(Symbolfoto unter CC BY-ND 2.0 von RNW.org)
„Wo bleibt die GEMA, wenn man sie mal braucht?“ hört man hierzulande viele eher ironisch fragen, wenn die eigenen Ohren mal wieder vor einer akuten Bedrohung stehen. Meistens nämlich ist die GEMA dann nicht zur Stelle, denn die meisten akustischen Animositäten werden hierzulande ominöser Weise immer schon im Vorfeld schön GEMA-freundlich abgeklärt und wir alle müssen sie ertragen.
Anders in Belgien, wo ein Bürgermeister gerade dachte, „es sei eine gute Idee, Roma, die sich im belgischen Landen niedergelassen hatten, mittels lauter Musik zu vertreiben„.
Der Ablauf dessen, gegliedert von Max:
Schritt 1: Ein Roma-Lager in Belgien soll geräumt werden.
Schritt 2: Der Bürgermeister hält es für eine gute Idee, die Anwohner mit Musik aus einer 14.000 Watt Anlage vertreiben zu wollen.
Schritt 3: Der DJ legt Sultans of Swing von den Dire Straits auf.
Schritt 4: Die Kids finden’s cool und fangen an zu tanzen.
Schritt 5: Der Bürgermeister bekommt eine Klage wegen Körperverletzung und unmenschlicher Behandlung von Schutzbefohlenen.
Und zu guter Letzt schickt die SABAM (das belgische Pendant zur GEMA) dem Bürgermeister eine Rechnung wegen eines Copyright-Vergehens. Am Arsch.
Dumm nur, dass die campierenden Roma danach tatsächlich von dannen zogen.
Ein Camp-Bewohner wird zitiert, sich bei Debroux bedankt zu haben: „Ich möchte mich bei ihm bedanken. Wirklich nett, dass er uns einen DJ geschickt hat, um hier Party zu machen. Lokalen Medien zufolge startete der DJ seinen ungewöhnlichen Auftritt mit „Sultans of Swing“ von den Dire Straits. Ob es an der Musikbeschallung lag, dass die Roma sich wenig später mit der Polizei einigten und das Areal räumten, ist nicht bekannt.