1991, ich hatte mir gerade RUN DMCs „Tougher Than Leather“ auf Vinyl gekauft, wir hörten 2 Live Crews „Banned in the USA“ in Heavy Rotation und rundeten das mit Public Enemys „Fear of a Black Planet“ ab. Und immer wieder „Paul’s Boutique“ und Ice Ts „Power“.
Von Hip Hop hatten wir damals keine Ahnung, wir waren jung, die Mauer war gerade erst weg und in erster Linie feierten wir diesen Sound um des Sounds wegen.
MC Hammer und Vanilla Ice fanden wir schnell scheiße, weil das eben Pop und gar nicht so roh war, wie die von uns bevorzugten, oben genannten, Protagonisten. Dachten wir. Uns wurde klar, dass Hip Hop mehr als nur Rap war.
Zur selben Zeit diskutierten etwa gleich alte Kids in der Bravo darüber, ob Rap denn nun eher Fluch oder eher Segen war. Die Bravo lasen wir nicht, die war Pop. Das ist heute, nach 25 Jahren, ziemlich amüsant – also nicht, dass die Pop war, sondern was die Leute so schrieben. Irgendwie ja immer noch aktuell. Gerade im Kontext heutigen Deutschrap.
Christina P. aus Braunschweig äußerte sich in einer Bravo-Ausgabe 1991 wohl etwas kritisch zum Thema Rap, was andere zum Anlass nahmen, per Leserbrief auf Christinas Kritik zu reagieren. Aber es gab auch Applaus. Stilistisch erinnert das alles durchaus an heutige Kommentarspalten auf Facebook, nur das damals wohl etwas intensiver gefiltert wurde. Von Redaktionswegen.
(Ausgegraben und gescannt von Von gestern)
Und Vanilla Ice und MC Hammer ganz gross abgebildet!