Nico Semsrott hat heute seinen Austritt aus Die Partei bekannt gegeben. Es liegt an Martin Sonneborn und seinen mitunter rassistischen Kapriolen und seinem Umgang mit der Kritik daran. Versteht der Nico nicht und findet das nicht so cool. Ich auch nicht. Guter, richtiger Schritt. Hier seine „humorlose Erklärung“ dazu.
Für mich geht es bei Martin Sonneborns Tweets von vergangener Woche weniger um eine Debatte über den Sinn und Zweck von Satire, sondern vielmehr um einen ignoranten Umgang mit Feedback. Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen fühlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgefühl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren.
Am 9. November, dem geschichtsträchtigen Datum des großflächigen Beginns der gewaltsamen Judenverfolgung, hat die Nazi-Splitterpartei, sogenannte „Die Rechte“, der inhaftierten Holocaust-Leugnerin Haverbeck in Bielefeld nachträglich zum Geburtstag (8.11.) gratulieren wollen. Das Verwaltungsgericht Minden sah darin „keine Stoßrichtung gegen das Gedenken an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft“, hieß es in dem Beschluss, mit dem sie die Demo genehmigten. Dagegen gab es eine Kundgebung, die Die PARTEI mit einem Plakat ankündigte, auf dem „Nazis töten.“ stand. Der sogenannte Staatsschutz witterte darin eine Aufforderung und ließ die Plakate von der Bundespolizei abhängen. Jetzt hat die Anklagebehörde die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen der Plakatierung „wegen nicht hinreichenden Tatverdachts“ eingestellt. Die sieben sichergestellten Plakate würden den der Partei heute wieder ausgehändigt. „Der entscheidende Unterschied ist der Punkt auf dem Plakat. Einer Aufforderung folgt ein Ausrufezeichen.“ Die PARTEI will die Plakate nun wieder in Bielefeld aufhängen.
Ist mir unverständlich, warum die Polizei ein Plakat mit der Aussage "Nazis töten." abhängt. Ist doch ein Fakt? https://t.co/NtBb9ihNpZ
Nachdem man am Wochenende in Ostritz versucht hat, eine Nazi-Veranstaltung trocken zu legen, legt die Partei Oberfranken ganz trocken nach: Ostritzer Alkoholfrei. Ich lachte.
Neulich bei Maischberger. Gerne beide Bilder in Groß ansehen. Und: ich glaube das auch nicht so richtig. Aber: das selbe Problem dürfte wohl die SPD haben, wenn die so weitermachen wie bisher.
Wer gänzlich auf Content rund um und zur AfD verzichten möchte, kann sich jetzt sowohl ein Browser-Add-on als auch eine Offline-Variante bei die Partei besorgen, die den ganzen Mumpitz dann blockt. Einerseits gut, erspart man sich den Scheiß. Andererseits löst der Versuch des Wegignorierens das Problem nicht. Bin da immer noch etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite versuche ich, den Haufen zu ignorieren, auf der anderen komme ich mitunter nicht umhin, trotzdem was darüber zu machen.
So oder so, ab jetzt kann geblockt werden: afdblocker.de.
Der Clip, den das ZDF in seiner Originalfassung nicht zeigen wollte, nun in korrigierter Version, die dann so auch im TV läuft. Hier dennoch das Original. Und es ist schon etwas absurd, dass sich ausgerechnet die Partei um dieses Thema bemüht, die den Stempel „Satirepartei“ trägt. Viele der anderen scheinen dieses für sich ausgeblendet zu haben. Mehr Infos zur Kampagne gibt es bei Sea-Watch unter Hold your breathe.
Grundsätzlich ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk dazu verpflichtet, Wahlwerbung aller zur Wahl stehenden Parteien zu senden. Ausnahmen sind dann möglich, wenn jene vorgelegten Spots auf irgendeine Weise gegen geltendes Recht verstoßen. So neulich geschehen bei einem Spot der NPD, den das ZDF nicht senden wollte, weil dieser gegen das Verbot der Volksverhetzung verstieß.
Nun hat das ZDF einen weiteren Wahlwerbespot aus seinem Programm gekickt. Einen von Die PARTEI. Der Grund dafür: der Clip sei ein Unterstützungsaufruf für die Organisation Sea-Watch, sagte eine ZDF-Sprecherin. Und den wolle man so nicht senden.
„Die Partei“ hatte die Gestaltung des Spots der Rettungsorganisation Sea-Watch überlassen. Der Spot zeigt, wie ein Junge im Meer ertrinkt, und endet mit der Aufforderung: „Helfen Sie uns, das Sterben zu beenden.“
Pressemitteilung von Die PARTEI dazu:
Offenbar mag man es beim ZDF dem Zuschauer nicht zumuten, dabei zusehen zu müssen, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken, während es bei der Europawahl ja im besten Fall darum gar nicht gehen soll. Oder so.
Martin Sonneborn, für Die Partei Mitglied im europäischen Parlament, hat auf seiner Website ein Entschuldigungsschreiben für jene Schüler, die freitags nicht zur Schule gehen können, weil sie an Klimademos des #FridayForFuture teilnehmen. Finde ich gut und frage mich, ob es einen Grund gäbe, warum so eine höchstoffizielle Entschuldigung nicht gültig sein könnte. Ich sehe da keinen.
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