(Foto: seven_resist / CC BY-NC-SA 2.0)
Ein Polizeiauto parkt im letzten Herbst am Herforder Bahnhof in der Nacht im Halteverbot. Einer der Beamten geht zu Mc Donalds rein, um ein Nachtmahl zu kaufen. Zwei Angetrunkene junge Männer beobachten die durchaus paradoxe Szene, unterhalten sich laut darüber und machen mit dem Handy Fotos von der Polli-Karre im Halteverbot. Klar, so was läuft viral ja immer ganz gut. Die Beamten allerdings verstehen da nicht soviel Spaß, durchsuchen die beiden, fesseln sie mit Handschellen und lassen sie später auf der Wache “blank ziehen” und “sich bücken”. Wegen ein paar Fotos, die Kids von Polizisten im Dienst gemacht haben, die während diesem falsch geparkt hatten.
Die jungen Männer mussten einen Alkoholtest machen (Ergebnis: 0,9 und 1,2 Promille) und sich vollständig ausziehen. »Dann sollten wir uns bücken. Wir haben uns geschämt, dass wir uns vor fremden Männern entblößen mussten. Wir fühlten uns erniedrigt«, beschrieb einer der beiden die Situation später in einer Dienstaufsichtsbeschwerde an den Kreis Herford, die dem WESTFALEN-BLATT vorliegt.
Die 19-Jährigen wurden in getrennten Zellen untergebracht. Einer bat darum, seine Eltern zu verständigen. Daraufhin rief ein Polizist die Mutter an. Er soll ihr mitgeteilt haben, ihr Sohn müsse aus erzieherischen Gründen einige Stunden hinter Gittern verbringen.
Gegen 9 Uhr bekamen die jungen Männer ihre persönlichen Sachen zurück und wurden entlassen. Auf einem der beiden Handys, das nicht mit einer PIN gesichert gewesen sein soll, sollen die Fotos des verbotswidrig abgestellten Streifenwagens gelöscht gewesen sein – ein Verstoß gegen Paragraph 303a (Datenveränderung), der mit Haft bedroht ist, den die Staatsanwaltschaft aber nicht mit angeklagt hat – möglicherweise wegen Beweisschwierigkeiten.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nun Anklage gegen die falschparkenden Beamten erhoben. Ob dabei wirklich irgendwas Berufshinderndes für die beiden Männer in Uniform rauskommen wird, darf gerne bezweifelt werden. Sicher wird das mit irgendwas “unter 12 Monaten” betsraft, was heißt, dass beide Uniformierten ihren Job auch weiterhin ausführen dürfen.
(via Fefe)