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Schlagwort: GDR

Doku: Auferstanden aus Platinen – Die Heimcomputerszene in der DDR

Volker Strübings Dokumentation über die Nerds der DDR, die damals nicht Nerds genannt wurden, weil halt keiner das Wort schon kannte.

Die Dokumentation „Auferstanden aus Platinen“ erzählt die Geschichte einer Gruppe computerbegeisterter Jugendlicher im Ostberlin der späten 80er Jahre. Ihre Geschichte ist zugleich eine Geschichte über die Anfänge der digitalen Revolution.

https://youtu.be/wBvt8_qoYFs
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Flohmarktfund: Tapete Records veröffentlicht bisher unbekannten DDR-Spacepop-Song aus den 70ern und sucht nach der Sängerin. Charlie Keller – Ich, Sigmund Jähn


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Was für eine hübsche Geschichte zu diesem wirklich auch großartigen Lied von Charlie Keller. Wer und wo auch immer sie sein mag, ich hoffe man findet sie.

Ab 2009 veröffentlichten wir auf unserem Schwesterlabel Bureau B die inzwischen vergriffene Compilations „Funky Fräuleins“ Vol. 1 und 2 sowie „Beat Fräuleins“. Zu diesem Zweck trugen wir auf Flohmärkten etc. kartonweise Schallplatten und Memorabilia zusammen. Dabei fielen uns u.a. mit Bleistift beschriftete Tonbänder der Marke „Orwo“ die Hände. Mangels Abspielmöglichkeit lagerte das Band jahrelang ungehört bei uns im Büro. Jetzt kamen wir dazu es abzuhören. Es befindet sich ziemlich tolle Musik drauf, wohl gesungen von „Charlie Keller“. Den spärlichen Hinweisen und den Texten zufolge muss es sich um eine Künstlerin aus der DDR handeln, die Aufnahmen sind wohl Ende der 70er entstanden. Da man im Internet so gut wie nichts über die Künstlerin fand und auch den einschlägigen Expert*innen der Name nichts sagte starteten wir einen öffentlichen Aufruf mit der Bitte uns Informationen über Charlie Keller und ihre Musik zukommen zu lassen.


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Charlie Keller (vermutlich Pseudonym, richtiger Name bisher nicht bekannt) soll am 11. November 1950 in Wattenscheid geboren worden sein. Als überzeugte Kommunistin siedelte sie angeblich im Alter von 18 Jahren in die DDR über wo sie eine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin erhalten sollte. Es fiel der zwar talentierten, allerdings sehr impulsiven und in Westdeutschland sozialisierten jungen Frau schwer sich dem Kollektiv unterzuordnen weshalb sie sie die Hochschule bereits nach kurzer Zeit wegen zahlreicher disziplinarischer Verstöße wieder verlassen musste. Trotz ihrer Exmatrikulation wurde es Keller augenscheinlich jedoch gestattet weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Die wieder aufgefundenen Aufnahmen, legen davon Zeugnis ab. Die einmalige Chance eine hübsche, talentierte und vor allem westliche Kommunistin ins popkulturelle Schaufenster zu stellen wollte man sich im Kalten Krieg wohl nicht nehmen lassen. Pate hierfür dürfte der Erfolg des „Roten Cowboys“ Dean Reed gestanden haben. Vermutlich da sie ihr Temperament nicht unter Kontrolle hatte wurde es schlussendlich doch nicht gewagt ihre Musik zu veröffentlichen geschweige denn Keller öffentlich auftreten zu lassen. Zudem erschienen Kellers Texte höchstwahrscheinlich selbst für AgitProp-Verhältnisse als zu dick aufgetragen.

Frustriert ob der verhinderten Karriere und nicht Willens einer anderen Tätigkeit nachzugehen wurde Keller wohl für ihr Gastland immer mehr zu Last und galt bald als ideologisch unzuverlässig und somit als Gefahr. Angeblich wurde Keller kurz vor dem Mauerfall ausgebürgert und soll seitdem in Westdeutschland leben. Über ihren Verbleib ist bis dato nichts bekannt.

Zu Ehren des am 21.09.2019 verstorbenen Kosmonauten veröffentlichen wir das Lied zu seinem ersten Todestag.

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Auf ins Kinderferienlager!

Als ich das erste Mal von meinen Alten ins Ferienlager geschickt wurde, hasste ich es in diesem Moment. Zum Schluss der DDR war ich während der Sommerferien gerne drei mal für zwei Wochen weg und liebte es. Meine Alten auch – die hatten dann immer schön „kinderfrei“. Was ich dann immer dabei haben sollte:


(via DDR Museum)

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Elf99 Spezial aus dem Oktober 1990: „Die Kinder vom Busbahnhof“ – eine Doku über Jugendliche in Pößneck (Thüringen)

Ich finde mich in dieser flashbackenden Doku häufig selbst wieder, auch wenn ich damals mit 14 noch etwas jünger war, als jene fast jungen Erwachsenen in diesem Elf99 Spezial aus dem Jahr 1990, die über ihre Sehnsucht nach Freiräumen für sich reden. Und darüber, dass diese ihnen nicht gewährt wurden. Ich erinnere mich recht gut an diese Zeit. Keine Ahnung, wie es damals im Westen aussah, da war ich bis dahin selten bis nie. Aber bei uns Kids im Osten, war es nicht nur dort ziemlich genau so. Und dann hingen wir nachmittags und abends auf dem damals noch offenen Schulhöfen rum. Im Sommer im Schwimmbad. Ansonsten vor dem Tante Emma-Laden in der Vorstadt. Keiner wollte uns an nur einem dieser Plätze haben. Genau genommen wollte uns damals überhaupt niemand auch nur irgendwo haben. Weil wir störten. Alle, jeden, überall. Das war der Zeit und den damaligen Umständen geschuldet. Einer Zeit, in der wir einfach alle auf den Sack gehen wollten. Auch und gerade, weil sie uns keinerlei Freiräume zugestehen wollten. War schlimm, aber auch ein bisschen geil, weil schon auch sehr anarchistisch. Wobei wir damals nicht wussten, dass es dieses Adjektiv überhaupt gab. Und wofür es stand sowieso nicht. Wir trafen uns, versuchten Nazis zu meiden und hatten jugendlichen Spaß. War gut.

Mir fehlt hierbei ein bisschen die kritische Auseinandersetzung mit den damals gedeihenden Nazistrukturen, die 3-4 Jahre später das jugendlich, ländliche Leben komplett im Griff hatten, aber das spiegelt auch ganz gut die gesellschaftliche Auseinandersetzung damit statt, die eigentlich nicht stattfand, was uns damals schon tierisch ankotzte. Manche dieser Tüpen sitzen heute vielleicht in ostdeutschen Landesparlamenten. Weil sie schon in den 1990ern als nicht so schlimm empfunden wurden.

Ansonsten: sehenswertes Zeitdokument.

https://youtu.be/irs7XF49gNU
(Direktlink, via Jens)

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Dresdner Interregnum 1991 – Ein Poem

https://youtu.be/YpNBDmtVZl4
(Direktlink)

Dresden 1991, die DDR war gerade erst zu einem Kapitel in den zukünftig zu druckenden Geschichtsbüchern geworden, als der Dresdner Kameramann, Autor und Regisseur Werner Kohlert seine Stadt im Auftrage des Kulturamtes filmte und jene Gegebenheiten für die Nachwelt festzuhalten versuchte. Grau war es. Grau, wie auch ich meine Kindheit im Osten in Erinnerung habe – und das einfach nicht los werde. Dresden, Halle, Leipzig, Schwerin, Potsdam, Rostock… Überall war alles dunkelgrau, so meine Erinnerung.

Kohlert hat für Dresdner Interregnum 1991 damals 6.000 Meter Film aufgenommen, die die Elbmetropole in der Zeit des Umbruchs und der Neufindung verewigten: „das Grau der Innenstadt, die ersten Aufbrüche in die westliche Warenwelt, Ruinen der Neustadt, die schon dem Abriss geweiht waren bis hin zur Tristes der Neubausiedlungen am Rande der Stadt.
Rund 20 Jahre danach fasste Werner Kohlert seine Aufnahmen zu einem 60-minütigen Filmdokument zusammen, wohl wissend, dass jetzt die Zeit reif ist, um vergleichend, manchmal auch staunend auf die Metamorphose Dresdens zurückzuschauen.“

Das ist jetzt über zehn Jahre her. Die dabei entstandene Doku würde ich gerne mal sehen, finde sie aber aktuell im Netz nicht. Deshalb hier so eine Art Trailer und die Empfehlung auf die eigentliche Doku.

https://youtu.be/aDQATJlj6Q0
(Direktlink)

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„Elsist“ – ein Elektroauto in der DDR

Neben dem in der DDR damals entwickelten und in Budapest tatsächlich fahrenden Elektro-Barkas B1000 gab es offenbar weitere Bestrebungen, elektrisch angetriebene Mobilität auf die Straßen der Republik zu bekommen. Eine dieser Bestrebungen war der mit Elektromotor fahrende „Elsist“, an dem von 1974 bis 1978 in Finsterwalde eine Arbeitsgemeinschaft der „Station Junge Techniker“ gemeinsam mit ihrem Lehrmeister tüftelte. Dieser blieb allerdings ein Prototyp. Der mdr hat dem „Elsist“ im letzten Jahr einen kurzen Beitrag gewidmet.

Wie können wir unseren Verkehr grüner gestalten? Bereits in den 1970er-Jahren machte man sich in der DDR über Elektroautos Gedanken. Zum Beispiel mit dem Prototyp "Elsist".

Gepostet von MDR Umschau am Samstag, 23. Februar 2019

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Doku: Back in the days – Hip Hop und die DDR

Sehenswerte mdr-Doku aus dem letzten Jahr, die sich mit HipHop in der DDR auseinandersetzt. Soll mal keiner sagen, der wäre komplett am Osten vorbeigegangen.

„Die winzig kleine geschützte Welt DDR hat mir erst die Möglichkeit verschafft, ein bunter Vogel zu sein“, Bernhard Beatschmidt aus Dessau wurde, wie viele andere, 1983 mit dem Hip-Hop-Virus infiziert.

Als die ersten Bilder von amerikanischen Breakdancern über das Westfernsehen hinter den Eisernen Vorhang schwappten, fingen in der DDR von der Ostsee bis ins Erzgebirge junge Menschen an zu tanzen – auf öffentlichen Plätzen und Straßen – argwöhnisch beäugt vom Staat, von der Polizei vertrieben und sogar inhaftiert.

Doch ein paar Jahre später war Hip-Hop mit Breakdance, Rapmusik und Grafitti im sozialistischen Staat salonfähig. Das DDR-Fernsehen schmückte sich stolz mit dieser Jugendkultur. „Wir wurden sogar benutzt“, meint Mike Dietrich aus Leipzig. Doch mit dem Mauerfall zerfiel auch die Hip-Hop-Szene der DDR.

„Back in the days“ erzählt ein kaum bekanntes, aber schillerndes Stück DDR-Geschichte. Breakdancer, Musiker und Sprayer der damaligen Zeit berichten von Grafitti in der NVA, Schmuggelware aus dem Westen, selbstgestalteten Klamotten und von einer bunten Republik im grauen Alltag. Die Dokumentation präsentiert bisher nicht gezeigte Amateuraufnahmen aus den Anfängen bis hin zu den großen Fernsehshows der DDR gegen Ende der 1980er.


(Direktlink, via I ❤ Grafitti)

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Trabant Deluxe, 1982

Besonderes Highlight damals: Die neue Kraftstoffanzeige, die nach dem bekannten Geberprinzip arbeitet.

„Im Verkehrsmagazin von 1982 klärt der Berliner Trabi-Werkstattchef Schulze über die Verbesserungen am neuen Trabant-Modell auf.“

https://youtu.be/5ynxQF3pd-I
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Die anderen Bands und der Soundtrack der Wende: Kein Bock auf Ostrock

Umfangreiches und sehr interessantes Special von hr1, das sich nach 30 Jahren des Mauerfalls dem Soundtrack der Wende in der DDR widmet.

Als am 9. November 1989 die Mauer fällt, haben nicht nur schon tausende junge Leute die DDR verlassen. Viele von denen die noch da sind, haben sich schon lange vom Staat und den etablierten Ostrockbands abgewandt. Den Soundtrack ihres Lebens bestimmen seit einiger Zeit junge und unangepasste Bands. Nicht aus London, New York oder der BRD – sondern aus Ostberlin, Leipzig oder Karl-Marx-Stadt. Unter dem Label „die anderen bands“ prägen sie für viele den Soundtrack der Wende.

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