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Schlagwort: Brandenburg

Nachtrag zum Landespokalfinale, Freunde, Helfer, Pfefferregen

Es war Ende Mai, als sich der SV Babelsberg 03 zum Landespokalfinale gegen FSV 63 Luckenwalde aufmachte. Man war guter Dinge, dass Babelsberg das Spiel gewinnen würde, was am Ende auch der Fall war. 03 gewann 1:3. Nach dem Spiel wollten sich einige Fans aus dem Block der Babelsberger zum Feiern auf dem Spielfeld zusammenfinden. Das ist so wohl nicht erlaubt, wird von anderen Vereinen allerdings weitestgehend geduldet. So nicht in Luckenwalde. Die Polizei ging dort mehr als ruppig mit den Fans um, vermöbelte diese teilweise und sprühte literweise Pfeffer in einen Block, in dem wohl auch Kinder standen.

Die Sache, der dort von Seiten der Polizei offensichtlich unverhältnismäßig angewandten Gewalt, ging hier kurz durch die zumeist regionalen Medien, sorgte für etwas Unruhe zwischen Faninitiativen und dem Verein, wurde darüber hinaus aber nur wenig diskutiert. Sowohl juristisch als auch politisch ist seitdem nicht viel passiert. „Wir warten bis heute auf die umfassende Aufarbeitung der Vorkommnisse“, sagt Max Hennig, Mitglied im Fanbeirat des SV Babelsberg 03.

Die Macher der Initiative nur03* wollen das so nicht hinnehmen und haben neben einem Dossier zu den Geschehnissen auch Videomitschnitte gesammelt und jetzt veröffentlicht. „Da die Behörden sich seit Monaten weigern, die unverhältnismäßige Eskalation und die exzessive Gewalt gegen Babelsberg-Fans aufzuarbeiten, sind wir aktiv geworden“

Zumindest kurzeitig. Denn kurz darauf wurde das besagte auf Vimeo wieder gelöscht.

„Es wurde extern herausgenommen und wir können nicht mehr auf unseren Account zugreifen“, so Hennig, der keine Informationen herausgeben konnte. „Wir müssen dies intern nun erst mal klären und nachforschen, wie es dazu kam.“ Ob das Video neu hochgeladen wird und wer für die Löschung verantwortlich sein könnte, ließ er offen.

Mittlerweile gibt es einige Reuploads. Das Video zeigt Szenen, in denen Polizisten offensichtlich mehr als „nur ihren Job“ machen. Einige von ihnen ohne Kennzeichnung. Es gab mehrere Verletzte, eine Person musste reanimiert werden. Und es ist nicht wichtig, was in diesen Szenen nicht zu sehen ist, wie ja gerne argumentiert wird. Es geht eher darum, dass sich eben oder gerade auch Polizisten an Gesetze zu halten haben. Ganz gleich, in welcher Situation. Dazu gehöre es schon mal seiner Kennzeichnungspflicht nachzukommen. Auch um Geschehnisse wie diese im Nachhinein adäquat aufklären zu können, was hier trotz der Videoaufnahmen schwer bis unmöglich sein dürfte.



(Direktlink, via Vice Sports)

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Ronny, Problemstorch

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(Symbolbild: Blickpixel, Pixabay)

„Ronny“, „Brandenburg“ und „Probleme“ reicht schon, um hier im Blog zu landen.

Im Brandenburgischen Glambeck marodiert aktuell ein Storch durchs Dorf. Irgendwer hat ihm den Namen Ronny gegeben. Passt ja, irgendwie.

Ronny geht den Leuten dort ziemlich auf den Saque. Er klopft an ihre Autos, was in der Rigaer in Berlin für einen SEK-Einsatz reichen würde, und in Brandenburg den Lack ruiniert. Da versteht man in Brandenburg keinen Spaß. DER LACK! Auch klopft er an die Terrassentüren, in denen er sich spiegelt. „Die Autos stehen eben nicht mehr draußen“, meint Ortsvorsteherin Hilde Peltzer-Blase. Fenster und Glastüren lässt man dort jetzt lieber zu.

Außerdem fährt Ronny, der Problemstorch von Glambeck, ein eher nicht so cooles Familienmodell.

Ronny gelang schon im Juni, das Männchen des bereits im Dorf brütenden Storchenpärchens zu vertreiben und seine Stelle einzunehmen. Aber zum Vorzeigevater wurde er nicht. Die Mutter habe ihr Junges größtenteils allein aufgezogen, berichtete die Ortsvorsteherin.

(Danke, Michael!)

Nun hofft man in Glambeck, dass Ronny Ende August gen Süden zieht und bitte nie wieder den Weg zurückfindet.

Die taz fordert derweil Solidarität mit Ronny.
(via Tante Polly)

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Ein Bahnhof in Brandenburg

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Ich habe vorhin das gute alte erst-20-dann-40-dann-70-Minuten-Verspätung-Spiel bei der Deutschen Bahn erwischt und bin auf Grund dessen auf einem Bahnhof gestrandet, der schon lange weder Farbe, die nicht aus der Dose kommt, noch Betonsanierung gesehen hat und hier eigentlich gleich um die Ecke liegt. Dort stand ein Spruch an der Wand, der das Ambiente ganz wunderbar zu transportieren weiß.

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Im Stream: Deutschboden

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In der Mediathek des rbb gibt es noch bis zum 21.06. André Schäfers Film Deutschboden, welcher auf Moritz von Uslars gleichnamiger Langzeit-Beobachtung und dem dazu veröffentlichtem Buch basiert. Dafür hat er sich drei Monate in Zehdenick eingemietet. Für mich als Brandenburger ergeben sich dabei so einige Déjà-vu. Der Film spiegelt nicht bierenst und dennoch ernstnehmend den Alltag in Brandenburg. Er beobachtet und dokumentiert weit verbreitete Klischees, ohne sich über diese lustig zu machen, oder die Leute belehren zu wollen und schafft so ein Bild des gemeinen Brandenburgers. Ob das Deutschland zu einem „feinen Kerl“ macht, lass ich mal dahin gesellt, denn so supersympathisch sind die gezeigten Charaktere dann doch nicht alle. Wie das halt so ist in Brandenburg.

„Raus aus dem hippen West-Berlin, rein in den wilden Osten. Dort will Moritz von Uslar ihn finden: den Superproll. Springerstiefel, Bier, Kippe, Spuckefaden – das volle Programm. Doch der Großstädter lernt Land und Leute kennen, die Mitglieder der Rock-Band „5 Teeth less“ werden seine Jungs, Hackepeterbrötchen seine Leidenschaft. Und während wir erfahren, dass Körper-Tuning wie Waxing, Tätowierungen und Augenbrauen trimmen eine ernste Sache sind, stellt der Reporter fest:
Deutschland ist ein feiner Kerl!

„Deutschboden“ leuchtet – es ist das Licht der Tankstelle
an der Ausfallstraße nachts um halb eins. „

Hier der Trailer, hier der Link zur Mediathek.

https://youtu.be/krfkIRnp7Kw
(Direktlink, via FernSehErsatz)

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Die Landesregierung von Brandenburg stellt offiziell fest: Hier gibt es keine Chemtrails

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(Foto: PrashantaCC BY-SA 3.0)

Die Linken-Abgeordnete Andrea Johlige hat eine kleine Anfrage an die Brandenburger Landesregierung gestellt, in der sie wissen möchte, wie das hier im Land so mit den Chemtrails ist. Diese Frage wurde ernsthaft beantwortet und kommt zu dem Fazit, dass es hier keine Chemtrails gibt.

Die Landesregierung habe „ keine Hinweise über Flugzeugemissionen, die nicht auf die ausschließliche Verbrennung von Kerosin zurückzuführen sind“. Als Beleg dafür führt das Ministerium das Luftgütemessnetz des Landes Brandenburg und die Messnetze anderer Bundesländer oder europäischer Nachbarländer an: „Es finden sich keine Hinweise auf das Ausbringen von technischen Sprühgasen, Nanopartikeln oder sonstiger in diversen lnternetforen erwähnter Substanzen zum Zweck des Geo-Engineerings.“

Ich fürchte aber, dass das die Chemtrail-Gläubigen nicht gänzlich überzeugen kann.

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Fußball, Landespokalfinale, Freunde, Helfer, Babelsberg, Pfefferregen

Ich hab’s ja nicht so mit Fußball. Im Gegenteil. Mein Große aber steht drauf. Babelsberg ist ihr Verein. Gestern gewannen die das Landespokalfinale in und gegen Luckenwalde. Nach dem wohl verdienten Sieg wollten einige der Babelsberger Fans den Zaun übersteigen, um mit ihren Spielern gemeinsam zu feiern. Cops hinderten sie daran, prügelten einige Fans blutig, pfefferten, was das Zeug hielt und verursachten, dass ein Notruf-Helikopter einfliegen musste. Die Betroffene ist Asthmatikerin stand im Pfefferregen. Es steht geschrieben, dass selbst auf Kinder in den Fanrängen keine Rücksicht genommen und trotzdem gepfeffert wurde.

Pfefferregen:


(Direktlink)

Meine Große hatte Angst. Große Angst. Und es verschafft mir enormes Unbehagen, zu wissen, dass meine Tochter beim Landespokalfinale im Land Brandenburg mit dem Pfeffer der Cops im Gesicht unsägliche Angst erfahren musste. Das schult das „Vertrauen“ in die Beamten. Sie erarbeiten sich das. Und müssen sich gar nicht wundern, wenn sie keiner lieben mag.

Die Verantwortlichen des SV Babelsberg 03 übten nach der Partie allerdings Kritik am Polizeieinsatz. „Ich habe den spontanen Eindruck gewonnen, dass die Polizei nach Spielende überreagiert hat“, sagte Babelsbergs Vorstandsvorsitzender Archibald Horlitz. In einer Vereinsmitteilung heißt es: „Das aggressive Verhalten der Polizei, die absichtliche Trennung der Mannschaft von den Fans und die Verweigerung des deeskalierenden Eingreifens unseres Sicherheitsdienstes führten dann in Summe zur bekannten Eskalation nicht nur auf dem Spielfeld und im Gästeblock, sondern auch im Eingangsbereich des Stadions.“
(Sportbuzzer)

Und irgendwas musste dann halt auch machen:

Official: Vorläufige Stellungnahme von Babelsberg 03 zum Polizeieinsatz nach dem Pokalendspiel in Luckenwalde

Dadurch war der Platz zwischen den Polizeikräften und dem Zaun extrem begrenzt, wodurch es in der Folge vermehrt zu direktem Kontakt zwischen Polizei und Anhängern des SV Babelsberg 03 kam. Zudem wurden Ordner des SVB sogar aktiv daran gehindert, in diesen Bereich zu gelangen, um zwischen Fans und Polizei zu vermitteln und deeskalierend einzuwirken. Auch wurden Spieler unserer Mannschaft von den Einsatzkräften der Polizei rüde daran gehindert, mit unseren Fans am Zaun zu feiern. Zu diesem Zeitpunkt war aus unserer Sicht keine Gefahrensituation erkennbar.

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Brandenburger Polizei legt 28 neue Funkwagen still

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(Symbolbild: Thomas Doerfer • CC BY-SA 3.0)

Erst vor ein paar Wochen hatte die Brandenburger Polizei mit großem Buhei 28 nigelnagelneue Dienstwagen der Marke Opel in ihren Fuhrpark aufgenommen. Die Freude war groß – neue Autos und so. Mittlerweile ist diese Freude etwas gedämpft, Blaulicht, Martinshorn und andere Elektronikbauteile der 28 Opel Zafira sollen verrückt spielen, sich mitunter selbständig machen, so das die Kisten jetzt aus dem Verkehr gezogen wurden. Eine Rückgabe aller Fahrzeuge droht.

Die Signalanlage der 28 nagelneuen Opel Zafiras habe sich teilweise selbstständig an- oder ausgeschaltet. Die erst Mitte März mit einer großen Übergabezeremonie in Dienst gestellten Kompaktvans sollten eigentlich alte VW-Busse ersetzen, die schon 250 000 bis 490 000 Kilometer auf dem Tacho haben – die können jetzt nicht ausgemustert werden.

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Brandenburg testet Notruftaste gegen „Reichsbürger“

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Die selbsternannten Reichsbürger werden offenbar zunehmend zu einem mehr als nur nervenden Faktor bei Ämtern. Brandenburg hatte vor ein paar Monaten diesbezüglich schon ein Handbuch für den Umgang mit den Knetbirnen in die Ämter gegeben und testet aktuell einen Notruf, der über eine Tastenkombination am Computer ausgelöst werden kann, die es zu drücken gilt, wenn einer der Verirrten auf den Finanzämtern mal wieder übermotiviert erscheint. „Wenn sich die Technik bewährt, soll sie nach dem Probelauf in allen 13 Finanzämtern Brandenburgs installiert werden“.

Zum Schutz von Behördenmitarbeitern vor handgreiflichen Anfeindungen testet Brandenburg eine Art Alarmknopf in Finanzämtern. Das Pilotprojekt laufe zurzeit in den Ämtern in Calau (Oberspreewald-Lausitz) und Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald), sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Montag in Potsdam.

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Bauer lagert 110 Kilo Drogen im Keller

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(Foto: David Hilowitz, CC BY 2.0)

Hier um die Ecke in Bad Belzig haben Zollfahnder einen Landwirt besucht. Er stand unter dem Verdacht des Zigarettenschmuggels. Außerdem soll er wohl seine Fahrzeuge mit Heizöl betankt haben. Deshalb wurde der Bauernhof des 60-Jährigen durchsucht. Im Keller fand man dann 110 Kilo verschiedenster psychoaktiver Substanzen. Das ist mehr Stoff als im Jahr 2014 im ganzen Bundesland Brandenburg hochgenommen wurde. Der Verkaufswert der Drogen beträgt rund 1,5 Millionen Euro.

„Im Keller stießen sie dann auf das gigantische Drogenlager: 72 Kilogramm Marihuana, 15 Kilogramm Haschisch, 10 Kilogramm Amphetamine, 7 Kilogramm Kokain und 6 Kilogramm Ecstasy stellten die Fahnder sicher.

Gegen den Landwirt wurde Haftbefehl erlassen.“

Brandenburger Bauern haben offenbar die dicksten Kartoffeln.

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