Ich weiß jetzt nicht, wer so ein Dingen gebrauchen kann, weiß aber, dass es möglich ist, sich eines selber zu machen. Funktioniert dann ganz ohne umdrehen, vor- und zurückspulen. Und sieht irgendwie ja auch ganz geil aus.
2 KommentareSchlagwort: Cassette
Ich hatte Kassetten bevor ich Schallplatten hatte. Viele. Ich fand die damals ganz geil. Abends bei RIAS Berlin Musik aus dem Westen aufnehmen und so. Auf dem Schulhof den Großen dabei zusehen, wie sie die 65ste Kopie eines Ärzte Albums für 30 Ostmark verscheuern. Das für unerreichbar halten. Auf beiden Seiten. Das manuelle Spulen, um Batterien zu sparen und Pausen zwischen die Songs zu bekommen. Mixtapes als Liebesbriefe verschenken und das alles.
Als es die dann nicht mehr gab, war es auch nicht so schlimm. Im Gegenteil. Platten waren zwar nicht wirklich transportabel, aber mit der CD waren Kassetten auf einmal total egal geworden.
Meine Große, geboren um die Jahrtausendwende, kennt die noch, weil sie damals einen Rekorder mit Aufnahmefunktion hatte. Die wüsste, wie das geht. Meine Kleine kennt den Begriff, hat die Dinger mal in der Hand gehabt, sagt aber selber, dass sie nicht mehr wüsste, wie so eine Kassette abgespielt werden müsste.
Hier hat ein Vater seinen Kids ein paar Kassetten gegeben und sie gefragt, wie sie sich die wohl anhören könnten. Sie packen es nicht. Klar.
Aber das ist alles gar nicht schlimm. Wer will sich heute schon noch mit dem manuellen Aufspulen aufhalten? Und dann das ewige Geleier! Dafür haben wir heute den Gauland. Und wirklich alt macht es auch nicht, zu wissen, wie man so ein Dingen in den Walkman bekommt. Ich habe noch Tonbänder auf Spulen gewickelt. Tonbänder!
(via Blogrebellen)
Jetzt, wo die Kassette eine kleine Renaissance erlebt, kriegen auch die Abspielgeräte Updates. So wie dieser kleine Mini-Walkman, der das Band ganz anders angeht, als alles bisher Gesehene. Der lässt sich dann auch praktischerweise noch einfach so an die Klamotten klippen. Bisher nur als Design-Studie, ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dafür eine Crowdfunding-Kampagne geben könnte. Die würde wahrscheinlich sogar ziemlich gut laufen.
(Direktlink, via Blogbuzzter)
Nach der Wiederauferstehung der Schallplatte erlebt aktuell auch die Kassette eine kleine Renaissance. Klar, dass die auch irgendwo erst einmal hergestellt werden müssen. Und während ich hier im Blog schon ungefähr drölf Dokus über die Herstellung von Schallplatten hatte, habe ich mir noch nie angesehen, wie Kassetten hergestellt werden. Super Deluxe hat sich das jetzt mal angeschaut.
(Direktlink, via Devour)
Manche Leute da draußen schwören immer noch, oder besser wieder, auf die gute alte Kassette. Vinyl Factory hat sich diese Szene mal ein bisschen genauer angesehen und diesen Beitrag darüber gedreht. Sympathische Sache, aber ich hab gar kein Tapedeck mehr. Nirgends.
„Experimental and avant garde music has always sought release through peripheral channels. Where in the past that might have been via a number of hand-painted records handed out at concerts or between friends within local scenes, independent labels with creativity (rather than cash) to burn are turning to cassettes as an available, affordable and more immediate medium to release music on.
And where in the past, DIY cassette culture may have been more central to grassroots punk and hip-hop culture, electronic music producers are now exploiting the analogue texture of tape for its sonic qualities too.“
(Direktlink, via Vinyl Factory)
Eine kurze Reportage aus dem Jahr 1985. Wer hätte damals schon gedacht, dass die CD ein paar Jahrzehnte später zum Stiefkind in der Musiksammlung werden würde.
https://youtu.be/vwrU8s-M-gc
(Direktlink, via reddit)
(Foto: Pascal Terjan, CC BY-SA 2.0)
Irgendwelche Leute haben schon im Jahr 2011 dutzende Kassetten aus den 80ern digitalisiert und als 30 GB großes Paket auf Archive.org zum Download (Torrent) zur Verfügung gestellt. Das ganze ist ein bisschen wie eine riesengroße Wundertüte, weil es das alles eben nur zusammen als .tar-File gibt, wobei man vorm Laden natürlich nicht weiß, was genau da auf einen zukommt.
Klanglich geht das laut Beschreibung in die Richtung: „Tape experimentation, industrial, avant-garde, indy, rock, DIY, subvertainment and auto-hypnotic materials,” although its curator cautions that “most of what you are about to hear is rather difficult to file.”
Vielleicht lädt das mal wer – ich kann gerade nicht.
(via Electronic Beats)
Ich habe jetzt nicht geprüft, ob das auch für den internationalen Markt gültig ist, oder es da irgendwo doch noch einen weiteren Hersteller von Kassetten geben könnte. Wenn nein, Hut ab für das Durchhaltevermögen, was sich am Ende wohl auch auszuzahlen scheint. Wenn doch, dennoch eine nostalgisch berührende Story.
https://youtu.be/UJ4BcZ8ZTjc
(Direktlink, via Devour)
Zwei Relikte aus den 80ern, von dessen Existenz ich bis eben noch nichts wusste. Teac hat mit der Open Kassette ein Tape auf dem japanischen Markt gehabt, bei dem sich die Bänder wechseln ließen.
https://youtu.be/50kOJRfVCQ4
(Direktlink | Danke, Heinz Kalle!)
Und von Kenwood gab es dieses wirklich sehr abgefahrene Tapedeck fürs Auto.
(Direktlink, via reddit)
Die Idee, USB-Speicher in der guten, alten Kassettenoptik an den geneigten Käufer zu bringen, ist nicht neu und wurde hier schon gezeigt. So charmant und wenigstens halbwegs individualisiert wie die australische Produktdesignerin Tiffany Roddis die Teile jetzt über Etsy anbietet, habe ich die vorher allerdings noch nicht gesehen. Und: Der Speicher ist die Kassette selbst.
(via Laughing Squid)