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Rassismus par excellence…

Bei solch offensichtlich rassistischen und stereotypen Kostümen kann einem einfach nur schlecht werden.
Ich fühle mich hierbei ein wenig an die vor rund einem Jahr aufkeimende Debatte über das sogenannte „Blackfacing“ im deutschen TV und so manchem Theaterstück erinnert, hier eine schöne Zusammenfassung der netten Leute vom Kotzenden Einhorn.

Sowas kommt wohl dabei heraus, wenn der gut situierte, weiße Europäer meint, dass man an Fasching, Karneval, oder was auch immer für einem folkloristischen Fest mal etwas markant-provokantes tragen könnte.

Da ich selbst aus dem Rheinland komme sind mir entsprechende Erscheinungsformen von offenem Rassismus nicht unbekannt, denke ich da nur an immer noch aktive Gruppen, wie die Kölner Gruppe „Negerköpp“ (auf Hochdeutsch: „Negerköpfe“ und kein Scherz, diese Gruppe gibt es wirklich und geht jedes Jahr im Kölner Karnevalszug mit) oder die en masse zu findenden „Zigeuner“-Gruppen und andere Ekelhaftigkeiten.

racist_costume

Das Bild stammt vom Twitter-Account des übrigens sehr hörenswerten Rappers <<Form>>.

EDIT: Das oben gezeigte Bild stammt von der Gay Pride 2009 in Stockholm, was jedoch nichts daran ändert, dass es sich hier bei um die gewollte Darstellung von rassistischen Stereotypen handelt.

26 Kommentare

  1. Tasmo18. Juni 2014 at 16:51

    Hallo Tim! :)

  2. der Thomas18. Juni 2014 at 17:26

    Mal eine vorsichtige Zwischenfrage: was ist daran so schlimm Stereotype einer Gruppe von Menschen gleicher Ethnie, Geschlecht, Glaubensrichtung oder Staatsangehörigkeit zu formulieren bzw. zu zitieren? Deutsche sind immer pünktlich, Juden haben eine Hakennase und Asiaten haben schlitzförmige Augen. Das mag im Einzelfall nicht immer passen, in der Masse ist es jedoch durchaus eine treffende Beschreibung aus der Sicht eines Beobachters. Frauen können nicht einparken, Männern nicht weinen. Beamte schlafen auf Arbeit, Lehrer haben immer Ferien. Die Welt ist voll von Stereotypen, und im Grunde sind sie alle eher witzig und mit schmunzelndem Auge gemeint. Es fängt doch eigentlich erst dann an hässlich zu werden wenn man anfängt eine andere Gruppe wegen oder mittels ihrer Stereotype abzuwerten. Genau das ist aber meistens (behaupte ich mal) nicht gemeint. Im Grunde funktioniert jeder Witz über eine Gruppe von Menschen (Ärzte, Lehrer, Schwule, Männer, Blondinen, Schwarze, Glatzenträger) durch stereotype. Wo ist hier die Grenze: was ist erlaubt und was nicht? Ich hab das Gefühl wir legen ständig Minen aus und es wird immer schwerer sich auf dem Terrain zu bewegen ohne dass man auf eine drauf tritt.

  3. Shroomy18. Juni 2014 at 17:44

    Ach Gottchen

  4. Blah Blahson18. Juni 2014 at 18:29

    der Thomas,

    1. Ich würde, statt das Augenmerk darauf zu richten, was der Sender einer klischeebehafteten Botschaft meint, den Fokus darauf legen, wie sich Menschen fühlen, die mit diesen Klischees gemeint sind. Frag doch mal einen Menschen mit anderer Hautfarbe, wie er sich beim Anblick des obigen Bilds fühlt. Ich merke das selber, dass man als weißer, privilegierter Mensch nicht nachempfinden kann, wie sich sowas anfühlt. Ich glaube aber, wenn man selber tagtäglich Diskriminierung ausgesetzt ist und immer erfährt, dass man nicht dazu gehört und dann noch mit so einem Bild wie oben konfrontiert wird, spürt man viel mehr, wie verletzend so ein Klischee/Kostüm sein kann, selbst wenn es nicht abwertend gemeint ist.
    2. Wenn es auch positive Klischees gibt (z.B. „alle Asiaten sind gut im Rechnen“), so ist doch letztendlich der Großteil solcher stereotypen Bilder fast immer mit Abwertung der betreffenden Menschengruppe verbunden.
    3. Egal ob positives oder negatives Klischee, sie dienen immer der Herausstellung und Betonung von Andersartigkeit (nicht i.S.v. Individualität, sondern i.S.v. Fremd sein/einer anderen Gruppe angehören). Ein „Schwarzer“ wird dann automatisch der sozialen Gruppe „Schwarze“ zugerechnet, und ihm werden bestimmte Merkmale zugeschrieben, unabhängig von seiner tatsächlichen, individuellen Art.
    Kurzum – Klischees nehmen ihren Adressaten ihre Individualität.

  5. Blah Blahson18. Juni 2014 at 18:36

    Noch vergessen:
    4. Menschen anhand div. Merkmale in verschiedene, grundsätzlich verschiedenartige Kategorien/Gruppen einzuordnen, stellt die gedankliche Grundlage dafür, den Angehörigen dieser Gruppe eine Anderswertigkeit zuzuschreiben.
    Um einen Menschen abwerten zu können, muss man ihm/ihr erstmal unterstellen, anders/unnormal zu sein. Deshalb sind Klischees/Stereotype grundsätzlich gefährlich.

  6. Gilly18. Juni 2014 at 19:34

    Und dann noch diese Schweden-Fahne da! Das schreit ja gerade zu „White Pride“.

  7. Marcel18. Juni 2014 at 20:48

    Da sieht man mal, wie sehr das mit dem Rassismus auseinander gehen kann. Ich kann an dem Bild und an solchen Kostümen leider überhaupt gar nichts rassistisches finden. Tut mir ja Leid aber ich finde das Kostüm jetzt auch nicht schlimmer als z.B. ein „Nigger“ brüllender Tarantino.

  8. Blah Blahson18. Juni 2014 at 21:04

    Marcel,

    Was wäre denn deines Erachtens ein rassistisches Kostüm? Die von dir bemühte Argumentation findet sich oft und lässt gerne offen, klar zu benennen, was Rassismus denn dann sein soll. Und von der Relativierung am Schluss gar nicht erst zu sprechen. Was ist denn der Kontext der von dir angeführten Situation mit Tarantino?

  9. Brian18. Juni 2014 at 21:43

    Tarantino gibt die hässliche, rassistische Fratze der Gesellschaft wieder. Dies ist die hässliche, rassistische Fratze der Gesellschaft. Unterschied.

  10. Marcel18. Juni 2014 at 21:46

    Blah Blahson,

    Rassistisch wäre es meiner Meinung nach, wenn es nicht so offensichtlich übertrieben wäre. Oder wenn die beiden jetzt im KKK-Kostüm oder so rumlaufen würden. Ist das hier rassistisch? Orange Jews

  11. Herr Bert18. Juni 2014 at 22:08

    @Marcel:
    ….der Kommentar unter den „Orange Jews“:
    „I find this offensive, not funny. It is stereotypical, sexualized, and a grossly inaccurate depiction of Jews.“ :D
    @Tim:
    1. Hallo Tim
    2. Lass mal die Kirche im Dorf.

  12. der Thomas19. Juni 2014 at 10:05

    Blah Blahson,
    Danke für die ausführliche Antwort. Ich kann und will nicht auf die einzelnen Punkte eingehen, aber Deine Argumentation kann ich ich nachvollziehen. Hat mich an einigen Punkten zum Nachdenken gebracht!

  13. zoroaster19. Juni 2014 at 10:11

    der politisch korrekte tim gibt seinen einstand in diesem, sonst so wunderschönen, blog. wenn die qualität und der tenor seiner beiträge auf diesem niveau bleiben, würde ich einen ignore button für seine blogeinträge befürworten, der seine beiträge ausblendet.

    schlechter einstand vom empörten tim. vielleicht sollte er besser in dem, oben verlinkten, block von daniel decker schreiben. politische korrektheit, queer-, gender- und feminismusbullshit sind dort gern gesehene themen. die reißerische überschrift passt auch dort hin.

    ich verbleibe in der hoffnung, das „tim“ ein sozialexperimentelles alter ego von ronny ist.

    guten tag

  14. Blah Blahson19. Juni 2014 at 12:50

    zoroaster,

    geh ’ne Deutschlandfahne essen. Ich sehe auf KFMW sehr gerne den von dir genannten Bullshit, da mich als sensiblen, empathischen Menschen die Lebenslagen anderer Menschen sowie die Konsequenzen meines sozialen Handelns durchaus interessieren. Weiß ja nicht, wie’s um dich steht, aber dein Posting verheißt schon mal nichts Gutes.

    Marcel,

    aber die Symbole, mit denen das Bild aufgeladen ist, bedienen sich doch ganz klar rassistischer Vorurteile, die in Bezug auf dunkelhäutige Menschen stehen. Es wird ihnen gerne unterstellt, unzivilisiert, naiv und wild (gerne auch beschönigend „natürlich“ genannt) zu sein, was durch die Nacktheit der Kostüme unterstrichen wird. Außerdem liegt die Betonung auf den Geschlechtsmerkmalen, was das Stereotyp des „unzivilisierten Schwarzen“ zusätzlich mit einer sexualisierten Komponente auflädt.
    Und die Geschichte des Blackfacings (was die beiden Gestalten da oben auch praktizieren) ist eine durch und durch rassistische Geschichte. Eine Tradition, die von den überlegenen Weißen praktiziert wurde, um die Minderwertigkeit der von ihnen unterdrückten Menschen zu zementieren und die sich dazu eben der o.g. Stereotypen bedient. Wenn das Bild da oben keine bewusste Abwertung dunkelhäutiger Menschen sein sollte, dann ist es zumindest verfickt unreflektiert.
    Und das Orange Jews-Bild hat auch ’nen rassistischen Grundtenor, wenngleich sich die beiden auch noch krasserer und eindeutig antisemitischer Klischees hätten bedienen können (Anspielungen auf Geld oder vermeintlich jüdische Nasen, etc.) und die Bärte das Klischee des bärtigen Juden nicht mal korrekt wiedergeben (Gebetslocken fehlen).

  15. daMäx19. Juni 2014 at 13:11

    Hi Tim, willkommen im Mischwerk. Mit dem Artikel haste ja gleich mal den perfekten Testballon gestartet um zu gucken, was für Trolle und sonstige Tüpen hier so kommentieren. Hoffentlich jagen die dich nicht gleich wieder davon…

    „politische korrektheit, queer-, gender- und feminismusbullshit“ kannste gerne und auch immer wieder bringen. Leute wie zoroaster werden da immer mit Hass drauf reagieren. Denn getroffene Hunde beißen, wie man weiß.

  16. Ronny19. Juni 2014 at 13:20

    daMäx,
    Ich hatte ihn „gewarnt“. Auf Facebook hatte er noch viel mehr zweifelhaften Spaß. ;D

  17. daMäx19. Juni 2014 at 15:42

    Ronny, das ist einer der vielen Gründe, warum ich nicht auf FB unterwegs bin. Too many morons, too much hate. UNd zu viele uralte Witzchen.

  18. zoroaster19. Juni 2014 at 16:40

    Blah Blahson,

    nicht hinter jedem scheißhaufen muß man rassismus vermuten, nur weil er braun ist. und der politische korrektheite, queer-, gender- und feminismusbullshit ist ja in ronnys beiträgen sehr dünn gesät. findet er doch erwähnung, dann meist begründet, passend beschrieben und gut belegt. nicht einfach empört ausgekotzt und an den haaren herbei gezogen wie im beitrag von tim. ich fand den einstand von tim mist und der tenor seines beitrags lässt für die zukunft nichts gutes vermuten. wenn ich solche inhalte lesen will, lese ich in den bogs irgendwelcher piratenparteimitglieder um mich gezielt über die empöreria zu amüsieren und nicht bei kfmw.

    @da mäx
    >“politische korrektheit, queer-, gender- und feminismusbullshit” kannste gerne und auch >immer wieder bringen.

    aber nur nicht im eigenen blog. deshalb schau ich auch täglich bei dir vorbei. ;)

  19. Martin19. Juni 2014 at 17:48

    Martin:
    Ich fand das auch so ekelhaft, wenn sich ein Schwarzer weiß anmalen würde.

    NOT!

    Sorry, aber das ist absoluter BULLSHIT.
    Mach dich mal locker!
    Jeder darf sich anmalen wie er will. Auch schwarze dürfen weiße Farbe im Gesicht tragen und weiße dürfen schwarze Farbe im Gesicht tragen.

    Menschen mit Farbe im Gesicht sind nicht rassistisch und nicht ekelhaft.
    Ekelhaft sind Menschen, die andere Menschen ekelhaft finden.
    Denk mal drüber nach.

    Wieso dauert es 7 Stunden bis das moderiert ist?

  20. MKzero19. Juni 2014 at 21:42

    Habe dann jetzt mal einen schwarzen Kumpel(der es okay findet, so bezeichnet zu werden, muss nicht gleich wieder irgendein vegeti.. äh.. studentIerendes Menschlein, das sonst nix zu tun hat, sich über Sachen aufregen, die es nicht betrifft…) gefragt.

    Er meinte, er findet es witzig und „Die sollen sich endlich mal den Stock aus ihren privilegierten weißen Ärschen ziehn.“. Fand ich witzig.

  21. Martin19. Juni 2014 at 21:50

    daMäx:
    Hi Tim, willkommen im Mischwerk. Mit dem Artikel haste ja gleich mal den perfekten Testballon gestartet um zu gucken, was für Trolle und sonstige Tüpen hier so kommentieren. Hoffentlich jagen die dich nicht gleich wieder davon…

    “politische korrektheit, queer-, gender- und feminismusbullshit” kannste gerne und auch immer wieder bringen. Leute wie zoroaster werden da immer mit Hass drauf reagieren. Denn getroffene Hunde beißen, wie man weiß.

    Wo ist da der Hass? Warum erzählst du was Falsches? Das ist nicht klug min Jung. Nicht klug. Dumm ist das. Sehr dumm und gelogen. Du lügst. Du bist ein Lügner min Jung.

    Und du bist hier der Troll. Und ein Klugscheißer.

  22. daMäx19. Juni 2014 at 23:15

    Martin, ha. Hahah. hahahaaaaah hahahaa hahahaaahaaraghhh hust hust. Ronny, kannst die Maske absetzen, hab dich erkannt :) ROFL

  23. Strugarkowski21. Juni 2014 at 20:12

    Nur mal so als Nebengedanke: Ich bekomme immer Bauchschmerzen, wenn es um Political Correctness geht. Aktuelles Beispiel: Anti-Preis an Marius Jung (http://www.sueddeutsche.de/panorama/anti-preis-an-marius-jung-ich-dachte-zuerst-es-ist-ein-scherz-1.2008172). Vielleicht sollten wir uns erst mal den Stock aus dem Allerwertesten ziehen, bevor wir andere erziehen möchten. Bei den Simpsons beispielsweise gelingt mir dies immer wieder ganz hervorragend. So, weiter geht’s…

  24. piet22. Juni 2014 at 00:52

    Na dann warte ich mal, was die gebeutelten “ P-Unkorrekten“ von sich geben, wenn die ersten Afrikaner, von mir aus in Angola, bei Festivitäten z.B .“Weiße“ als sangriainhalierende Ballermanndeutsche „persiflieren“.

  25. Strugarkowski23. Juni 2014 at 10:24

    piet,

    Habe ich Dich richtig verstanden: Du siehst beispielsweise die Simpsons oder Marius Jung als ›gebeutelte P-Unkorrekte‹? B) Zu den Simpsons muß ich nichts sagen, zu Herrn Jung vielleicht folgendes: »Der schwarze, deutsche Autor und Schauspieler Marius Jung hat für sein neues Buch einen Anti-Preis erhalten. Studentenvertreter werfen ihm Rassismus vor. In seinem ersten Interview zu dem Thema erklärt er, warum er von Tabus wenig hält.« Ich könnte mir vorstellen, daß sich beide, Simpsons wie Marius Jung, über jede zielsichere Persiflage, beispielsweise aus Angola, herzlichst amüsieren dürften. ;)

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