Interessante Dokumentation über die Gebrüder Posin aus Neukölln.
Die Wipperstraße in Berlin-Neukölln verläuft parallel zur Karl-Marx-Straße; eine unscheinbare Adresse. Ein Kiez, der das Label ,,multikulturell“ wirklich verdient hat. Vorbei an Dönerbuden, Handyläden und Gemüseständen geht es direkt zur Mona Lisa. Eine Ikone der Kunstgeschichte, die man hier nicht vermutet. Der Louvre in Neukölln, und zwar im Kunstsalon Posin.
Gerade entsteht hier ein über zwei Meter großes Bild des Renaissancekünstlers Raffael. Geschaffen von Eugen, Michael und Semjon Posin. Drei russische Brüder zwischen Mitte 60 und Anfang 70, drei Wesen aus einer anderen Zeit: Meisterfälscher, Kopisten, Kunstcowboys mit Dauerzigarette im Mundwinkel.
Weil die Werke des Trios so erschreckend perfekt gemalt sind, stehen sie bei Sammlern hoch im Kurs. Zu ihrem Kundenkreis zählen Menschen, die Kunst lieben, aber das Original nicht erwerben können. Der ehemalige Berliner Kultursenator Christoph Stölzl hält die drei Russen für die Besten ihres Fachs, weil sie ein Bild nicht einfach nur kopieren oder nachahmen, sagt er, sondern es noch einmal entstehen lassen, es aufführen wie ein Dirigent eine Komposition.
Die Dokumentation begleitet die Entstehung des über zwei Meter großen Raffael-Gemäldes, von den ersten zarten Bleistiftstrichen bis zur Auslieferung des Meisterwerks und gewährt einen Einblick in eine Welt, die sich ausschließlich um Kunst dreht: Die Welt von Evgeni, Semjon und Michail Posin.
(Direktlink)