Ich finde es wirklich schön, dass Ihr heute offenbar sämtliche eurer Potsdamer Mitglieder, so um die 150, mobilisieren konntet um, für was auch immer, auf die Strasse zu gehen. Weniger schön finde ich allerdings, dass die dann die komplette Friedrich Ebert Str. in Beschlag nehmen mussten, hätten sie doch alle auch locker auf dem Fussweg Platz gehabt. Meine Bahn nämlich tuckelte deshalb hinter diesem Häufchen Menschen her und ich verpasste fast meinen Bus. Einige von den überaus artigen Demonstranten hatten so weiße Mülltüten übergestreift, auf denen das Ver.di-Logo prangte. Auch hatten alle eine Rassel, die wohl primär dazu dienen soll, seiner Scham Herr zu werden, indem man diese in die Rassel kurbelt. Um was ging es eigentlich? Das nämlich war nicht ersichtlich, was ich grundsätzlich schonmal für dämlich halte. Wenn keiner sieht, was ihr wollt, könnt ihr das gleich ganz sein lassen!
Und wer generell daran glauben will, dass so ein Quatsch in der heutigen Zeit noch etwas bringen könnte, ausser einem Sechszeiler in irgendeinem Regionalblatt, hat entweder den Schuss nicht gehört, ist ein hoffnungsloser Idealist, ein hilfloser Klassenkämpfer, oder einfach total bescheuert.
Habe meinen Bus gerade noch so bekommen.
Also Ver.di: Weitermachen, wenn es dazu dient, dass gewerkschaftliche Gewissen zu beruhigen. Ausserdem sollen die armen Lämmer, die dafür auch noch Beiträge zahlen, ja auch das Gefühl haben, dass diese nicht ganz umsonst abgedrückt werden. Kleiner Tipp von mir: Das nächste Mal einfach die 150 Leutchens direkt vor dem Bundestag auflaufen lassen. Das nämlich macht sicher so richtig Eindruck und da blockiert Ihr auch keine Strassenbahnen, oder sowas.
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Als wir am Wochenende so durch Berlin gefahren sind, fiel mir auf, dass es immer noch diese übernatürlich großen Auspreisungen an den kleinen Wäscherein der Stadt gibt. Jahrelang dachte ich mir nichts dabei, denn man hat ja auch selber eine Waschmachine irgendwo im Haus stehen. Auch deshalb habe ich, den offenbar vorhandenen Bedarf an Wäscherein noch nie so recht verstanden. Klar, wenn ich einen teuren Boss-Anzug hätte oder so einen Schnulli würde ich den sicher da hinbringen, denn es führt ja zu nichts ungefähr 1000,00 € in die Maschine zu stopfen, um danach festzustellen, dass sie sie nur noch für die kleinen Jungs aus der Nachbarschaft taugen, weil man mal eben 40 °C zu schnell war. Auch fiel mir mein ersten Besuch der Haupstadt nach dem Mauerfall ein. Es war der 13.11.89 und wir wurden über Schönefeld mit Reisebussen zum Hermannplatz nach Neukölln gekahrt. Der Bus alleine raubte mir schon die Sprache und ich dachte, wenn hier alle Busse so aussehen, na dann willkommen neue Welt, wir könnten gute Freunde werden. Erst in Neukölln bemerkte ich, dass ich mich damit wohl schonmal geirrt habe. Denn die ranzig gelben Linienbusse waren weitaus unkomfortabler, kleiner, hatten keinen TV und es gab sogar Leute, die in diesen Ruß-Schleudern stehen mussten. Meine erste Hoffnung vom Luxus für den Arbeitsweg löste sich also in einer Feinstaub-Wolke auf.
Was mich allerdings wahrlich schockierte, war der Umstand, wie viele Läden diese Stadt hatte und vor allem wie billig die Sachen zum anziehen dort waren. Alle 200-300 Meter, waren diese großen Schilder, auf denen in großen Lettern prangte „Hemd: 1.49 / Hose 1.99“. Das das Wächerein waren und keine Klamottenläden erschloss sich mir erst drei Wochen später. Ich dachte bis dahin, dass die Hemden und die Hosen in der BRD besonders billig sind und vor allem dachte ich darüber nach, wer diese wohl für so wenig Geld nähen würde.
Die Umstände des Abends waren aber doch ein wenig destruktiv. Der Marco nämlich kam mich überpünktlich aus der Pampa abholen, weil es sonst keinen Weg für mich gegeben hätte, pünktlich vor Ort zu sein. Soweit, so gut. In Potsdam angekommen ist dann nur dummerweise der Keilriemen seines Autos gerissen. Aufgrund der gestern doch schon warmen Temperaturen, hatte ich mich morgens dazu entschieden, auf die Strumphose zu verzichten, was eine Notreperatur möglich gemacht hätte. Also wurde versucht den Keilriemen durch ein Kunststoffseil zu ersetzen, was kläglich scheiterte. Zeitlich wurde es eng, da wir fälschlicherweise davon ausgingen, dass da Konzert um 20.00 Uhr beginnt. Nun gut wir wollten noch eben was essen und den Ärger konsequenterweise mit Wodka runterspülen. Schnell in die Tanke und dann versucht soweit wie möglich zu fahren, ohne das die Batterie aufgibt oder die Kiste überkochen würde. Zwischdurch nochmal angehalten um abzukühlen und dann weiter bis zum S-Bahnhof Griebnitzsee, wo wir das Auto stehen liessen um mit der Bahn weiter zu fahren. Zwischendurch telefoniert und erfahren das Beginn doch erst um 21.00 ist und erstmal durchgeatmet. Das war zu schaffen.
Einen Kommentar hinterlassenVor zehn Jahren noch war das Musizieren mit Cubase auf dem Atari richtig harte Arbeit. Und das lag nicht nur an der grausam hässlichen Bedienoberfläche.
Da gab es noch keine Audio-Spuren, wie es heute Standart ist. Gut, bei einem Falcon vielleicht, aber wer hatte so ein Ding schon? Alles war einzig und allein auf MIDI-Anwendungen gebaut. Was man an Samples schneiden wollte, wurde mit dem Sampler geschnitten. Wenn man aus einem Sample zwei individuelle Sounds machen wollte, klickte man sich stundenlang durch das Menü des Samplers, dessen Display 8 x 2 Zentimeter groß war, wenn man Glück hatte. Software-Synthis waren noch Utopie und von VST-Plug Ins, hatten wir noch nie was gehört. Auch Effekt-Automationen ließen sich nur via MIDI steuern, wie so ziemlich alles, was dynamisch verändert werden sollte. Gemischt wurde auf einem Riesenpult, was zwangsläufig ein Rauschen mitbrachte, unter dem der Rest voll unterging, wenn man Glück hatte. Wenn nicht, dann hatte man zusätzlich auch noch irgendeinen russischen Radio-Sender mit drauf. Wenn man am Nachmittag damit begann, dass ganze Hardware-Gedöns hochzufahren und zu tunen, war man zum Abend hin auch startklar, wenn man Glück hatte. Wenn die 40MB Festplatte aber mal wieder nicht angehen wollte, konnte es auch schonmal Mitternacht werden. Wenn man dann so richtig Pech hatte, stellte man fest, dass Irgendjemand aus der WG alles neu gekabelt hatte, nur man selber wusste erstmal nicht wie. Natürlich war dieser Irgendjemand an genau dem Abend nicht zu Hause um für kabelige Aufklärung zu sorgen und man musste sich da alleine durchkämpfen. Und das eigentlich ungünstigste was, dass man auf den alten Teilen so gut wie nichts zuverlässig speichern konnte. Wenn man also was fertig machen wollte, hatte man soviel Zeit, bis man alles wieder ausmachen wollte. Das waren verdammt lange und harte Nächte, damals.
Aber: Wir hatten diesen alten, fetten Dynacord-Mixer, wir hatten dieses geile Bandecho (Abb. ähnlich) und wir hatten das Ensoniq DP/2. Alles davon war in jedem Song vertreten, den wir machten. Wir sollten das mal alles wieder aus der Kammer holen.
Natürlich gab es auch schon PC´s die das alles hätten vereinfachen können, aber doch nicht für uns! Wir saßen vorm Atari ST1040.
Ach was haben wir es gut heute. Save geklickt, ausgemacht, ins Bett gegangen und am nächsten Tag nahtlos weiter gemacht.
3 KommentareAls ich mich damals auf der Hauptschule nicht nur mit anderen Schülern, sondern auch mit den Lehrern geledert habe, wurde uns immer weißgemacht, dass die drüben auf dem Gymnasium die klügeren Menschen sein. Das dem nicht zwangsläufig so sein musste war mir schon damals klar, aber irgendwas müsste da ja schon dran sein, dachte ich mir. Nachdem ich dann mit Ach und Krach irgendwie, irgendeinen Schul-Abschluss gemacht hatte, war das Thema für mich durch und ich dachte damals, ich verpiss mich nach Berlin, mach irgendeine unsinnige Ausbildung und sobald das Lehrgeld reicht, zieh ich da ganz hin. Good bye Kleinstadt, es war schön mit dir hier den Schatten der Mauer zu erleben, aber es wartet größeres auf mich. Berlin.
6 KommentareGnadenlos verpennt.
Ahhhhhhhhhhhhhhhh.
Ich muss weg!
Als ich damals vor über 10 Jahren meinen Zivildienst geleistet habe, habe ich es sehr genossen, bei jedem Wetter mit den alten Damen und Herren spazieren zu gehen. Die Einrichtung in der ich arbeitete lag direkt am Schlachtensee, was auch dazu führte, dass in dieser Tagesbetreungsstätte nur Klientel auftauchte, was die Konten voller Kohle hatte. Das sie im Alter deshalb besser dran gewesen wären, als die die nicht soviel hatten, konnte ich allerdings nicht feststellen. Die Gören kloppten sich in der Regel bereits um das zu erwartende Erbe, obwohl die Alten noch gar nicht daran dachten, ihnen das zu überlassen.
Damen waren dabei, denen ganze Strassenzüge bebaut mit Altbauhäusern, gehörten, Rechtsanwälte, Apotheker, äußerst betuchte Nazi-Witwen, deren Kinder nach dem Krieg vorsorglich nach Argentinien abgehauen sind, Weltreisende Millionäre oder gealterte Oper-Diven. Und trotz der dicken Kassen, waren sie eben auf Hilfe angewiesen, oder mehr noch auf Lichtblicke in ihrem doch eher tristen Alltag. Also gingen wir so gut wie jeden Tag am Schlachtensee spazieren. Mal in Gruppen, mal zu zweit. Es gab Tage, so wie dieser heute, die knackig kalt waren obwohl die Sonne schien. Das bedeutete dann, dass man den See fast für sich alleine hatte. Zum baden kommen im Winter eben nur wenige da runter und auuch für Spaziergänger war der See offenbar nur bedingt Anlaufpunkt. So hatte man dort seine Ruhe, konnte den Geschichten der Alten mitunter gespannt zu hören, während man seinen Vormittags-Joint rauchte und davon träumte, nach dem Zivil-Dienst endlich die Welt verändern zu können. Ich las viel spirituellen Schniggens in der Zeit und dachte daran, für immer nach Indien zu gehen und so…
Ich habe es mir abgewöhnt über Veranstaltungen zu nörgeln, oder gar zu meckern, auf dessen Gästeliste ich stand. Es wäre einfach unkuhl dann die Keule rauszuholen und loszusülzen. Deshalb mal eben und völlig subjektiv der Reihe nach, ganz ohne zu nörgeln.
Vorneweg: Sollte ich irgendwann auf die völlig abwegige und bekloppte Idee kommen eine Elektro-Party zu veranstalten, würde ich Westbam buchen! Punkt! Der Tüp ist – wie schon immer – eine absolute Mix-Maschine und weiß genau, was er da tut, auch wenn er doch mitunter ziemlich gelangweilt aussah und Elektro nun so absolut gar nicht der Sound ist, der mich auf die Tanzfläche bewegen könnte. Der nun schon alte Mann war, ist und bleibt sicher auch ein Mixer in Menschengestalt…
Es gibt nur sehr wenige Pop-Musiker/Bands aus den 80gern, den ich auch heute noch zuschreiben würde, wirklich gute Musik hinterlassen zu haben. Prince wäre so einer, die Jungs von New Order, Midnight Oil um mal halbwegs international zu sein. Für Deutschland wären das wohl Spliff und Ton, Steine, Scherben, die da noch mit reinrutschen, da sie sich ja erst 85 offiziell aufgelöst haben. Ich bin froh die nennen zu können. Nicht das ich Rio nicht mögen würde, im Gegenteil, aber musikalsich war das ja doch eine, naja…. Und ganz klar gehörten auch Kraftwerk dazu, auch die Neubauten nicht zu vergessen. Das sind nicht alle derer, die man auch heute noch hören kann, ohne sich dafür schämen zu müssen, aber ein Großteil der 80ger ist musikalsich betrachtet, mal einfach was für die Tonne gewesen. Ich schliese die Nerds, die schon in irgendwelchen Kellern an der damals noch bevorstehendentechnoiden Kulturrevolution gebastelt haben, hierbei mal ganz bewusst aus, denn das ist eine ganz andere Schublade.
Dann gab es noch jene, die ich als wirklich großartig empfunden habe; The Police. Die nämlich spiegeln für mich auch heute noch das wieder, was die 80ger muusikalsich doch hätten wert sein können, wenn andere es besser gemacht hätten. Oder so. Ich mochte die primär deshalb, weil sich im Plattenregal meines Bruders eigentlich nur zwei Kategorien befanden. Zum einen M.M. Westernhagen, – den ich auch damals schon extrem unkuhl fand, was sich auch bis heute nicht geändert hat, ganz egal, was der Stuckrad-Barre mir da erzählen wollte – und eben The Police.
Das war „der Blues“ wie einige der Großen damals zu sagen pflegten. Nun habe ich soeben was von einem Comeback gelesen.
Ahhhhhhhhhhhh! Macht das nicht, denn ich befürchte mal, dass so etwas bei rauskommt wie bei Sting. So trashig, pompöse Pop-Monster die einem schon beim zuhören leicht peinlich sind, es sei denn, man ist von weiblichem Geschlecht! Reisende soll man ja bekanntlich reisen lassen, ebenso wie man schlafende Polizisten, schlafen lassen sollte. Und überhaupt, die Zeiten in denen die Großen „das ist der Blues“ sagen sind doch auch lange vorrüber!
Mal zu Erinnerung:
Keine Sau würde die Drums heute noch so mischen, also vergesst das einfach wieder schnell!
Danke
Gunter Gabriel, die Wurst hat gestern in der Talkshow bei Herman und Tietjen darüber erzählt, dass „ja jeder wisse, dass er 500.000 € Schulden hat.“ Ich wusste das nicht, aber nun gut, nun weiß ich es auch, aber es interessiert mich genau so wenig, wie in der Zeit, in der ich es nicht wusste. So weit, so gut. Dann aber hat er eine „super-Idee“ gehabt, wie er diese Schulden wieder loos werden könnte. „Ganz einfach“ sagt er; „ich spiele bei jedem der diese Nummer hier anruft für nen Tausender bei ihm!“ „Dann sind das nur 500 Auftritte und ich bin meine Schulden los.“ Gute Idee Gunter! So klappt das bestimmt…
Achso „und das mit den Steuern kläre ich später“. Ähm, weiß jemand, wie der zu 500.000 € Schulden kommt, wenn nicht wegen Steuerrein?
Und somit hat es im Moment auch was gutes, dass mein Paps im Krankenhaus verweilen muss. Der wäre sonst glatt auf die Idee gekommen, zu der nächsten Familienfeier Gunter für nen Tausi einzuladen.
Wenn mir jemand mit der Nummer aushelfen könnte, vielleicht? Hamburger Vorwahl…
Das haben bestimmt auch schon andere gebloggt, ich hatte extra nicht nachgesehen. Achso; ich hatte mir den Quatsch eigentlich nur wegen Paul Panzer angesehen. Den würde ich für nen tausi auch mal einladen :mrgreen_wp:
Edit: hier gibt es die Nummer.
2 KommentareVersuche, deine Suchphrase zu präzisieren, falls du nichts findest: