Der klanglich immer großartige Stumbleine hat heute mal eben ganz nebenbei ein neues Album veröffentlicht, das so gut zu einem verregneten Sonntag passt, wie fast nichts anderes.
Einen Kommentar hinterlassenSchlagwort: Album Stream
Machen wir uns nichts vor: die Geschichte ist schlichtweg viel zu schön, um wahr zu sein und das Video scheint schwer KI-geschwängert. Ein Märchen eben. Aber allein, sie sich so ausgedacht zu haben, um ein Album zu promoten, verdient ein meinen Augen offene Ohren. Auch wenn es nicht die Story dieser Art für ein Album ist. Geschenkt, denn mir als alter Krautrockliebhaber gefällt zu dem auch noch der Sound.
Wir schreiben das jahr 1975.
Im Windschatten der X. Weltfestspiele der DDR 1973 in Ostberlin gelang es einer Gruppe von Beat- und Rockenthusiasten, bestehend aus Mitgliedern der FDJ Jugendorganisation „Tanz- und Unterhaltungsmusik“ und Leuten aus dem Umfeld der DDR Musikzeitschrift „Melodie & Rhytmus“, leitende Funktionäre des Kommitees für Unterhaltungskunst des Kulturministeriums der DDR von der Idee zu überzeugen, westdeutsche Rockmusiker für ein gemeinsames Musikprojekt in die DDR einzuladen.
Das offizielle (oder auch nur vorgeschobene) Ziel des Projekts war „einen neuen sozialistischen Soundtrack für das neue Jahrzehnt“ zu entwerfen.Unter dem Wahlspruch „Offensive durch Kooperation“ konnte das Projekt auch den Kadern der verschiedenen Kulturinstitutionen schmackhaft gemacht werden. Die DDR Führung und ihre Kulturfunktionäre versprachen sich von dem ehrgeizigen Projekt Imagegewinn und einen Anstrich von Internationalität.
Es galt das „freundschaftliche Vermächtnis der Jugendtanzmusik beider deutscher Staaten zu fördern“ und nebenbei das restriktive Image im Bezug auf den Umgang mit Jugendmusikkultur in der DDR aufzupolieren.
Im Frühjahr 1975 war es dann so weit: Im Zuge der „FDJ Werkstattwochen ’75“ überquerten mehrere Kleinbusse mit dreiundzwanzig Musikern aus der westdeutschen Krautrockszene an Bord die DDR Grenzanlagen in Richtung Osten.
Das zukunftsweisende Projekt, getauft auf den Namen „Deutschlandtreffen 75 – Ost trifft West“ begann enthusiastisch.
Doch die Freude hielt nicht lange an.
Hatten die Westdeutschen Musikerkollegen doch nicht nur ihre Instrumente im Gepäck, sondern auch „unsozialistische“ Ideen, eine recht lockere Sichtweise auf Moral und Autorität, so wie eine nicht unerhebliche Menge an suspekten Rauchwaren.
Schnell kühlte sich daher das Verhältnis zwischen den Staatlichen Institutionen und den deutsch-deutschen Bands auf Ostseetemperaturen ab. Im Herbst des gleichen Jahres wurden die langhaarigen Gäste klammheimlich zurück über die innerdeutsche Grenze entsorgt.
Was blieb also übrig vom kurzen Sommer der krautigen Völkerverständigung?
Ein paar verwackelte Schwarzweißfotos, ein paar Zeitungsausschnitte, und ein Tonband mit einem Dutzend Musikstücken – welches alsbald in den Archiven der Staatsicherheit begraben wurde.
(via Soulguru)
Weil es hier quasi irgendwie schon Tradition ist und ich die tatsächlich immer alle ein paar Tage lang höre: die neue Chillhop Essentials ist da. Fall 2023. Und das noch vorm eigentlichen Herbst.
Einen Kommentar hinterlassenSchon letzten Freitag erschien Post Malones neues Album „Austin“. Ich habe es seitdem mindestens 43 dutzend mal gehört und liebe eigentlich alles daran. Für mich bisher das Album des Sommers, das über diesen hinaus wahrscheinlich zu den für mich besten Alben des Jahres zählen wird. Da ich kein Spotify nutze, hier als Apple-Music-Embed, da es auf Bandcamp leider nicht zu hören ist. Hier aber auch als Link zu Spotify.
Einen Kommentar hinterlassenDer großartige Ash Walker hat am Freitag sein neues Album „Astronaut“ veröffentlicht und definiert den aktuellen Jazz auf seine ganz eigene Art. Besser kann man nicht in einen haustäglichen Sonntag starten. Dazu erst mal Kaffee und aus der Küche in den Garten blicken.
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Da ist man mal ein Wochenende nicht da und alle hauen neue Alben raus. Wer mit der Schwere von Sigur Rós durch ist, kann sich dann mit der neuen Erobique Platte der Leichtigkeit des Seins widmen. Mache ich jetzt auch erstmal.
Ein KommentarNach einem Wochenende der elektronischen Tanzmusik ein perfekter Ausgleich zum Start in meine neue Woche: Sigur Rós‘ neues Album, das hier jetzt erstmal durchlaufen wird.
Einen Kommentar hinterlassenDas großartige Hamburger Label Echo Beach hat mit „Spaced Oddity“ ein Album veröffentlicht, auf dem sich der Musik von David Bowie im Dub-Gewand gewidmet wird und ich finde das außerordentlich gut gelungen. Das läuft hier jetzt erstmal durch.
(via Soulguru)
Gaya hatte am Sonntag zum Essen geladen. Es gab Spargel, Hollandaise, diesdas. In seinem mondänen Wohnzimmer wummerte aus seiner Anlage Bass. Mit jazzigen Anleihen, getaucht in Ambient, jeder Menge Trommeln, einem über allem fliegenden Rauschen und Hall ohne Ende. Irgendwie wie Sound um die Jahrtausendwende, aber irgendwie auch deutlich frischer. Ich fragte ihn, was das Geiles sei und er meinte:
„Andrea, ein Tüpi aus Italien. Das Album ‚Due in Color‘ kam gerade auf Ilian Tape„ und er hätte das auf Vinyl (natürlich). Seitdem läuft „Due in Color“ hier in Dauerschleife. Ziemlich geiles Zeug, das irgendwie nicht mehr so recht in die Zeit passen will. Dann aber doch. Auf ganz wunderbare Weise.
Vinyl ist ausverkauft, digital aber noch bei Bandcamp.
Einen Kommentar hinterlassenDie für mich prägnanteste Stimme im Bereich der elektronischen Tanzmusik in den letzten 30 Jahren gehört Paul St. Hilaire aka Tikiman. Dutzenden hochkarätigen Produktionen hat er seine Stimme gepaart mit seinem einzigartigen Flow geliehen und sie dadurch akustisch glänzen lassen. Sein letztes Solo-Album ist über 15 Jahre alt. Nun hat er beim Berliner Label Kynant Records ein neues veröffentlicht, das es auch digital gibt, was mich überrascht, denn ich hatte mal gehört, dass er das gar nicht mal so gut findet. Um so besser, denn als Vinyl ist „Tikiman Vol.1“ natürlich schon ausverkauft und wir können mit dem Album zumindest schon mal den Sonntag genießen, wobei es bei mir ganz sicher nicht bleiben wird.
Over his 30-plus year career, St. Hilaire has become one of dance music’s quietly legendary figures. Born and raised in the Caribbean island Dominica, he moved to Berlin in 1994 and has lent both his voice and his musicianship to some of the most iconic electronic music from the German capital – and beyond. Renowned for his collaborations with Moritz von Oswald and Mark Ernestus (AKA Rhythm & Sound), he has also appeared on records with Deadbeat, Rhauder, Larry Heard aka Mr. Fingers and Stereotyp (G-Stone Recordings), amongst others.
However, few know the extent of St. Hilaire’s compositional and technical mastery. From his home studio in Kreuzberg, which includes an extensive collection of vintage hardware, self-built instruments and notebooks scribbled with endless lyrics, he has created a vast archive of material spanning ambient dub, avant-jazz, lush techno and lovers rock.
(via Kukidenta)