Ein lesenswerter Abriss zu Mario Rönsch und dem mittlerweile auf Facebook gelöschten Anonymous.Kollektiv, dessen Admin, wie Rönsch bis heute eidesstattlich behauptet, er nie gewesen sein will. Vice hatte damals neben anderen für die Behauptung, dass Rönsch hinter der FB-Präsenz von AK stehen würde, derbe zahlen müssen, was rein rechtlich betrachtet bis heute noch genau so Bestand hat. Aber man kommt da jetzt endlich mal (so halb) aus der Deckung: Als Lügenpresse auf der Anklagebank – Meine zwei Jahre mit Mario Rönsch. Ich hatte meine Texte zu diesem Thema ob der Empfehlung bereits Abgemahnter hier dementsprechend angepasst.
Im Frühling wächst die zentrale „Mahnwache“ in Berlin zu einer größeren Veranstaltung an; sie zieht erst hunderte, dann sogar über tausend Besucher an. Doch schnell kommt es zu Streitigkeiten innerhalb der Bewegung—viele der dezentralen „Mahnwachen“ wollen Jürgen Elsässer, Chefredakteur des neurechten Compact-Magazins, nicht sprechen lassen, andere stören sich an den zu „linken“ Teilnehmern innerhalb ihrer Querfront. Demo-Organisator Lars Mährholz gelingt es nicht immer, die Fronten zu glätten und nach und nach verliert die Bewegung an Zulauf und Bedeutung, bis Pegida sie schließlich weitgehend vergessen macht.
Irgendwann im Sommer hat Lars Mährholz dann offensichtlich auch Ärger mit Anonymous.Kollektiv, der Seite, die die Themen und Veranstaltungen der Mahnwache bis dahin gegenüber ihren 400.000 Followern regelmäßig beworben hatte. Doch die Facebook-Seite hört irgendwann auf mit ihrer Werbung, Ende September kommt es schließlich zum offenen Bruch zwischen Mährholz und Anonymous.Kollektiv. Die Anon-Seite wirft Mährholz vor, „das Thema Souveränität Deutschlands von den Mahnwachen verbannen“ zu wollen. „Wir wissen nicht, was mit ihm während eines dreiwöchigen USA-Aufenthalts passiert ist“, heißt es noch raunend.
Mittlerweile, so ließt man, sei Rönsch wohl irgendwo im Ausland im selbst gewählten Exil gelandet. Es gibt AK immer noch auf dem russischen Facebook-Clone VK. Einen Link dorthin gibt es von mir nicht. Aus Gründen.