusiv und nur für zwei Nächte zum G20-Gipfel zur Verfügung steht. Danach bauen wir es ganz schnell wieder zurück. So great!
Das einzigartige Zimmer (ca. 40qm) steht am kommenden Wochenende vom Freitag, den 7. Juli bis Sonntag, den 9. Juli 2017 zur Verfügung. Die „Trump-Suite“ bietet zwei Personen reichlich Platz und kann einmalig nur hier über diese Plattform ersteigert werden. Neben 2 Übernachtungen im Doppelzimmer beinhaltet das Angebot Frühstück für 2 Personen, einen Willkommensdrink in der Boilerman Bar sowie ein Abendessen für 2 Personen im orientalisch-eklektischen Neni-Restaurant inklusive korrespondierenden Getränken (wahlweise am Freitag oder Samstag).*
Der Erlös der Versteigerung wird vollumfänglich der Klimaschutzorganisation „Klima ohne Grenzen“ gespendet.
Das ist ein sehr, sehr großartiges Angebot!
Besser als alle vorher!
Viel Spaß beim Bieten!
SPON hat ein Interview zu den Hintergründen.
Einen Kommentar hinterlassenNa huch! Hunderschaften der Berliner Polizisten, die zur Unterstützung vor dem G20-Gipfel nach Hamburg gereist waren, sind nun schon vor dem Gipfel wieder nach Hause zurückgeschickt worden. „Ursache dafür soll ein Fehlverhalten in ihrer dortigen Unterkunft gewesen sein“, heißt es. Sie hatten wohl keine Fernseher in dem Containerdorf, das ihnen zugeteilt wurde und auch generell keine Freizeitangebote, das ihnen wohl langweilig wurde und sie Party feierten. Offenbar etwas zu ausschweifend. Bei Springer schreibt man vom kollektiven Pinkeln an einen Zaun und von einer Beamten, die im Bademantel mit einer Waffe in der Hand auf dem Tisch getanzt haben soll. „Innerhalb der Behörden sei von einem Führungsproblem die Rede.“
Unser Statement zu einer vorzeitigen Rückkehr unserer Hundertschaften aus dem G20-Einsatz in #Hamburg:
^tsm pic.twitter.com/Kucm0h7r6Z— Polizei Berlin (@polizeiberlin) June 27, 2017
Die Berliner Polizei ist ja bekannt dafür, sich gerne mal daneben zu benehmen, aber so was…
6 KommentareZum kommenden G-20 Gipfel sind in Hamburg an verschiedenen Bahnhöfen Plakate aufgetaucht, die vorgeben, vom Hamburger Verkehrsverbund zu sein und zu den Tagen des G-20 Gipfels die kostenlose Nutzung des ÖPNV versprechen. Schöner Zug der HHV, könnte man meinen, zudem der außerdem eine generell kostenfreie Nutzung ab dem Jahr 2018 ankündigen. Leider aber sind die Plakate gefaket. Von wem genau sie kommen, weiß man bisher nicht. Bei der Hamburger Hochbahn ist man eher wenig begeistert und spricht von einer „offensichtlichen Fälschung, die so schnell wie möglich entfernt wird.“
Einen Kommentar hinterlassenMoses vermisst eines seiner Throw-Ups, welches er neulich auf eine Hamburger Bahn gebracht hatte. Um dieses zu finden hat er nun eine „Suchanzeige“ auf einem S-Bahnwagon gemalt und lässt diese durch die Stadt fahren. Dass sich das Dingen wieder anfinden wird, darf bezweifelt werden, aber Versuch macht bekanntlich kluch und probieren geht übers Nichtstun.
(via Urbanshit)