Lutz Donnerhacke, offenbar im Osten geboren und aufgewachsen, hat einer jüngeren Journalisten Fragen zum Thema Internet in der DDR beantwortet. Eigentlich gibt es da nicht sonderlich viel Spielraum, weil es gab dort kein Internet. Das hätte man wissen können.
Insbesondere gelang es mir nicht, ihr begreiflich zu machen, welche politische Dimension diese Anfrage hat. Ein Mitarbeiter an einer Universität kann nicht im Namen des gesamten Landes sprechen und handeln.
Wesentlich schwerwiegender waren allerdings die inzwischen eingefahrenen Gedankenwege der „Digital Natives“. Sie können es sich schlicht nicht vorstellen, ohne Internet und Smartphone zu agieren.
Eine der Fragen war, ob ich ein spontanes Foto hätte, wie ich in der Uni an einem Rechner (es war damals PC-10) sitze. Ganz abgesehen davon, ob diese Aufnahme auf Papier/Film vorliegen könnte, zeigt es das Selbstverständnis eines „Ich dokumentiere mein Leben mit Selfies“-Typs.
Ich habe heute kurz mit Jugendlichen darüber gesprochen, wie das Internet in der DDR denn wohl ausgesehen hätte, wenn die Mauer damals stehen geblieben wäre. Ich mag mir das nicht wirklich vorstellen. Sie konnten es nicht, denn das Internet hat sie ihr Leben lang begleitet.
Donnerhacke jedenfalls veröffentlichte Teile des Interviews und es ist ziemlich interessant, wie weit sich das Internet als solches heute selbstverständlicht hat.
(Danke, Arnold!)