Die spanische Polizei hat in Katalonien einen Ring von Kunstfälschern hochgenommen, die gefälschte Banksy-Kunstwerke vertrieben haben. Offenbar wurden sie für bis zu 1.500 Euro international verkauft. Bei diesem niedrigen Preis könnte man meinen, dass Käufer misstrauisch geworden wären, was offenbar ausblieb. Sie schufen die Werke mit Sprühfarbe und Schablonen auf Karton.
Die Ukraine hat zum ersten Jahrestag des russischen Überfalls eine Banksy-Briefmarke herausgegeben. Das Motiv, das einen kleinen Jungen zeigt, der einen großen Judoka auf den Rücken legt, stammt von dem vermeintlichen Briten. Die Illustration wird von sechs kyrillischen Buchstaben begleitet, die als gar nicht so verschleierte Abkürzung für „Putin, go fuck yourself“ stehen. Die Nachfrage ist wohl riesig.
Ganz so klar scheint die Sache allerdings nicht zu sein, denn irgendwie ist wohl eine Agentur involviert, die für den Vertrieb von Banksy-Lizenzen beauftragt ist, was die Sache somit grundsätzlich legal macht. Die Guess-Filiale hat dennoch erstmal dicht gemacht, die Fenster abgehangen und Sicherheitspersonal vor die Tür gestellt.
Die Zerstörung war allerdings Absicht: Banksy wusste laut BBC von den Plänen. Die Serie wurde in Bristol, der Heimatstadt des Street-Art-Künstlers, gedreht. Banksy hatte sich nach Angaben von BBC bereit erklärt, an einer Wand des Drehorts ein Graffito zu hinterlassen. Szenenbilder der BBC zeigen eine Ratte mit zwei Spraydosen, darüber den Schriftzug »Banksy«. In der letzten Folge der Produktion übermalte Walken das Werk mit einer Farbrolle. Die Zerstörung war demnach Teil der Handlung.
Vor ein paar Tagen ging obiges Foto auf Insta und auf Tumblr rum. Es wurde spekuliert, dass dieses Wandbild auf der Mauer eines ehemaligen Gefängnisses in Berkshire, England, von Banksy sein könnte. Der dort auf die Wand Gemalte, so fanden manche, sieht Oscar Wilde recht ähnlich, der – oh Zufall, einst Insasse in Berhshire war und dort schrieb. Der Style passte, aber ganz klar, dass das Banksy war, war das bis da noch nicht.
Jetzt schon. Banksy hat heute ein Video veröffentlicht, das offenbar ihn dabei zeigt, wie der jenes Wandbild auf eben jene Gefängnismauer gebracht hat. Unterlegt hat er das Video mit Textpassagen, die Bob Ross wiederum in den 1980er und 1990er Jahren für „The Joy of Painting“ aufgenommen hatte.
Es gibt in Berkshire wohl einen öffentlichen Diskurs darüber, ob der alte Komplex zukünftig als Kunstzentrum genutzt oder eher für Wohnzwecke verkauft werden sollte. Dann kam Banksy.
Ein auf Metaebene typischer Banksy – und einer der Guten.
The expansive and unblemished prison wall was a daring and perfect spot for a Banksy piece. It’s best known for its most famous inmate: Oscar Wilde served two years in the prison from 1895-1897 for the charge of “gross indecency” for being gay. The work is clearly a tribute to the poet, as the escape mechanism appears to be a long strand of paper emerging from a typewriter in place of the usual bed sheets.
Eigentlich wollte die Besitzerin dieses Hauses in Bristol die Bude loswerden. Jetzt hat sich Banksy über Nacht mit einer dem Zeitgeist gerecht werdenden, niesenden Rentnerin an der Fassade der Bude verewigt – und aus dem Haus, der Häuserzeile vielleicht sogar, mal eben ein Kunstwerk gemacht, das den Wert des Hauses deutlich erhöht haben dürfte. Die Besitzerin will jetzt vorerst doch nicht mehr verkaufen und wartet offenbar auf die dadurch entstandene Wertsteigerung ihres Objektes. Hoffen wir für sie mal, dass ihr da nicht irgendwer die Wand rausmeißelt, um das Bild für sich anderweitig verkaufen zu können. Wäre ja nicht das erste Mal.
Banksy hat offenbar ein Schiff gesponsert, mit dem Sea-Watch gerade im Mittelmeer unterwegs ist, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Das Schiff trägt den Namen der Anarchistin Louise Michel.
Banksys Beteiligung an der Rettungsaktion geht laut der Zeitung auf eine E-Mail zurück, die er im September 2019 an die deutsche «Sea-Watch»-Kapitänin Pia Klemp geschickt hatte. In ihr habe es geheissen, er – Banksy – habe Klemps Geschichte in der Zeitung gelesen. «Du klingst wie jemand, der hart im Nehmen ist. Ich bin ein Künstler aus dem Vereinigten Königreich und habe einige Arbeiten über die Flüchtlingskrise gemacht – und offensichtlich kann ich das Geld nicht behalten. Kannst du es benutzen, um ein neues Schiff oder etwas Anderes zu kaufen? Lass es es mich bitte wissen. Gut gemacht. Banksy.»
Gut gemacht, Banksy.
Jetzt ist es öffentlich: Banksy hat ein Schiff gespendet, damit im Mittelmeer Menschen aus Seenot gerettet werden können. Das Schiff „Louise Michel“ ist pink, es ist bereits im Einsatzgebiet und hat schon bei zwei Rettungen der Sea-Watch 4 geholfen. #LeaveNoOneBehindpic.twitter.com/FQn3OchN3p
Neues von Banksy, der mal eben in einer Bahn gemalt haben zu scheint, die Passanten an Bord hatte. Back to the roots. Mal gucken, was sie mit dem Abteil jetzt machen werden. Säubern werden sie es ja wohl kaum, das Dingen dürfte jetzt das teuerste Zugabteil der Welt sein. Schöne Ironie.
Banksy hat diese 1 x 1 Meter große und gerahmte Originalzeichnung ins Foyer des Southampton General Hospitals hängen lassen und dazu eine Botschaft und Dank an die Belegschaft hinterlassen:
„Thanks for all you’re doing. I hope this brightens the place up a bit, even if it’s only black and white.“
Das Werk soll nach dem Wunsch des Künstlers zu Gunsten des englischen National Health Service versteigert werden und dürfte sicher für eine ordentliche Summe eine neuen Besitzer oder Besitzerin finden. Das dürfte wohl ohne weiteres klappen.
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