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Schlagwort: Festivals

Ohne Ticket auf die Fusion

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(Als alles noch so schön war: Fusion Flyer von 2006)

Dass die Ticketlimitierung der Fusion seit ihrer Einführung immer wieder für Gesprächsstoff sorgte, ist nicht neu. Diese Debatten wiederholen sich seitdem jährlich. Auch weil einige bis viele enttäuscht darüber sind, mal keines der offenabr immer noch sehr begehrten Tickets zu bekommen. Kann man jetzt dramatisch finden, ist es aber eigentlich gar nicht.

Im letzten Jahr wurde nachdem Fest dann darüber gesprochen, dass sich Hunderte oder gar Tausende unbefugt und ohne Ticket Zutritt zu dem Gelände beschafft haben, um quasi als blinde Passagiere mitfeiern zu können. Nicht sonderlich fair, aber in den vielen Jahren davor schon immer Normalzustand. Offenbar aber hat das zugenommen, was wohl auch zu nicht unerheblichen Unfällen und Verletzungen führte, wenn man dem leicht dramatischen Newsletter des Festivals Glauben schenkt.

Nun hat sich vor ein paar Tagen eine Facebook-Gruppe gegründet, die den Namen „Ohne Ticket auf die Fusion“ trägt und anfänglich offenbar nicht ganz ernstzunehmende Vorschläge sammelte, wie man denn auch ohne Ticket auf das Gelände kommen könnte. Das hätte durchaus witzig sein können, mit unter ist es das gar, wenn man den Ernst mal außen vor lassen würde. Das aber fällt vielen offenbar schwer. Wenn es um die Fusion geht, versteht man keinen Spaß. Die Kommentare, die dort mittlerweile eingehen, sind alles andere als menschenfreundlich und desto krasser die Kommentare werden, desto krasser werden auch die Beiträge der Admins, einige davon sind durchaus schlicht geschmacklos.

Es ist schon echt bemerkenswert, welche Ausmaße dieses einst so schöne und gemütliche Festival heute angenommen hat und mit welcher Vehemenz dort alle Beteiligten in einigen Belangen aufeinandertreffen. Sein es auch nur jene, die sich auf welche Weise auch immer als beteiligt empfinden.

Und falls wer fragt, warum ich das als auch nur irgendwie relevant empfinde, ganz einfach. Zum einen ist diese dort entstandene Seite beispielhaft für die aktuelle Kultur der digitalen Auseinandersetzung, die immer weiter in den Keller zu steigen schein. Zum anderen war die Fusion über zehn Jahre hinweg der mir immer liebste Jahresurlaub. Und es betrübt schon ein wenig, zu sehen, wohin sich das entwickelt hat. Auf mehreren Ebenen.
(via Sara)

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