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Schlagwort: Berlin

Wie die Leute so nach 8, 12 oder 16 Stunden Berghain aussehen

Fertig, eine wirklich tolle Portraitserie von Philipp Pusch, der sich an Wochenenden rund ums Berghain rumgeschlagen hat, um Menschen vor seine Mittelformatkamera zu bekommen, die gerade nach Stunden aus dem Berghain gestolpert sind. Sehen alle durchweg sehr sortiert, gar nicht so „fertig“ und auch irgendwie sehr zufrieden aus. Techno hält frisch. Oder so.

Einige Wochen habe ich mich mit meiner Mittelformatkamera in unmittelbarer Nähe zum bekanntesten Techno-Club der Welt herumgetrieben, um dort Menschen zu porträtieren. Menschen, die sich nach 8, 12 oder 16 Stunden Techno auf den Weg nach Hause oder ins Hostel gemacht haben.

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(Fotos unter CC BY-NC 3.0 von Philipp Pusch, via I-Ref)

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Auf Flohmärkten Platten jagen mit DJ Scientist: Diggin Is A Science

Früher, also ganz früher, als ich noch keine Kinder hatte und noch in Berlin wohnte, verbrachte ich dutzende Sonntagvormittage auf Berliner Flohmärkten auf der Suche nach Schallplatten. Nicht nach irgendwelchen Schallplatten sondern nach denen, die der frühen deutschen Elektronik und dem Krautrock zuzuordnen waren. Can, Klaus Schulze, Tangerine Dream und natürlich Kraftwerk waren damals Subjekte meiner Begierde.

Ich kam da in den 2-3 Jahren auf eine durchaus beachtliche Ausbeute an Scheiben, die es so im Handel schon lange nicht mehr gab. Teil davon: immerhin 34 verschiedene Kraftwerk-Vinyls – von der 7″ Single bis hin zu polnischen Bootlegs. Diese meisten davon mint und ich habe sie bis heute nie selber auf dem Teller gehabt. Vielleicht taugen die ja mal als Erbe für meine Kinder. Wer weiß.

Es gab bei diesen Streifzügen einiges zu beachten. Erstens: sei ganz früh da (Einer der Gründe, warum ich das heute nicht mehr machen mag. Schlaf ist manchmal wichtiger als Vinyl). Zweitens: nie vom Händler kaufen – die ziehen einen immer über den Tisch. Und drittens: Flohmärkte, die nicht immer und regelmäßig stattfinden, funktionieren besonders gut. Dort verkaufen viele „endlich mal“ die Platten, die Mutter oder Vater ihnen hinterlassen hatte. Und viertens: komme vor den Händlern an genau diese Stände.

Wenn ich DJ Scientist hier heute so zusehe, habe ich damals nicht wirklich viel falsch gemacht und so einige Schäfchen ins Trockene bekommen, wie man so sagt.

Vom 31.08. bis zum 5.9. finden in Berlin die Diggin Days statt und zur Einstimmung darauf drehte hhv.de eine kleine Reihe an Kurz-Reportagen mit bekannten Vinyljunkies. Für den ersten Part begleiten sie DJ Scientist beim Plattenkauf auf Berliner Flohmärkten, die ich damals schon abgraste. Der Fehrbelliner Platz allerdings gehörte für damals noch genau so dazu wie der am Rathaus Steglitz.

http://youtu.be/trxSuVUVIRg
(Direktlink, via Blogrebellen)

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The Record Loft in Kreuzberg

Tolles Feature über The Record Loft in Kreuzberg, von dem ich bisher noch gar nichts gehört hatte. :/ Macht aber nichts, denn EB.TV gibt einen kleinen Einblick in den Second Hand Plattenladen, der offenbar besser läuft, als die Macher sich hätten vorstellen können. Nice one. Nur der Vergleich von Nacktheit und mp3 ist eher so naja, aber ich werde dort trotzdem bei Gelegenheit mal rein gucken.


(Direktlink)

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Berlin


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„Der Klang der Familie“ als Doku: Party auf dem Todesstreifen

Den Namen hätte man sicher treffender und weniger catchy gestalten können, ansonsten aber ist das eine wirklich rundum gute Doku über den Techno in Berlin der 90er Jahre, die sich an der Techno-Fibel „Der Klang der Familie“ orientiert.

Felix Denk und Sven von Thülen haben mit ihrem Buch “Der Klang der Familie” vor zwei Jahren ein Must Read über die Zeit nach dem Mauerfall und den Techno in Berlin veröffentlicht. Dieses fasst so ziemlich all das zusammen, was meine Liebe zum Techno damals gebar und zum Teil heute noch ausmacht. Außerdem spiegeln sich darin ganz wunderbar die Wochenenden meiner Jugend.

Lief gerade auf arte, jetzt für sieben Tage auf arte+7. Und jeder, der wissen will, wie das damals mit dem Techno in der Hauptstadt war, sollte sich das ansehen. Junge deutsche Musikgeschichte.

2014 jährt sich zum 25. Mal der Fall der Mauer. Die Dokumentation zeigt, wie 1989 ost- und westdeutsche Jugendliche in Berlin im Schatten des politischen Umbruchs eine neue Kultur etablieren: den Techno. Auf illegalen Partys tanzen alle gemeinsam, Gegensätze zählen nicht mehr. DJs wie Laurent Garnier und Clubbetreiber wie Dimitri Hegemann teilen ihre Erinnerungen an diese Zeit.

Techno verstärkt das Freiheitsgefühl der Wendezeit und nirgends verdichtet sich das Gefühl grenzenloser Möglichkeiten stärker als in Berlin. Im schnellen Rhythmus des Techno verbindet der Film historisches Bildmaterial von Partys und Clubs mit den Erinnerungen von DJs wie Laurent Garnier, Tanith und Marc Redder, Clubbetreibern wie Dimitri Hegemann und Johnnie Stieler, Partygängern und Künstlern. Sie erzählen von der anarchischen Frühphase der Berliner Technoszene und vom Zusammenwachsen Ost-West. Techno ist nicht nur der Soundtrack der Wende, er ist auch der Antrieb für die erste gesamtdeutsche Jugendbewegung.

Dabei ist dies zunächst purer Zufall. Da entsteht diese neue, raue Maschinenmusik, und dann fällt die Mauer. In Ostberlin kollabiert die Verwaltung, die ehemalige Hauptstadt der DDR verwandelt sich in eine „Temporäre Autonome Zone“. Plötzlich gibt es all diese Räume zu entdecken: Keller im staubigen Niemandsland des ehemaligen Todesstreifens oder Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Gefeiert wird in leerstehenden Heizkraftwerken und Fabrikhallen und natürlich: illegal.

Kaum Text, dafür Rhythmus – die Musik ist sowohl für die Kids aus dem Osten als auch aus dem Westen komplett neu. Dazu die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, die der politische Umbruch bietet. In den Ruinen und Brachen entsteht eine neue Kultur, die zur prägenden Jugendkultur der 90er Jahre wird. Während sich im Rest der wiedervereinten Bundesrepublik bald der Wendekater einstellt, scheinen in der entstehenden Technoszene für eine Weile Gegensätze nicht mehr zu zählen.


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Online-Stadtplan zur Geschichte von Hausbesetzungen in Berlin: „Berlin besetzt“

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(besetzte Häuser in Berlin von 1970 bis heute)

Ein Online-Stadtplan, welcher alle je in Berlin besetzten Häuser auf einer interaktiven Karte zu sammeln versucht. Das nicht nur optisch, sondern auch mit allen möglichen Hintergrundinformationen zu allen Besetzungen, Flugblättern und einer recht ausführlichen Chronik der Geschichte der Berliner Hausbesetzungen. Verdammt informativ, sehr geil!

Berlin besetzt ist ein großartiges Gemeinschaftsprojekt vom Pappsatt Medienkollektiv, reclaimyourcity.net und Eike Send, in Zusammenarbeit mit dem Papiertiger-Archiv, dem Umbruch-Foto-Archiv und azozomox.

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(1973)

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(1990)

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(2014, via Urban Shit)

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Prenzlauer Berg: Sommerdusche der Feuerwehr erbost einige Anwohner

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(Foto unter CC BY-SA 2.0 von twicepix)

Es ist eine Geschichte, die deutscher kaum sein könnte. Da probiert die Berliner Feuerwehr bei über 30°C in der Stadt einen neuen Einsatzwagen samt Löschschlauch aus und kühlt nicht wenige ab, die nach den heißen Tagen in der Hitze froh über jede Art von Abkühlung sind. Um so besser, wenn sie so doch eher außergewöhnlicher Natur ist. Fetzt ja auch, so draußen, mitten in der City unter kaltem Wasser tanzen.

So eine sommerluftige Szenerie darf man in Berlins Großstadtverhältnissen nur selten beobachten. Da hüpfen junge Frauen strahlend durch den Sprühregen. Radfahrer rollen übermütig durchs perlende Nass.

Alle sind froh. Alle? Nein, natürlich nicht! Denn so geht das in Deutschland schließlich nicht! „KALKTROPFEN AUF DEM LACK!11!!! WO KOMMEN WIR DENN DA HIN?! “

Und so liefen am Montag gleich die Telefone bei der Feuerwehr heiß. Da meldeten sich nicht Anrufer, die sich für die Erfrischung im Hitzesommer 2014 auf spontane Weise augenzwinkernd bedankten. Sondern es waren Bürger, die nach Angaben der Feuerwehrpressestelle fragten, wer ihnen denn jetzt die Rechnung für die Autowäsche bezahle, auf dem Lack befänden sich Kalktropfen. Andere kritisierten, dass die Feuerwehr jetzt ihre Steuergelder verschwende und fragten, wer eigentlich für die offenbar außereinsatzmäßigen Wasserkosten aufkomme.

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NSA in da House

Oliver hat mit Freunden letzte Nacht durchaus passende Projektionen auf die US-amerikanische Botschaft in Berlin geballert. Hier ein längeres Video der Aktion.

A giant projection featuring the image of U.S. President Barack Obama wearing a backwards baseball cap and the words „NSA in da house“ illuminated the side of the U.S. Embassy in Berlin early Saturday, in a protest against U.S. spying organised by artist Oliver Bienkowski and Anonymous. Police arrived within five minutes, forcing the projection to end.

Bienkowski and Anonymous have previously displayed other projections on the side of the embassy located near the iconic Brandenburg Gate, including the phrase „United Stasi of America“ in July 2013. A Ruptly film crew was detained by police when covering that story.


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Der Tagesspiegel über den Polizeiübergriff am Görlitzer Park


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Anders als Spiegel Online oder die Berliner Zeitung, die nach diesem Video als journalistische Arbeit schlicht und einfach die Pressemitteilungen der Berliner Polizei aufwärmten, hat der Tagesspiegel tatsächlich mal in alle Richtungen recherchiert und das Ergebnis dessen ist durchaus lesenswert.

Im Polizeibericht ist später von einer Massenschlägerei die Rede. Peters sagt dazu: „Vollkommener Blödsinn!“. Aber dennoch ein Fall für die Polizei, dachten er und seine Freundin. Zehn Minuten nach ihrem ersten Anruf wählen sie ein zweites Mal die 110. Die Situation hat sich längst beruhigt, als Sirenen zu hören sind. Viele der Schwarzen flüchten. Zurück bleiben ein Verletzter, der sich Taschentücher ans Ohr hält, Peters und seine Freundin sowie der Mann mit der Clownsnase, Karim A., und seine Begleiterin. Beide wird man später im Video wiedersehen. „Das ist okay“, habe der Clown gesagt, als Peters ihm mitteilt, dass sie die Polizei gerufen hätten.

[…]

So aber dauerte es, der Tumult schwoll an. Auf dem Video ist zu sehen, wie immer wieder Passanten versuchen Karim A. zu befreien. Sie reißen an den Beamten, einer wirft ein Fahrrad. Es sind, so sieht es auch die Polizei, keine Linksautonomen, die da versuchen, einem der ihren zu helfen. Es sind Bürger, die entsetzt sind über das, was sie da sehen, die das Gefühl haben, helfen zu müssen – gegen die Polizei.

(via Anne)

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Plüschtiere aus Graffiti-Kunst

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Ich glaube darüber hier schon mal was gehabt zu haben, der RBB hat jetzt einen Bewegtbildbeitrag zu den Arbeiten von Nicole Mieth und Jule Halsinger, die ich ganz wundervoll finde.

Über Graffiti-Kunst lässt sich bekanntlich streiten. Die einen finden sie hässlich, die anderen vor allem bunt, wild und kreativ. Eines sind Graffitis aber meistens: nämlich zweidimensional.

Die Künstlerinnen Nicole Mieth und Jule Halsinger haben sich von den urbanen Wandgemälden zur Kreation von (dreidimensionalen) Plüschmonstern inspirieren lassen. Street Art aus Stoff – das ist ihre Idee.

(via Just)

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