Zum Inhalt springen

Schlagwort: Abandoned

Timelapse ohne Kitsch: Die „Urbex“-Serie von Benjamin Sichert

https://vimeo.com/107610676
(Direktlink)

Im Januar schrieb ich über den ersten Teil von Sicherts dreiteiliger Serie „Urbex“: „In diesen Locations hat er dieses, wie ich finde, ganz großartige Timelapse aufgenommen. Hierbei paart er den baulichen Verfall mit optischem Hochglanz der Aufnahmen. Habe ich so noch nicht gesehen. Klasse!“

Nun hat er seine Serie mit dem dritten Teil zum Abschluss gebracht und ich bleibe dabei: diese Art von Timelapse-Aufnahmen ist nach wie vor nicht sonderlich verbreitet und ich mag sowohl die durchaus außergewöhnliche Motivsprache als auch die Detailtiefe der Videos sehr. Großartig! Hier noch mal Teil I und II.

https://vimeo.com/85366271
(Direktlink)


(Direktlink)

3 Kommentare

Verlassene italienische Großraumdiscos

Ich war bisher nur einmal in Italien tanzen. Tanzen und auflegen. In Neapel spielte ich in einem von der Antifa verwalteten Kulturzentrum, das relativ klein aber trotzdem recht schön war. Auch weil es an die Berliner Klubs der 90er erinnerte. Alle Gäste kamen gegen 23:00 Uhr, tranken als gäbe es keinen Morgen und um 24:00 Uhr hatte ich den Dancefloor voll, was auch bis 04:00 Uhr so bleiben sollte. Dann machte der Chef das Licht an, öffnete die Türen und ein paar Minuten später war der Laden leer. Sperrstunde. Um 05:00 Uhr lag ich im Bett des Hotelzimmers. „Kurze Partynächte machen die hier“, dachte ich damals so bei mir.

Das es in Italien auch durchaus ausschweifender zur Sache ging, zeigt dieser reichlich bebilderte Artikel, den SpOn gerade über dort verfallende Luxus-Diskotheken hat. Der Fotograf Antonio La Grotta verewigt auf seinen Bildern verfallende italienische Nobel-Discos.

Und um zur richtigen Disco zu kommen, fuhren die jungen Italiener in den Achtziger- und Neunzigerjahren kilometerweit durchs Land, denn oft waren die Tanztempel am Stadtrand gelegen; mit Leuchtstrahlern lockten sie die Nachtschwärmer an.

[…]

Tempi passati! Heute stehen viele dieser Tanztempel von einst nur noch als Ruinen in der Landschaft. Manche brannten nieder. War es Brandstiftung? Bei anderen kam die Drogenfahndung. Manchmal hatten sich die Besitzer einfach verkalkuliert.

La Grotta allerdings ist nicht der erste und auch nicht der einzige, der auf den alten italienischen Dancefloor-Pfaden wandelt, so besucht die Bloggerin Jessica da Ros schon seit 2012 die legendären Tanzschuppen und zeigt sie auf ihrem Blog „Memories on a Dancefloor„.


(Foto: Memories on a Dancefloor)

Einen Kommentar hinterlassen

Argentiniens Atlantis: Villa Epecuén

14120050587_d163bb4b8c_z


(Foto unter CC BY-SA 2.0 von Francisco Whelan)

Einestages hat neben der interessanten Geschichte von Villa Epecuén auch eine sehenswerte Fotostrecke, die Villa Epecuén damals und heute zeigt.

Villa Epecuén wurde offiziell am 23. Januar 1921 gegründet. Die Basis der wirtschaftlichen Entwicklung der kleinen Stadt war der nahegelegene Lago Epecuén, ein See, dessen Wasser nach dem Toten Meer den zweithöchsten Salzgehalt aufwies. Zunächst sollte das Salz gewonnen und als Produkt nutzbar gemacht werden. Parallel jedoch sprach sich die therapeutische Wirkung des Wassers herum und bald blühte Villa Epecuén touristisch auf. Mit dem Gesundheitstourismus kamen Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen. Zeitweise kamen auf ca. zweitausend Einwohner fünftausend Gäste und die Stadt erhielt eine direkte Eisenbahnanbindung nach Buenos Aires.

[…]

1985 führten ungewöhnlich starke Regenfälle über Wochen zu einem stetigen Ansteigen des Wasserspiegels im See, der nur über einen kleinen, schlecht gewarteten Abfluss verfügte. Am 10. November 1985 brachen schließlich die Lehmdämme bei Villa Epecuén an mehreren Stellen und das Wasser ergoss sich in die Stadt. Binnen Stunden versank die Stadt in den Fluten und musste aufgegeben werden. Ein Wiederaufbau schien unmöglich und so versank Villa Epecuén für 25 Jahre im See.

[…]

Seit 2009 zieht sich das Wasser durch regionale Regenarmut wieder zurück und gibt die Reste der Stadt frei. Sie zeigt sich verwüstet, aber gleichzeitig auch als Momentaufnahme des Tages ihres Untergangs. Straßen, Fahrzeugwracks, Möbel, Spielzeug und Werbetafeln blieben salzverkrustet erhalten und bieten einen unwirklichen Anblick.
(Wikipedia)

Aber auch Flickr hat einiges an gutem Bildmaterial zu Villa Epecuén, der versunkenen Stadt Argentiniens.

Bildschirmfoto 2014-09-05 um 15.58.54


(Foto unter CC BY 2.0 von Jose Carrizo)

Bildschirmfoto 2014-09-05 um 16.11.34 6227345004_b03fa92f8b_z


(Foto unter CC BY 2.0 von rodoluca88)

12359181035_e66b5cc83c_z


(Foto unter CC BY-SA 2.0 von derechoaleer)

6027958522_c07a9902cd_z


(Foto unter CC BY 2.0 von Jose Carrizo)

14120041527_4bc371e460_z


(Foto unter CC BY-SA 2.0 von Francisco Whelan)

Bildschirmfoto 2014-09-05 um 16.14.14


(Foto unter CC BY 2.0 von Jose Carrizo)

2 Kommentare

Ein verlassenes DDR-Ferienlager

Die Macher von Hobbyelektronik zeigen auf ihrem YouTube-Account immer wieder Urban Explorations, die meistens durchaus sehenswert sind. Dieser Film hier ist schon ein paar Jahre älter. Wo er gedreht wurde, wird aus Gründen nicht mitgeteilt. Vermutlich sieht es dort heute auch schon wieder ganz anders aus als noch im Jahr 2010, in dem diese Aufnahmen entstanden sind. Besonders schön hieran sind die kleinen Details, die ich eigentlich schon lange vergessen hatte.


(Direktlink)

4 Kommentare

Das verlassene „Blub Badeparadies“ in Berlin Neukölln

000010-800x567


(Alle Fotos: Sara und Lisa Gobmeier)

Ich war da vor gefühlt 20 Jahren mal baden und 20 Jahre könnte tatsächlich hinkommen. Das Berliner Luft- und Badeparadies (kurz: Blub) war einst ein Freizeitbad in Berlin-Britz. Eine Erholungseinrichtung von überregionaler Bedeutung, welche im Jahr 2005 endgültig dichtgemacht wurde. Ich war seitdem nicht mehr in der Nähe und wusste auch gar nicht, was aus diesem Bad geworden ist, nicht mal mehr, dass es noch existiert. Sara aber ist da jetzt mal gemeinsam mit einer Freundin vorbeigegangen und fand tatsächlich noch das alte Blub vor. Allerdings arg verfallen. Hier ihre Fotos des alten Spaßbads. Tolle Location für Urban explor­ing.

Am 14. Februar 1985 wurde in Britz das „Blub Badeparadies“ von Harald Frisch (Geschäftsführer des Bades) eröffnet. Die Baukosten des Blubs betrugen 44 Millionen Mark von denen das Land Berlin neun Millionen Mark als zinslosen Kredit beistellte. Nach der Eröffnung wurde das Blub Trikotsponsor für die Saison 1985/1986 des Berliner Traditionsverein Hertha BSC. Seit seiner Eröffnung hatte das Blub, das mit Sprüchen wie „Berlin blubst vor Vergnügen“ warb, etwa sieben Mio. Besucher und war täglich von 10 bis 23 Uhr geöffnet. Anfangs waren es 600.000 pro Jahr, 2001 nur noch 330.000.

Frisch erklärte, dass der öffentliche Charakter den das Blub hatte, maßgeblich zum Niedergang beigetragen hat. Es gab erhebliche Gewaltprobleme mit Jugendgangs, die die Schwimmbecken als ihr Territorium betrachteten. Dagegen wurden drei Sicherheitsfachkräfte eingestellt, die hier gegen aber nichts ausrichten konnten. Dies und der zunehmende bauliche Verfall schreckten vor allem Familien ab.

Im Dezember 2002 wurde das Blub vom Gesundheitsamt wegen akuten Rattenbefalls, Vogeldreck und der seuchenhygienischen Zustände geschlossen. Gesundheitsstadtrat Michael Freiberg hatte nach Beschwerden von Besuchern Kontrolleure in das Britzer Bad geschickt. Der Rattenbefall soll vom nahe liegenden Teltowkanal auf das Gelände gekommen sein. Der Kanal vom Außen- ins Innenbecken wurde ab dann abends zusätzlich mit einem Maschendrahtzaun gesperrt. Schon 2002 gab es einige Bereiche, die vom Gesundheitsamt geschlossen wurden. Aus diesen Gründen wurde 2003 Insolvenz angemeldet, danach suchte Harald Frisch einen Investor.

In der Berliner Morgenpost vom 25. Juli 2004 wurde das Blub auf Platz 67. der „100 Besten, die uncoolsten Orte der Stadt“ gewählt.

Am 1. Februar 2005 schloss das Blub.

(Wikipedia)

000015-800x567 000021-800x567 Blub-Abandonend-Pool-Neukölln-4109-800x533 Blub-Abandonend-Pool-Neukölln-4324-800x533
7 Kommentare

Verlassenes Arbeitslager in Estland wird zum Freibad

Ein altes, verlassenes Arbeitslager im estländischen Rummu Karjäär wurde über die Jahre von Überschwemmungen heimgesucht. Mittlerweile will das Wasser nicht mehr fort, so dass sich das alte Lager zum vielleicht skurrilsten Badestrand des Planeten gewandelt hat. Und nicht nur das, manche gehen da auch auf Tauchgänge, was nicht weniger spannend sein dürfte. Video dazu unten nach dem Klick.

This is Rummu, an abandoned soviet prison and forced labor open mine located in Estonia. Underground waters flooded the quarry and the place went from being a horrible punishment facility to becoming one of the most exotic and strange beaches ever seen.

http://youtu.be/YHXaKH1zo6Q
(Direktlink, via René)

Ein Kommentar

Ein verlassener Autofriedhof in Chatillon, Belgien

chatillon-car-graveyard-abandoned-cars-cemetery-belgium-4


(Foto: Rosanne de Lange)

Auf amerikanischen Blogs geht gerade eine Story über einen in Belgien verlassendes Autofriedhof rum. Dieser befindet sich in Chatillon. Sie meinen dort, dass das irgendwie Überreste aus dem zweiten Weltkrieg wären und schreiben was von einem eingefrorenen Stau, der über 70 Jahre alt wäre. Schöne Geschichte, finde ich. Allein, da stehen auch jede Menge Autos aus den 60ern und 70ern, was dann zumindest der Geschichte nicht ganz so zu gute kommt, weil eben die Realität an ihr zu nagen beginnt.

Aber die Aufnahmen, die beispielsweise Rosanne de Lange aus den Niederlanden dort schon im Jahr 2010 gemacht hat, sind schlicht atemraubend schön. Und auch die Macher von Schattenlose haben diesen Autofriedhof schon im Jahr 2009 besucht und ziemlich beeindruckende Fotos von dort mit gebracht. Außerdem auch dieses Video.

http://youtu.be/T2u25O6ZiyE
(Direktlink)

Am Rande eines kleinen belgischen Ortes liegt in einem Waldstück dieser aus ca. 200 Fahrzeugen bestehende Schrottplatz.
Der größte Teil der Autos stammt aus den 50er und 60er Jahren. Einige Fahrzeuge datieren sogar aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Nach meiner Einschätzung stehen viele Wagen ca. 40 Jahre dort im Wald des Ortes.
Viele Autos gehören heute zu vielgesuchten Sammlerstücken und sind für Oldtimerfreunde ein kaum zu ertragender Anblick.
Trotz des fortgeschrittenen Zerfalls der Fahrzeuge nach mehreren Jahrzehnten in freier Natur beeindruckt mich die Ästhetik aus Blech, Rost und Natur.
Selten hat mich ein von mir besuchter Ort so sehr fasziniert. Es bleibt der Eindruck zurück, mit einer Zeitmanschine einen unwirklichen Ort besucht zu haben.

5 Kommentare

Die Telekom verscheuert ihre alten Telefonzellen

3538976576_a7c3b1876b_b


(Foto unter CC von iwanp)

Wisst ihr noch, damals? Als man erst mit Kleingeld und später dann mit diesen Telefonkarten eine Telefonzelle suchen musste, um mal eben wen anrufen zu können? Eine tolle Zeit. Keiner, den man gerade nicht sprechen wollte, ging einem per Handy auf den Saque.

Heute gehört die Telefonzelle zur aussterbenden Art, kaum noch irgendwo findet sich eine. Hier am Hauptbahnhof gibt es noch eine – aus dem Stadtbild ist sie sonst so gut wie gänzlich verschwunden. Die Telekom rüstet ab und baut diese ganzen Teile zurück. 3000 davon werden hier um die Ecke in Michendorf zwischengelagert. So richtig wissen die wohl auch nicht, was die damit anstellen sollen. Nun geht die Telekom in die Offensive und verkauft die Teile.

Die klassische Telefonzelle ist eine aussterbende Art: Dank der immer stärkeren Verbreitung von Handys und Smartphones ist sie schon aus vielen Ortsbildern verschwunden. Nicht wenige würden sie gerne wieder aufstellen, wenn auch nicht zum Telefonieren: Immer wieder erreichen die Telekom private Anfragen, ob der Konzern nicht eine ihrer ausrangierten Telefonhäuschen verkaufen könne, doch bis vor kurzem wurden Interessenten stets mit dem Hinweis abgewiesen, dass man die Zellen noch brauche.

Die neueren, schon magenta-farbenen, „TelH90“, gibt es je nach Zustand ab 350,00 EUR. Für die wirklich klassische, olle und gelbe Telefonzelle, „TelH78“, muss man mindestens 450,00 Tacken auf den Tisch legen und abholen muss man den Kasten auch selber. Aber was damit anstellen?

Ich könnte mir so ein Ding ganz wunderbar als „Festnetzanschluss“ im Garten vorstellen. Man würde es von dort aus nie klingeln hören und hätte dann, wenn man doch mal muss, eine durchaus intime und konzentrierte Möglichkeit, telefonieren zu können, die ich, wenn ich schon telefoniere, sehr gerne mag. Gerner noch ohne dem Gestank nach Pisse und kaltem Rauch, wofür Telefonzellen ja seit jeher stehen. Ich würde dafür auch gerne auf die halb weggekokelten Telefonbücher verzichten, die womöglich seit 27 Jahren eh kein Mensch mehr brauchte. (Wie geht es eigentlich den Telefonbuch-Verlagen so?)

Und wenn nicht kann man sich so ein Häuschen immer noch als Dusche ins Bad bauen. Die vielleicht beste Recycling-Form dessen. Nicht umsonst sprachen wir Ostler damals schon immer von „Telefonduschkabinen“, die sich mal wieder irgendwer per Genex gekauft hatte. Dann doch aber bitte schön in Gelb. Natürlich.

16 Kommentare

Verlassenes in Belgien, timelapsed

Klasse wenn auch viel zu kurzes Video von Benjamin Sichert, der dafür in einer alten verlassenen psychiatrischen Klinik und einer ebenso vereinsamten Kapelle in Belgien unterwegs war. Und ich mag, dass manche heute auch ob der abgefuckten und vergammelnden Situation hin versuchen, noch irgendwas „Schönes“ in die Aufnahmen zu bekommen. Gelingt hier wirklich außerordentlich gut.

0:00-0:36 A psychiatric hospital complex situated anywhere in Belgium
It opened its doors on 1926, with the presence of Queen Elisabeth. It was a centre for female patients and was owned by the university to educate student psychiatrists. Abandoned in 1997

0:37-1:18 Manoir de la Chapelle,…another lost place in Belgium: This Villa has been built by a Priest in 1897. The previous owner has been taken into the hospital and died there. Therefore it’s in decay with all furniture inside. It’s in this condition for more than 20 years now.


(Direktlink)

3 Kommentare