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Rolands Promo-Video für die Groovebox MC-303 aus dem Jahr 1998

Als wir zum Ende der 90er jede Menge Klassiker wie die TB-303, die TR-606 und die TR-808 zusammen hatten, um sie am „customized“ 1040 ST auf dem ollen 16-Kanal-Dynachord-Mixer zu einem klanglichen Output zu bringen, kam ein befreundeter Bassist mit seiner MC-303 vorbei. Er hatte diese zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekommen, fand die „schon irgendwie ganz geil“, aber benutzte sie nicht weiter. Er bot uns an, das Dingen als Dauerleihgabe bei uns stehen zu lassen. Am Ende starb sie bei uns ihren Heldentod.

Damals belachten alle diese neue Box, die von Roland durchaus bezahlbar angeboten wurde, als Spielzeug. „Kann nichts“, „klingt zu dünn“ und überhaupt „fühlt sich an, wie ein Toy-Piano“. So die einhellige Meinung der „alten Hasen“. So wie die „alten Hasen“ es auch heute noch gerne tun, wenn mal was Neues auf den Markt kommt – man kennt das ja. Uns war das egal. Uns kostete das nichts und es kam Sound raus. Sound, der damals nach dem von Etnica klang, nach dem von Total Eclipse und Astral Projection. Den wollten wir.

Der Sequenzer war genau so gut wie der, der alten TB/TR-Reihen und nebenbei hatte das Teil eine nicht all zu kleine Sound-Library, Effekte und einen Arpeggiator, der ein bisschen was konnte. Zumindest mehr als all die anderen Geräte, die wir so zusammengekauft hatten.

Wir kauften uns bei Doepfer einen MIDI-to-SYNC-Converter und kabelten alles zusammen. Unser hauptsächlich für alles benutzter Sequenzer wurde die MC-303. Auch klanglich ging da hin und wieder was, man durfte es halt einfach nicht übertreiben, oder gar denken, die MC würde auch als Stand-Alone-Gerät ausreichen. Das tat nicht, aber sie leistete uns jede Menge Dienste. Solange, bis die Potis nicht mehr griffen, sich überdrehten oder die Tasten des Sequenzers aus ihrer Fassung sprangen. Wir haben das Dingen echt tot genudelt und sind irgendwann am PC zu Cubase umgestiegen, was als Sequenzer damals eben noch viel mehr taugen sollte.

Der damals mit uns befreundete Bassist hat nie wieder nach seiner MC-303 gefragt. Die Dauerleihgabe müsste demnach bis heute gültig sein, wobei ich gerade gar nicht weiß, wo genau das Dingen irgendwann mal tastenlos gelandet ist.

Sie war jedenfalls besser als ihr Ruf, die MC-303. Wirklich. Hier ein Promo-Video für die Groovebox MC-aus dem Jahr 1998. Ganz so, als wäre alles darum herum ein nie enden wollender LSD-Trip. Und so klang alles um uns herum damals ja auch. Genau genommen war die MC demnach auch besser als die für sie gemachte Promo. Ja.


(Direktlink, via RBYN)

Ein Kommentar

  1. Kotzendes Einhorn13. April 2017 at 11:07

    Habe die tatsächlich auch auf meinem letzten Album eingesetzt. Ich glaube auch als Dauerleihgabe ;) Und bei Nirvana Mouskouri spielte sie keine unwesentliche Rolle. Hachja…

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