Da ich heute Morgen erst die Regenbogenfassaden hatte, hier Ähnliches an einer Hamburger S-Bahn. Katja Windau hat dieses Exemplar gestern vor die Kamera bekommen. Etwas dunkel sicher da drin, aber von außen doch recht hübsch anzuschauen.
Die Leute von Reclaim your City haben gerade eine schön bunt bebilderte Anleitung, wie man auf bestem Wege eine Regenbogenfassade machen kann. Als Mann vom Fach fällt mir natürlich gleich auf, dass da auch Tiefengrundierung reinkommt. Das soll ja schließlich auch halten, nech.
Aber, auch klar:
„Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass in Deutschland und einigen anderen Ländern Flächen und Wände nur mit Einverständnis der/der Eigentümer*in bemalt werden dürfen. Informiere Dich über die jeweilige Gesetzeslage!“
Hannover zählt zu den Hochburgen der Graffitiszene. Hier kämpft sogar eine eigene Sonderkommission der Polizei gegen die illegalen Attacken aus der Farbdose. Häuserwände, Türen und Brücken sind beschmiert. Alle paar Meter haben Graffiti-Sprayer in Hannover ihre “Tags”, ihre Kürzel hinterlassen.
Etwa 700.000 Euro Schaden verursachen illegale Sprayer jedes Jahr in der Region. Die sechs Beamten der Ermittlungsgruppe Graffiti durchsuchen vier Wohnungen gleichzeitig. Im Visier: Mitglieder einer Crew, die für dutzende “pieces” verantwortlich sein sollen.
Die Polizisten suchen die “Blackbooks”. In den Büchern skizzieren die Sprayer ihre Bilder. Nur mit diesen Hinweisen lassen sich die Taten zuordnen.
Aber die Polizisten finden noch viel mehr. Tag und Nacht ist die Soko im Einsatz. Kurz nach Mitternacht erreicht die Ermittler ein Alarm: Auf einem Abstellgelände der Bahn wurden Sprayer beobachtet. Vermutlich sind sie noch irgendwo auf den Gleisen unterwegs. Die Nordreportage begleitet die Sonderermittler der Polizei im Kampf gegen Sprayer, die die Stadt als ihre Leinwand nutzen.
Während heute die halbe Welt auf die Nachricht reinfiel, man habe Banksy in London verhaftet, hat er Mann einfach das gemacht, was er wohl am besten kann. In Bristol hat er auf seine ganz eigene Weise Das Mädchen mit dem Perlenohring auf eine Wand gebracht und es „Girl with a Pierced Eardrum“ genannt. Nice.
Banksys Oscar-nominierte Dokumentation lief gestern auf arte und steht jetzt für sieben Tage auf arte+7 zum Stream zur Verfügung. Genau das Richtige für einen Sonntag im Herbst.
Der französische Hobbyfilmer Thierry Guetta wird zum Thema seines eigenen Dokumentarfilms, als er seinen Cousin beim Anbringen bunter Mosaike filmt, die dem Computerspiel Space Invaders nachempfunden sind, und dabei im Frühjahr 2006 zufällig den Street-Art-Künstler Banksy kennenlernt. Nun will er lieber eine Reportage über den legendären – seine wahre Identität verbergenden – Sprayer drehen. Denn der Graffiti-Künstler ist ein Phantom, nur wenige wissen, wer er wirklich ist.
So verwundert es nicht, dass der Brite den Spieß umdreht und Guetta von seinem Vorhaben abbringt, die vermeintlich beste Street-Art-Dokumentation aller Zeiten zu drehen. Vielmehr überzeugt er ihn, die Perspektive zu wechseln und selbst als Künstler zu agieren. Unter dem selbst gewählten Pseudonym Mr. Brainwash fängt Guetta an, im großen Stil Kunst zu produzieren – Banksy unterstützt ihn dabei und filmt. Entstanden ist ein kurzweiliger und ironischer Film mit kritischen Seitenhieben auf Medien und Kommerz.
Drüben bei Urban Shit haben sie über die letzten Tage hinweg Graffitis gesammelt, die nach dem Tod von OZ in Erinnerung an ihn gemalt wurden. Da sind sehr geile Sachen bei.
„Auf die Nennung der Bildquellen haben wir in diesem Fall bewusst verzichtet und bitten um Verständnis.“
In Seattle hat irgendwer einem Bugatti Veyron einen roten Penis auf die Motorhaube gesprüht. Das gehört sich natürlich gar nicht! (Ich musste trotzdem sehr lachen. Es tut mir nicht leid! Ich tagge das mal unter Graffiti.)
An amateur psychologist seems to have been at work as a vandal on the streets of Seattle, painting a penis on a £1.5million supercar which some might say functioned as a substitute for the real, fleshy thing.
Anyone looking for a metal substitute for their own organ could do worse than the Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport: it’s the world’s most expensive production car, and does nought to 60 in 2.6 seconds.
Geile Aktion der New Yorker Maler 2ESAE und SKI, die in einem U-Bahn Wagon ihrer Stadt nachts komplett die Werbung mit ihren eigenen Arbeiten überkleben. Animal ist da mal mitgefahren. Das zeigt schön den Widerspruch in der immer wieder öffentlich geführten Debatte auf, warum Werbung überall ungefragt hingenommen wird, bei Graffiti aber immer Riesenfässer aufgemacht werden. Schönes Ding.
“Advertisers have been stealing graffiti tactics for years,” says long-time graffiti writer 2ESAE. SKI adds, “We’re not allowed to paint trains anymore. Who knew that years later… fucking Target could have a full car?”
SKI is referring to the time when the MTA first let a brand wrap an ad entirely around a subway car in 2010. Now, it’s not uncommon to see them taken over by an ad campaign, inside and out. ANIMAL followed the two graffiti artists as they hijacked a J train car at around 3AM, and replaced the ads with their own art in between the time it took to go from one stop to another.
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