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Platte(n) der Woche #34

Aes Dana – Leylines | 2009 | Ultimae Records
Es ist sehr ungewöhnlich, dass Elektronik bei mir nicht im ersten Durchlauf funktioniert. Ich kenne das zwar von Indie-, Rock- oder Jazz-Platten, dass man diese erstmal zwei-drei Mal hören muss, bis man da rein kommt, aber bei Elektronik kommt das eher selten vor, mal abgesehen von experimentellen Sachen wie Matmos oder so.

Als ich das Album Freitag das erste Mal hörte, dachte ich mir: „Gut, absolut kein klassisches Psybient-Album“, für das der Name Ultimae Records eigentlich steht. Düster ist diese Platte, irgendwie tragisch. Endlich auch. Hier ist keine Sekunde Platz für Kitsch oder für klischeehaften LSD-Sound. Die 10 Songs gehen sehr viel tiefer, treffen einen mit Schwermut mitunter in der Magengrube. Ich weiß auch gar nicht, warum ich die dann nochmal angemacht habe, aber spätestens nach dem denn dritten Durchlauf hatte sie mich. Und zwar so sehr, das ich nichts anderes mehr gehört habe. Ich versuche tatsächlich die Strukturen der Produktion auseinander zu nehmen, was dann jämmerlich daran scheitert, dass ich mich im Zuhören verliere. Immer wieder.

Wundervoll cleare und frische Elektronik, gebrochene Beats, aber nicht ausschließlich. Die eigentlichen Kracher nämlich sind diese slowen Four-to-the-floor-Nummern, denen man sich durchaus auch tanzend hingeben kann. Da drunter bewegen sich düstere Pads, die sich hin und wieder in kleinen Moll-Akkorden verlieren. Die Filter schlucken die Beats. Großartig.

Dieses Album ist ein echter Kracher und seit Human Blues` „Diskovery Channel“ das Beste was in diesem Genre kam. Außerdem meine bisherige Platte des Jahres. Und wenn ich eine Vermutung anstellen darf; diese Musik klingt nach einer sehr persönlichen Kiste.
(Reinhören)

Aes Dana – Oxyd auf Youtube.

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