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Panorama – die Reporter: Im Nazidorf Jamel

Bildschirmfoto 2015-10-06 um 21.24.40

Dicken Respekt an Michel Abdollahi, der sich für vier Wochen in Jamel eingemietet hat, das über die Jahre traurige Bekanntheit erreicht hat. Und wenn er denkt, er könne „jetzt mal mit normalen Menschen sprechen“, trifft er offenbar auf die deutsche Normalität, die deutsche Realität.

Nazis, die sich freundlich geben und eigentlich – so wenn man sie fragt – ja gar keine sein wollen. Ahnungslos geben sie sich, wohlwissend, dass ihre Vorstellung eines Zusammenlebens nur für die ihrigen freundlich wäre.

Und auch Udo Pastörs lässt es sich wieder mal nicht nehmen, sich zum Knüppel zu machen.

Läuft gerade noch im Ersten, steht aber schon in der Mediathek zur Verfügung.

Eine Holzhütte, mitten auf einer Dorfwiese: für vier Wochen das Zuhause von Reporter Michel Abdollahi. Es ist Spätsommer, die Grillen zirpen, es ist fast schon idyllisch. Doch der Ort ist keine gewöhnliche Siedlung. Das Häuschen steht in Jamel, einem Dorf, das seit Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Mal fand die Polizei bei einem Bewohner eine Maschinenpistole, mal wurde die Scheune eines Aktivistenpaars abgefackelt.

Das Dorf gilt als Nazidorf, es empfiehlt sich mit völkischen Wandgemälden und Propagandasprüchen. Viele Journalisten kamen hier schon für ihre Berichterstattung vorbei, doch kaum einer konnte mit den Bewohnern sprechen. Für die ARD-Themenwoche Heimat ist der iranischstämmige Reporter Michel Abdollahi einen Monat lang der Nachbar der Nazis – und taucht ein in eine Welt zwischen Volkszorn und Freundlichkeit.

https://youtu.be/Bozfm9I16Ro
(Direktlink)

15 Kommentare

  1. Diotima6. Oktober 2015 at 21:51

    Was für eine Pussy dieser Typ. Kommt da an, hat permanent eine Kamera laufen, und heult dann rum, dass keiner sich zu ihm setzt. Nach dem Motto: „Hey kommt mal alle vorbei, damit ich euch wie im Zoo ausstellen kann.“ Kein wunder, ich hätte auch kein Bock mit so jemandem zu chillen. Wäh.

  2. luoc6. Oktober 2015 at 21:52

    1. Hätte doch irgendwie Lust, aus diesem unsäglichen Wandgemälde etwas gescheites zu machen :)

    2. Bildet jemand mit mir eine Fahrgemeinschaft zum nächsten Forstrock-Festival? Ist leider so weit von Aachen :/

  3. osaca6. Oktober 2015 at 23:09

    Diotima,

    Am Anfang bittet er doch sogar sein Kamerateam, auszuschalten, damit er in Kontakt kommen kann. Hast du es dir überhaupt angeguckt? Der Zoovergleich hinkt, aber das weißte sicher selbst.

  4. Diotima7. Oktober 2015 at 08:50

    Er wurde doch sogar mehrmals drauf angesprochen, dass er die Kamera ausmachen soll. Ich habe tatsächlich 5min nach Beginn angemacht. Ändert aber nix, an seiner ekligen, impertinenten/provozierenden Art und seiner moralischen Überheblichkeit. Er wandelt natürlich auf dem Königsweg. Die politische Diskussion mit der Nazibratze war ja wohl ein Witz. Null Tiefgang. Keine Argumente wurdenausgetauscht. Er selbst stellt einen Vergleich mit dem Iran an.
    Er hätte sein Bild da am Ende mal schön selber malen sollen, aber nein, muss der Gebührenzahler übernehmen, samt Transport. Wenn der Dude so Bock hat in ein Nazidorf zu ziehen, soll er das bitte machen, aber sich den Scheiss bitte nicht von der Allgemeinheit finanzieren lassen.

  5. Johannes7. Oktober 2015 at 12:13

    Was für eine bescheuerte Aktion.

    Was hat man jetzt davon? Was ändert es?

  6. FrauKuchen7. Oktober 2015 at 13:00

    Interessant finde ich den Kommentar, zu dem sich Sven hinreißen ließ: „…wenn man sie (die Flüchtlinge) näher kennen lernt, muss man sie mögen…“ (oder so ähnlich) – Ich musste feststellen, mir geht es genauso: bisher hätte ich auf die Frage, ob ich Nazis hasse, wohl mit „ja“ geantwortet, aber in den Gesprächen mit Michel fand ich Sven echt sympathisch.
    Sven: es ist nicht schlimm, dass du nur einen Hauptschulabschluss hast. Du kannst auch auf anderem Wege Anerkennung finden. Und Michels Behauptung möchte ich bepflichten: Du wärst einer der Ersten in Jamel, die den Kindern einer syrischen Flüchtlingsfamilie Schuhe bringen würdest – nachts und heimlich vielleicht, aber du würdest es tun. (schon mal von „exit“ gehört?)
    Ich als unbesorgter Gutmenschenbürger nehme mir vor, demnächst mal ein paar „Nazis“ näher kennen zu lernen. Das hat sich für mich durch den Beitrag verändert (@Johannes).

  7. chri.7. Oktober 2015 at 15:45

    guter kommentar von @ frau kuchen. danke.

  8. ThatGuy7. Oktober 2015 at 17:31

    >flüchtlingen haben 0 deutsche getötet.
    Lol.

  9. Harry7. Oktober 2015 at 17:52

    ThatGuy,

    Flüchtlinge klein und mit n geschrieben. Ich musste auch kurz lachen.

  10. Schnucki8. Oktober 2015 at 22:45

    Es ist schon interessant, wie hier Wölfe Kreide gefressen haben, um in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Natürlich reden sie geschmeidig mit Dir, solange Du ihnen eine Plattform bietest. Natürlich sind sie immer die Märtyrer. Natürlich zerfleischen sie Dich nicht sofort, weil ihre Zeit noch nicht gekommen ist. Eigentlich sind sie auch keine Raubtiere, sondern Menschen wie Du und ich. Das macht sie so gefährlich.

  11. Marc Etienne11. Oktober 2015 at 04:16

    Harry,

    Seitdem es Autokorrektur und Autovervollständigung gibt passieren solche Flüchtigkeitsfehler immer öfter, ist mir aufgefallen. Da bin ich tolerant.

    Meine Rechtschreibfehler sind weil ich Ausländer bin. Amerikaner und so. Der fränkisch und bayerisch kann, aber nix deutsch, haha. Nee ernst: ich fand den Beitrag schon interessant, der Reporter hat eben doch versucht uns als Zuschauer zu zeigen es sind Menschen, nicht Side Show Freaks. Also Respekt.

  12. Rainer11. Oktober 2015 at 10:38

    Die Idee für eine Reportage fand ich sehr gut! Dummheit und Fehleinschätzungen von Menschen kann man aber nicht per Gesetz verbieten, Beispiele gibts sogar in der deutschen Politk. Ob der Beitrag fair gegenüber den Menschen des Ortes war, ist schwer von aussen zu bewerten.
    Klasse wäre es, wenn diese Art der Reportage weitergeführt wird, interessante aktuelle Beispiele wären:
    -Stichprobe (gleicher Darsteller Inkognito) in einem Flüchtlingheim in einer Großstadt, z.B. Hamburg /München. Dann können die Situation der Flüchtlinge in der Frenden transpararent dargestellt werden.
    -Stichprobe per Reportage wie mit der Religionsfreiheit und Menschenrechten in den entsprechenden Gruppen umgegangen wird.
    -Überzeugungarbeit vom gleichen Darsteller geleistet wird, um Männern den Grund für die gleichberechtigung Mann/Frau beizugringen,
    -Überzeugungarbeit geleistet wird für eine Bestätigung der Asylsuchenden, die demokratischen Grundrechte in Deutschland im Alltag zu leben.
    die wenn die gleiche reportage
    Johannes,

  13. sysdef15. Oktober 2015 at 19:29

    Marc Etienne: Flüchtigkeitsfehler … Rechtschreibfehler

    „Meinten Sie vielleicht Flüchtlingskorrektur und Schlechtschreibfehler?“

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