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Selig – Ohne Dich

Als ich gerade die Kleine ins Bett brachte und wir mit dem Lesen fertig waren, machten wir kurz und zum Einschlafen nochmal Radio Teddy an. Hört sie halt manchmal. Irgendwer dachte vor kurzem wohl, es wäre mal wieder an der Zeit, Seligs “Ohne dich” neu aufzunehmen und unter die Menschen zu bringen. Zumindest lief dort gerade ein Remake dieser grandiosen Nummer. Es schmerzte mich, das zu hören, was ich ihr auch sagte, worauf hin sie fragte, warum dem denn so sei?

Ich meinte, “Lass uns kurz das Original hören. Etwas lauter. Ich werde nicht mitsingen. Aber versuch mal den Schmerz aus Plewkas Stimme zu hören. Diese schonungslose Ehrlichkeit einer emotional noch offenen Wunde. Man kann die hören, man kann sie förmlich fühlen. Sie kann einem das Herz zerreißen.”

Ich sang nicht mit, wir sagten nichts und hörten einfach nur zu. Schweigen. “Ich nähte mir einen Bettbezug aus der Zeit, die wir hatten.” Ich glaube, sie verstand, was ich meinte. Kann einem das Herz zerreißen. Sie schlief ein.

Mittlerweile gibt es auch von Selig selber ein Update des Songs in Bild und Ton. Auf YouTube seit zwei Jahren als “Official Video” und so. Aber das klingt im Gegensatz zum Original halt doch schon sehr (v)erwachsen und viel zu aufgeräumt. Schmerz lässt sich halt nicht wegbügeln.

https://youtu.be/xp18-EDMxeo
(Direktlink)

6 Kommentare

  1. Micha23. Februar 2017 at 22:19

    Wie unterschiedlich doch die Versionen sind.

    Und da ich die “neu” Version noch gar nicht kannte, kannst Du solche Vergleich nicht öfters hier bringen?

  2. Ronny23. Februar 2017 at 22:29

    Micha,

    Ey! Ich habe immerhin das Video nicht eingebettet! ;-*

  3. Jeff24. Februar 2017 at 06:33

    Wieder mal sehr schön geschrieben Ronny!

  4. Schwester25. Februar 2017 at 01:19

    Vielleicht auch eine Möglichkeit der musikalischen Verlustbewältigung: Fanta 4 – Geboren (https://m.youtube.com/watch?v=tIJPlfnMAEU)? Wenn auch nicht sofort, dann jedoch später für Deine Kleine nachvollziehbar? Nur so ein Gedanke.

  5. Thomas25. Februar 2017 at 18:32

    Immernoch ein toller Song in der neuen Fassung. Aber naja, das ist wie in der Arte-Doku gerade, wo sie über 1st take vs. take 24 diskutieren (bei Christina Aguilera).

    Danke für den Artikel. Ich glaube, du machst das mit dem Vatern ganz gut..

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